Beim Bauen auf die Kosten schauen!
Die Kostensteigerungen in den letzten Monaten treffen nahezu alle für die Landwirtschaft relevanten Bereiche. Beispiele dafür wären etwa Futtermittelpreise, Ersatzteile, Versicherungen, Treibstoffe, Löhne und vor allem die Investitionskosten für Maschinen und Bauwerke.
Da die Kosten naturgemäß einen großen Einfluss auf den Betriebserfolg haben, ist es sehr wichtig, die Wirkung seiner betriebseigenen Kosten, insbesondere jener von Investitionen, zu kennen und daraus die richtigen Entscheidungen abzuleiten.
Beispiel Junghühnermast
Anhand der biologischen Junghühnermast, die in Kärnten in den letzten Jahren einen starken Anstieg zu verzeichnen hatte, sollen die Auswirkungen unterschiedlicher Investitionskosten, wie sie in den letzten drei Jahren eingetreten sind, gezeigt werden (alle Werte netto in Euro, siehe Tabelle).
Der Roherlös pro gemästetem Masthuhn (Leistung) beträgt 6,20 Euro und setzt sich zusammen aus dem Schlachterlös und dem Düngerwert. Nach Abzug der variablen Kosten in Höhe von 4,17 Euro für Küken, Futtermittel, Wasser, Einstreu, Energie, Desinfektion, Tierarzt und Sonstiges verbleibt ein Deckungsbeitrag in Höhe von 1,88 Euro/Tier.
Verglichen werden nun die gängigen vier Systeme: 4800 und 9600 Mastplätze, jeweils ohne bzw. mit Vormast mit unterschiedlichen Investitionskosten.
Die Investitionskosten liegen vor der Baukostensteigerung zwischen 350.000 Euro und 893.000 Euro für das Gesamtprojekt (Ställe, Hackschnitzelheizanlage) bzw. zwischen 422.000 Euro und 1.075.000 Euro nach der Baukostenerhöhung (+ 20 %).
Beurteilt wird der Betriebserfolg an der spezialkostenfreien Leistung. Diese besagt, welcher zusätzliche Beitrag zum Betriebsergebnis hinzukäme, wenn der Betriebszweig entsprechend ausgedehnt bzw. neu begonnen werden würde oder umgekehrt, wieviel vom Betriebsergebnis wegfiele, wenn alle Leistungen und Kosten dieses Zweiges abgebaut werden könnten.
Investitionsförderungen im Rahmen der Maßnahme „Investition in die landwirtschaftliche Erzeugung“ hängen von mehreren Faktoren ab (Gesamtbetriebsgröße, Zeitpunkt der Antragstellung, BHK-Punkte), sind daher nicht allgemein anwendbar und müssen individuell mit der Förderstelle abgeklärt werden. Daher werden sie in dieser Betrachtung nicht berücksichtigt.
Der Roherlös pro gemästetem Masthuhn (Leistung) beträgt 6,20 Euro und setzt sich zusammen aus dem Schlachterlös und dem Düngerwert. Nach Abzug der variablen Kosten in Höhe von 4,17 Euro für Küken, Futtermittel, Wasser, Einstreu, Energie, Desinfektion, Tierarzt und Sonstiges verbleibt ein Deckungsbeitrag in Höhe von 1,88 Euro/Tier.
Verglichen werden nun die gängigen vier Systeme: 4800 und 9600 Mastplätze, jeweils ohne bzw. mit Vormast mit unterschiedlichen Investitionskosten.
Die Investitionskosten liegen vor der Baukostensteigerung zwischen 350.000 Euro und 893.000 Euro für das Gesamtprojekt (Ställe, Hackschnitzelheizanlage) bzw. zwischen 422.000 Euro und 1.075.000 Euro nach der Baukostenerhöhung (+ 20 %).
Beurteilt wird der Betriebserfolg an der spezialkostenfreien Leistung. Diese besagt, welcher zusätzliche Beitrag zum Betriebsergebnis hinzukäme, wenn der Betriebszweig entsprechend ausgedehnt bzw. neu begonnen werden würde oder umgekehrt, wieviel vom Betriebsergebnis wegfiele, wenn alle Leistungen und Kosten dieses Zweiges abgebaut werden könnten.
Investitionsförderungen im Rahmen der Maßnahme „Investition in die landwirtschaftliche Erzeugung“ hängen von mehreren Faktoren ab (Gesamtbetriebsgröße, Zeitpunkt der Antragstellung, BHK-Punkte), sind daher nicht allgemein anwendbar und müssen individuell mit der Förderstelle abgeklärt werden. Daher werden sie in dieser Betrachtung nicht berücksichtigt.
Ergebnis
Es zeigt sich, dass die spezialkostenfreie Leistung je nach Produktionsausmaß und Investitionskosten starken Schwankungen unterworfen ist und zwischen rund 4000 und knapp 60.000 Euro liegt.
Im Konkreten: Wenn die Voraussetzungen vorliegen (Finanzierung gesichert, Flächenausmaß hinsichtlich Ausläufe vorhanden etc.), sodass eine Anlage mit Vormast und 9600 Mastplätzen gebaut werden kann und die Errichtungskosten im Rahmen bleiben (keine 20%ige Steigerung), dann ist ein Projekt, welches gut doppelt so viel (2,5-mal) kostet wie das kleinstmögliche, in der Lage, das Sechsfache zum Betriebsergebnis beizutragen im Vergleich zum Erstgenannten!
Falls man nur die Kostensteigerung betrachtet, erkennt man, dass eine 20%ige Baukostenerhöhung die spezialkostenfreie Leistung des Betriebszweiges um gut 58 Prozentpunkte (ohne Vormast) bzw. um über 23 Prozentpunkte (mit Vormast) mindert.
Im Konkreten: Wenn die Voraussetzungen vorliegen (Finanzierung gesichert, Flächenausmaß hinsichtlich Ausläufe vorhanden etc.), sodass eine Anlage mit Vormast und 9600 Mastplätzen gebaut werden kann und die Errichtungskosten im Rahmen bleiben (keine 20%ige Steigerung), dann ist ein Projekt, welches gut doppelt so viel (2,5-mal) kostet wie das kleinstmögliche, in der Lage, das Sechsfache zum Betriebsergebnis beizutragen im Vergleich zum Erstgenannten!
Falls man nur die Kostensteigerung betrachtet, erkennt man, dass eine 20%ige Baukostenerhöhung die spezialkostenfreie Leistung des Betriebszweiges um gut 58 Prozentpunkte (ohne Vormast) bzw. um über 23 Prozentpunkte (mit Vormast) mindert.
Schlussfolgerung
- Die drei Kriterien Investitionskosten, Produktionsmenge und Fördermöglichkeiten haben einen großen Einfluss auf den wirtschaftlichen bzw. finanziellen Projekterfolg.
- Diese drei Größen können als „elastisch“ angesehen werden, das bedeutet, dass die geringe Änderung eines Faktors großen Einfluss auf das Endergebnis nimmt.
- Hohe Investitionskosten und eine eventuell erforderliche Fremdfinanzierung vergrößern in einem wesentlichen Ausmaß das gesamte Projektrisiko.
- Abschreibungsdauer berücksichtigen – im Beispiel vereinfachend 20 Jahre für Bauwerke und technische Ausstattung angenommen.
5 Tipps
- 1. Baukosten genau planen: Es empfiehlt sich, die Kontaktaufnahme mit der LK-Bauberatung für eine zielorientierte Entwurfsplanung und die Ermittlung von EinsparungsPotenzial bei Stall(um)bauten.
- 2. Betriebskonzept erstellen: Für den Projekterfolg ist es sehr empfehlenswert, bereits vor Baubeginn ein Betriebskonzept, z. B. mit Unterstützung der LK (LFI-Workshop oder LK-Betriebskonzept-Beratung), zu erstellen, um das Investitionsvorhaben beurteilen zu können.
- 3. Baukosten optimieren: Es soll bedarfsgerecht investiert werden. Was muss zu welchem Zeitpunkt angeschafft werden, wo lassen sich Kosten einsparen. Insbesondere bei größeren Aufträgen – Einholen mehrerer Angebote, auch bei angespannter Auftragslage in der Bauwirtschaft. Besuch weiterer einschlägiger Fachseminare (z. B. Investition und Finanzierung des LFI Kärnten.
- 4. Fördermöglichkeiten nutzen: Sowohl Agrarinvestitionskredit als auch Invest-Zuschüsse sollten maximal ausgenutzt werden, um den Projekterfolg zu optimieren. Weitere Fördermöglichkeiten, soweit verfügbar, beanspruchen.
- 5. Eigene Zahlen kennen: Der Arbeitskreis Unternehmensführung bietet dazu die passende Möglichkeit. Ein Einstieg ist immer mit Beginn eines Jahres möglich! (www.arbeitskreise.at)