Betriebsreportage: Geflügelkulinarik mit Top-Fleischqualität
Bei Mastgeflügel denkt man an das Lavanttal, an die Firma Wech Geflügel und – um diese Zeit – an das kulinarische Topevent in St. Andrä, das „Gackern“. Einer der drei Geflügelfleischlieferanten für das heurige Fest ist Friedemann Zwatz aus Kappel am Krappfeld. Auch in Mittelkärnten gibt es Geflügelmäster, die seit den 60er-Jahren für heimische Geflügelfleischqualität sorgen. Margot Zwatz (geb. 1943) stieg bereits 1967 in die Geflügelmast ein. Der alte Rinderstall wurde ausgeräumt, und mit 5000 Stück begann man, für die Firma Wech zu mästen. Anfang der 70er-Jahre gab es einen Brand im Stall. Im Zuge der Erneuerungen wurde das Obergeschoss des Stalles ausgebaut, um für weitere 7000 Tiere Platz zu schaffen. Der alte Rinderstall mit seinen dicken Mauern und Säulen konnte die Wärme im Winter gut halten. Im Sommer war es lange angenehm kühl, jedoch war die Technik veraltet, und vieles musste händisch gemacht werden.
Geflügelmast ja/nein
Friedemann Zwatz junior (geb. 1975) absolvierte das Gymnasium in St. Veit und ging anschließend nach Wien an die Universität für Bodenkultur. Im Anschluss besuchte er noch die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik. 2000 kehrte er auf den elterlichen Betrieb zurück und startete neben dem Bundesheer mit dem Jura-Fernstudium, welches er 2006 abschloss. Den Bezug zur Landwirtschaft hat er nie verloren, war er ja bereits seit 1997 Pächter des „Erhart-Hofes“.
Für Friedemann Zwatz junior war klar: Wenn er den Betrieb im Vollerwerb weiterführen will, muss er bei der Mastgeflügelproduktion bleiben und einen Schritt in Richtung Modernisierung machen. 2011 wurde eine Hackschnitzelanlage für das Wohnhaus und den Maststall gebaut, die bereits 2014 erweitert werden musste. Die Anlage produziert derzeit 150 KW. 250 m³ Hackgut werden im Jahr benötigt. 2014 wurde mit dem Neubau eines Mastgeflügelstalles begonnen. Tierwohl stand an oberster Stelle, und auch die aktuellen Auflagen für die Produktion für „Fair zum Tier“ werden eingehalten. Der Stall wurde mit einer Wassersprühanlage ausgestattet. Bei Temperaturen, die jetzt im Sommer erreicht werden, wird die Sprühanlage als Kühlung automatisch zur Lüftung dazu geschaltet. Das Stallklima ist dadurch optimal. Die Tiere leiden nie unter Hitzestress.
2015 wurde nicht nur im neuen Stall das erste Mal eingestallt, sondern Friedemann Zwatz junior übernahm den Hof als Betriebsführer. Er ist Herr über 14.000 Masthühner und managt den Stall sowie die 47 ha landwirtschaftliche Nutzfläche allein. Sein zwölfjähriger Sohn Erik, der bei seiner Mutter in Graz die Schule besucht, ist, wenn es die Freizeit erlaubt, gerne beim Fangen dabei.
Für Friedemann Zwatz junior war klar: Wenn er den Betrieb im Vollerwerb weiterführen will, muss er bei der Mastgeflügelproduktion bleiben und einen Schritt in Richtung Modernisierung machen. 2011 wurde eine Hackschnitzelanlage für das Wohnhaus und den Maststall gebaut, die bereits 2014 erweitert werden musste. Die Anlage produziert derzeit 150 KW. 250 m³ Hackgut werden im Jahr benötigt. 2014 wurde mit dem Neubau eines Mastgeflügelstalles begonnen. Tierwohl stand an oberster Stelle, und auch die aktuellen Auflagen für die Produktion für „Fair zum Tier“ werden eingehalten. Der Stall wurde mit einer Wassersprühanlage ausgestattet. Bei Temperaturen, die jetzt im Sommer erreicht werden, wird die Sprühanlage als Kühlung automatisch zur Lüftung dazu geschaltet. Das Stallklima ist dadurch optimal. Die Tiere leiden nie unter Hitzestress.
2015 wurde nicht nur im neuen Stall das erste Mal eingestallt, sondern Friedemann Zwatz junior übernahm den Hof als Betriebsführer. Er ist Herr über 14.000 Masthühner und managt den Stall sowie die 47 ha landwirtschaftliche Nutzfläche allein. Sein zwölfjähriger Sohn Erik, der bei seiner Mutter in Graz die Schule besucht, ist, wenn es die Freizeit erlaubt, gerne beim Fangen dabei.
Ein langer Arbeitstag
Friedemann Zwatz ist froh, dass er die Entscheidung für den Neubau getroffen hat. Er konnte sich den Arbeitsplatz am Hof sichern, hat durch die Tiere eigenen Dünger für seine Flächen und ist auch relativ flexibel, wenn es um die Arbeitszeiten im Stall geht. Der „richtige“ Arbeitstag beginnt bei ihm eher spät. Erstens ist er nicht der „frühe Vogel“, und zweitens muss er zuerst seinen Vater versorgen, der seit Februar 2022 Pflege benötigt. Auch seine Mutter Margot kann ihm bei der Arbeit nicht mehr behilflich sein.
Die landwirtschaftlichen Tätigkeiten beginnen täglich mit dem Rundgang im Hühnerstall: Futter, Tränke, Stallklima, und bei Bedarf wird nachgestreut. Ein bis zwei Stunden am Tag verbringt Zwatz im Hühnerstall. Im Anschluss folgen die organisatorischen Aufgaben – Tierarzt, Handwerker oder Futterbestellung. Am Vormittag versucht er noch alle notwendigen Fahrten zu erledigen – zur Gemeinde, ins Lagerhaus oder in die Werkstatt. Der Nachmittag gehört in der Regel dem Ackerbau, spätestens um 20 Uhr ist er wieder für den zweiten Kontrollgang im Stall. Dort ist es um 22 Uhr dunkel, und Friedemann Zwatz widmet sich den Schreibtischarbeiten. Der Tag ist nicht länger als bei andern, aber etwas verschoben, weil es für ihn so passt. Zum Thema Essen meint er: „Ja eher auswärts, wo ich grad‘ bin, es ist ja immer was zu erledigen.“ Wird der Geflügelfleischproduzent beim Gackern öfters anzutreffen sein, wenn er weiß, dass seine Hühner veredelt werden? „Ich glaube nicht, da es von Kappel doch ein weiterer Weg ist. Mir gefällt es aber gut, es ist so gemütlich“, erwidert er. Es sei eine gute Möglichkeit, Kollegen und Freunde zu treffen, und er genieße die freie, ungezwungene Atmosphäre auf der Wiese.
Die landwirtschaftlichen Tätigkeiten beginnen täglich mit dem Rundgang im Hühnerstall: Futter, Tränke, Stallklima, und bei Bedarf wird nachgestreut. Ein bis zwei Stunden am Tag verbringt Zwatz im Hühnerstall. Im Anschluss folgen die organisatorischen Aufgaben – Tierarzt, Handwerker oder Futterbestellung. Am Vormittag versucht er noch alle notwendigen Fahrten zu erledigen – zur Gemeinde, ins Lagerhaus oder in die Werkstatt. Der Nachmittag gehört in der Regel dem Ackerbau, spätestens um 20 Uhr ist er wieder für den zweiten Kontrollgang im Stall. Dort ist es um 22 Uhr dunkel, und Friedemann Zwatz widmet sich den Schreibtischarbeiten. Der Tag ist nicht länger als bei andern, aber etwas verschoben, weil es für ihn so passt. Zum Thema Essen meint er: „Ja eher auswärts, wo ich grad‘ bin, es ist ja immer was zu erledigen.“ Wird der Geflügelfleischproduzent beim Gackern öfters anzutreffen sein, wenn er weiß, dass seine Hühner veredelt werden? „Ich glaube nicht, da es von Kappel doch ein weiterer Weg ist. Mir gefällt es aber gut, es ist so gemütlich“, erwidert er. Es sei eine gute Möglichkeit, Kollegen und Freunde zu treffen, und er genieße die freie, ungezwungene Atmosphäre auf der Wiese.
Betriebsspiegel
- Familie: Betriebsführer Friedemann Zwatz junior, vlg. Erhart, die Eltern Friedemann Zwatz senior und Margot Zwatz sowie Sohn Erik
- Standort: Kappel am Krappfeld, 594 m Seehöhe
- Landwirtschaftliche Nutzfläche: 47 ha, 50 % Mais, 25 % Braugerste, 25 % Soja, ca. 60 ha Wald
- Betriebszweige: Mastgeflügel, Ackerbau, Wald
- Hackschnitzelanlage: 150 KW
65.000 Portionen von fünf Mästern
Beim „Gackern“ muss nicht selbst gekocht werden, umso mehr wird die heimische Qualität nicht nur geschätzt, sondern auch genossen. Circa 14.500 kg Geflügelfleisch werden verzehrt. Das sind etwa 65.000 Portionen, die von drei Hühnermästern und zwei Putenmästern produziert werden. In den letzten Jahren stürmten bis zu 70.000 Besucher das Gackern in St. Andrä im Lavanttal, um 35 nationale und internationale Geflügelgerichte unter der Basilika Maria Loreto mit Lagerfeuerromantik zu genießen. Das Fest ist das einzige Event dieser Art in Europa. Das inspirierende Rahmenprogramm kann unter www.gackern.com abgerufen werden. Täglich Live-Musik von Volks- über Countrymusik bis hin zu aktuellen Charthits sorgen für Open-Air-Stimmung. Schon zum 14. Mal gehen die äußerst beliebten Highlander-Wettkämpfe über die Bühne. Zusätzliche Höhepunkte: die Trachten- und Western-Modeschau sowie der Seniorentag. Für Kinder bietet das „Gackern“ einen Strohtummelplatz und das Erlebnisreiten. Kutschenfahrten runden das Rahmenprogramm bei freiem Eintritt ab.
Vier Vorteile von Kärntner Geflügel
- höchster Tierschutzstandard EU-weit
- generell GVO-freie Fütterung
- Einsatz von europäischem Soja
- AMA-Gütesiegel-Produktion