Betriebsreportage: 15 Jahre gemeinsam erfolgreich
Betrieb Pirker, vlg. Peterbauer
In Wölfnitz, im Bezirk Klagenfurt, liegt der Betrieb der Familie Pirker, die sich schon seit 1961 mit der Schweinezucht beschäftigt. Waren es am Anfang noch die Rassen Deutsche und Belgische Landrasse, die am Betrieb gezüchtet wurden, so werden mittlerweile die Rassen Deutsches Edelschwein, Deutsche Landrasse und Pietrain gezüchtet sowie F1-Sauen vermehrt. Der Betrieb ist auch Mitglied beim österreichischen Schweinezuchtverband (PIG Austria).
Neben der Schweinezucht hat die Direktvermarktung – wie auch am Betrieb Rohrer – einen hohen Stellenwert, beide Betriebe sind Mitglied bei Gutes vom Bauernhof und garantieren damit geprüfte Qualität. Besonders stolz ist Familie Pirker dabei auf ihren eigenen Schlachtraum. Die gesamte Palette, vom Frischfleisch bis hin zu Frischwurst, Selch- und Dauerwaren wird am Betrieb produziert und im Hof-Markt bzw. in der Buschenschank angeboten.
Neben der Schweinezucht hat die Direktvermarktung – wie auch am Betrieb Rohrer – einen hohen Stellenwert, beide Betriebe sind Mitglied bei Gutes vom Bauernhof und garantieren damit geprüfte Qualität. Besonders stolz ist Familie Pirker dabei auf ihren eigenen Schlachtraum. Die gesamte Palette, vom Frischfleisch bis hin zu Frischwurst, Selch- und Dauerwaren wird am Betrieb produziert und im Hof-Markt bzw. in der Buschenschank angeboten.
Verheerender Brand
2009 vernichtete ein verheerender Großbrand einen Teil des Stall- und Wohngebäudes und den Großteil des Herdbuchbestandes. Nur eine einzige Edelschweinsau konnte aus dem brennenden Gebäude gerettet werden. Verschont blieben damals auch die Jungtiere, die in einem anderen Stallgebäude zur Aufzucht untergebracht waren. 2012 wurde ein neuer Schweinestall errichtet, und Zuchttiere wurden im In- und Ausland angekauft. Seitdem wurden am Betrieb Pirker mit Ausnahme zweier französischer Landrassesauen keine weiteren Zuchttiere mehr in den Betrieb eingegliedert. Sämtliche Herdbuchtiere wurden am Betrieb selbst gezüchtet. Bei der Selektion der Jungtiere wird neben entsprechenden (genomischen) Zuchtwerten auf ein stabiles Fundament, gute Muttereigenschaften und auf ein sauberes, funktionsfähiges Gesäuge mit vorzugsweise mindestens 8/8 Zitzen Wert gelegt. Bei der Vaterrasse Pietrain wird natürlich auch auf eine ausreichende Fleischigkeit geachtet. Sämtliche Anpaarungen werden, wie im österreichischen Zuchtverband auch festgelegt, an der österreichischen Schweineprüfanstalt geprüft. Nur mit den besten wird weitergezüchtet.
Wurden bis vor wenigen Jahren noch Vatertiere aller Rassen am Betrieb gehalten und im Natursprung eingesetzt, so wird jetzt großteils Zukaufssperma der drei Besamungsstationen (vorzugsweise Gleisdorf und Steinhaus) eingesetzt.
Gleitzeitig sind diese beiden Besamungsstationen regelmäßige Abnehmer von hoffnungsvollen Jungebern. So finden sich im Besamungskatalog dieser Stationen zahlreiche Eber vom Zuchtbetrieb Pirker. Aktuell ist zum Beispiel der Landrasse-Eber Detegab 4-8735 mit einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 120 unter den besten drei Ebern auf der Besamungsstation Steinhaus. Der Pietrain-Eber Ebson 6-9183 reiht sich mit einem GZW von 135 an die vierte Stelle in der Besamungsstation Gleisdorf.
Trotz der züchterischen Erfolge wird aber die Eberaufzucht, vor allem die Aufzucht von Mutterlinien-Ebern wie Edelschwein und Landrasse am Betrieb Pirker kritisch hinterfragt, da ein Eberabsatz außerhalb der Besamungsstationen kaum bis gar nicht mehr gegeben ist. Herausfordernd, so Pirker, gestaltet sich auch der Absatz der F1- und Mutterlinien-Kastraten.
Zukünftig soll die Direktvermarktung forciert und die Reinzucht nur mehr auf wenige „Top-Sauen“ angepaart mit „Top-Ebern“ reduziert werden.
Wurden bis vor wenigen Jahren noch Vatertiere aller Rassen am Betrieb gehalten und im Natursprung eingesetzt, so wird jetzt großteils Zukaufssperma der drei Besamungsstationen (vorzugsweise Gleisdorf und Steinhaus) eingesetzt.
Gleitzeitig sind diese beiden Besamungsstationen regelmäßige Abnehmer von hoffnungsvollen Jungebern. So finden sich im Besamungskatalog dieser Stationen zahlreiche Eber vom Zuchtbetrieb Pirker. Aktuell ist zum Beispiel der Landrasse-Eber Detegab 4-8735 mit einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 120 unter den besten drei Ebern auf der Besamungsstation Steinhaus. Der Pietrain-Eber Ebson 6-9183 reiht sich mit einem GZW von 135 an die vierte Stelle in der Besamungsstation Gleisdorf.
Trotz der züchterischen Erfolge wird aber die Eberaufzucht, vor allem die Aufzucht von Mutterlinien-Ebern wie Edelschwein und Landrasse am Betrieb Pirker kritisch hinterfragt, da ein Eberabsatz außerhalb der Besamungsstationen kaum bis gar nicht mehr gegeben ist. Herausfordernd, so Pirker, gestaltet sich auch der Absatz der F1- und Mutterlinien-Kastraten.
Zukünftig soll die Direktvermarktung forciert und die Reinzucht nur mehr auf wenige „Top-Sauen“ angepaart mit „Top-Ebern“ reduziert werden.
Betriebsspiegel
- Familie: Lorenz (80), Heidi (78), Elisabeth (48) Pirker, vlg. Peterbauer, Tochter/Enkelin: Katharina (14)
- Standort: Wölfnitz, 560 m Seehöhe
- Betriebsgröße: 67 ha, davon 40 ha LN
- Ackerbau: 35 ha (Getreide, Mais für die Schweinehaltung)
- Grünland: 5 ha
- Tierhaltung: Schweinezucht
- Weitere Standbeine: Direktvermarktung (ab Hof und Buschenschank)
Betrieb Rohrer vlg. Bankler
Der in Lind im Drautal gelegene Ferkelproduktionsbetrieb der Familie Rohrer sticht aufgrund seiner Größe, Lage und Leistung in Kärnten hervor. Mit durchschnittlich rund 155 Zuchtsauen ist er der größte Betrieb des Arbeitskreises Ferkelproduktion und Schweinezucht und zählt auch darüber hinaus zu den größeren Betrieben in unserem Bundesland. Hervorzuheben ist, dass sich der Betrieb 2011 in einem sonst rinderbetonten Gebiet zur Schweinehaltung als Hauptbetriebszweig entwickelt hat. Von Anfang an zählt er außerdem zu einem der leistungsmäßig besten. So wurden in den letzten fünf Jahre beispielsweise nie weniger als 26 Ferkel pro Sau und Jahr abgesetzt.
Bis 2008 war der Betrieb der Familie Rohrer ein typischer in der Region mit Milchvieh- und Mutterkuhhaltung und einigen Zuchtsauen inklusive Mast für die Direktvermarktung. In einem ersten Schritt wurde in diesem Jahr die Milchviehhaltung aufgegeben und ein einige Kilometer entferntes, bestehendes Stallgebäude zur Haltung von 40 Zuchtsauen (inklusive Ferkelaufzucht) adaptiert. Nach erfolgreichem Probelauf entschied sich die Familie Rohrer 2011 für einen Neubau für weitere 120 Zuchtsauen unweit der Hauptbetriebsstätte. Mitangeschlossen wurde auch ein Schlacht- und Verarbeitungsraum.
Bis 2008 war der Betrieb der Familie Rohrer ein typischer in der Region mit Milchvieh- und Mutterkuhhaltung und einigen Zuchtsauen inklusive Mast für die Direktvermarktung. In einem ersten Schritt wurde in diesem Jahr die Milchviehhaltung aufgegeben und ein einige Kilometer entferntes, bestehendes Stallgebäude zur Haltung von 40 Zuchtsauen (inklusive Ferkelaufzucht) adaptiert. Nach erfolgreichem Probelauf entschied sich die Familie Rohrer 2011 für einen Neubau für weitere 120 Zuchtsauen unweit der Hauptbetriebsstätte. Mitangeschlossen wurde auch ein Schlacht- und Verarbeitungsraum.
Produktion
Die Sauen werden im Wartestall in Gruppen mit zweimal je elf Tieren gehalten. Ein eigenes Deckzentrum gibt es nicht. In diesem Stall werden auch die beiden Hofeber gehalten, die alle drei Wochen vom Betriebsleiter selbst abgesamt werden. Beim Besamen wird der Eber zur Stimulation der Sauen auf den Futtergang getrieben. Der Eber kann dabei vor der zu besamenden Gruppe einfach fixiert werden. Am 24. Tag werden die Sauen mit dem eigenen Ultraschallgerät auf Trächtigkeit überprüft. Ein eigenes Kennzeichnungssystem (zusätzliche Tätowierung am Hals bzw. Schlögel) hilft dem Betriebsleiter beim rascheren Erkennen der Einzeltiere. Eine Überwachung der Geburten wird nur unter Tags durchgeführt. Laut Einschätzung des Betriebsführers finden aber rund 90 % der Geburten ohnehin in dieser Zeit statt. Beim Versetzen der Ferkel werden zuerst die kleinen Ferkel zu den Erstlingsauen (mit kleineren Zitzen) versetzt, erst dann werden die restlichen Würfe ausgeglichen.
Gefüttert werden die Sauen mit einer Vormischung mit Trockenfutterdosierern mit einer höheren Konzentration der Eiweißkomponenten. Der Nassmais wird händisch zugeteilt, um somit auch unterkonditionierte Sauen besser füttern zu können.
Gefüttert werden die Sauen mit einer Vormischung mit Trockenfutterdosierern mit einer höheren Konzentration der Eiweißkomponenten. Der Nassmais wird händisch zugeteilt, um somit auch unterkonditionierte Sauen besser füttern zu können.
Vermarktung
Der Großteil der Tiere wird in der Region bzw. über die Ferkelerzeugergemeinschaft vermarktet. Rund 80 bis 100 Schweine werden am Hof selbst gemästet, geschlachtet und weiterverarbeitet. Zahlreiche, auch bundesweite Prämierungen bestätigen die Qualität der erzeugten Produktpalette von Selch- und Dauerwaren bis hin zu Brot und Edelbränden, die ab Hof in der Selbstbedienungsgenusshütte verkauft werden.
Kritisch merkt Erich Rohrer an, dass der Ferkelpreis trotz gestiegener Kosten vor allem für Mineralstoff- und Eiweißfuttermittel rückläufig ist. „Wenn die Mastbetriebe nicht bereit sind, weiterhin Ferkel zu fairen Preisen einzustellen, wird es für die Ferkelproduktion zunehmend herausfordernd bzw. schwierig“, so Rohrer.
Kritisch merkt Erich Rohrer an, dass der Ferkelpreis trotz gestiegener Kosten vor allem für Mineralstoff- und Eiweißfuttermittel rückläufig ist. „Wenn die Mastbetriebe nicht bereit sind, weiterhin Ferkel zu fairen Preisen einzustellen, wird es für die Ferkelproduktion zunehmend herausfordernd bzw. schwierig“, so Rohrer.
Betriebsspiegel
- Familie: Erich (58) und Gabriela (52) Rohrer, Kleblach/Lind, vier Kinder: Anja, Alexander, Johannes, Daniela
- Seehöhe: ca. 580 m
- Betriebsgröße: 55 ha,davon 48 ha LN
- Ackerbau: 40 ha (Getreide, Mais)
- Grünland: 8 ha
- Tierhaltung: Ferkelproduktion
- Weitere Standbeine: Direktvermarktung, Mutterkuhhaltung
Rohrers Erfolgsrezept
1. | Dokumentation und Aufzeichnungen durch Sauenplaner und Arbeitspläne
2. | Ständige Weiterbildung durch aktive Teilnahme bei den Arbeitskreisen Ferkelproduktion, Ackerbau und Unternehmensführung
3. | Strenges Hygienekonzept (abteilseigene Bekleidung und Arbeitsutensilien)
4. | Sauenbezug nur von einem Betrieb mit hohem Gesundheitsstatus (PRRS-frei)
5. | Klare Arbeitsaufteilung der mitarbeitenden Familienangehörigen
2. | Ständige Weiterbildung durch aktive Teilnahme bei den Arbeitskreisen Ferkelproduktion, Ackerbau und Unternehmensführung
3. | Strenges Hygienekonzept (abteilseigene Bekleidung und Arbeitsutensilien)
4. | Sauenbezug nur von einem Betrieb mit hohem Gesundheitsstatus (PRRS-frei)
5. | Klare Arbeitsaufteilung der mitarbeitenden Familienangehörigen