Begrünung und deren Beseitigung - eine Gratwanderung
Bereits im Vorjahr wurden die Probleme von Begrünungen und deren Beseitigung auf den nachfolgenden Maisertrag diskutiert. Aufgrund der Auflagen zu GLÖZ 6 wurden die Versuche zu diesem Thema von der LK Steiermark auf neun Varianten inklusive einer Kontrolle ohne Bedeckung mit Pflug ausgeweitet. Die Versuche zur Begrünungsbeseitigung wurden zwar unter trockenen Bedingungen Ende März angelegt. Dennoch war aufgrund der kräftigen Entwicklung der winterharten Kulturen Grünroggen und Wickroggen, teilweise auch bei Winterrübsen, bei den Techniken Scheibenegge, Cross-Cutter, Flachflügelschargrubber und Messerwalze/Schneidstriegel ein zweimaliger Einsatz im Abstand von zwei Wochen erforderlich. Die Folgemonate waren im Jahr 2023 in der Steiermark von hohen Niederschlagsmengen geprägt. Die Maisaussaat konnte deshalb erst am 28. April durchgeführt werden. Am erfolgreichsten war die Bekämpfung des Wiederaustriebs mit einer einmaligen Totalherbizid- oder einer seichten Pflugvariante im Frühjahr.
Die Varianten sind in Abbildung 1 dargestellt. Für Grünschnittroggen, Senf und Perko (Winterrübse) wurde neben der Standardmethode einer kombinierten Saat von Kreiselegge und Drillmaschine auch eine Übersaat ohne Saatbeetbereitung mit einem APV-Streuer gewählt. Alle Varianten wurden sowohl nach Körnermais mit später Ansaat am 12. Oktober 2022 als auch nach Ölkürbis mit früher Ansaat am 13. September mit der Grundbodenbearbeitung Pflug und Grubber angelegt.
Die unterschiedlichen Bestelltechniken, Kulturarten, Grundbodenbearbeitungen und Anbauzeitpunkte hatten einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung der verschiedenen Begrünungen und schlussendlich auf deren Beseitigung und den nachfolgenden Maisertrag.
Der milde Herbst im Jahr 2022 führte dazu, dass sich alle Varianten, insbesondere die früh bestellten Begrünungen nach Ölkürbis, überdurchschnittlich entwickeln konnten. Das spiegelte sich beim Stickstoffentzug wider, welcher am 22. Dezember 2022 im Rahmen einer Nmin-Messung überprüft wurde. Die Nmin-Werte waren bei den winterharten Begrünungen Grünroggen, Wickroggen und Winterrübse (Perko PVH) im Vergleich zur Kontrolle um 60 - 70% geringer. Selbst dem abfrostenden Senf gelang es, trotz extensiver Übersaatmethode auf diese Entzugswerte zu kommen. Diesbezüglich kommt die Keimfreudigkeit des Senfs auch ohne intensiven Erdkontakt zum Tragen.
Der milde Herbst im Jahr 2022 führte dazu, dass sich alle Varianten, insbesondere die früh bestellten Begrünungen nach Ölkürbis, überdurchschnittlich entwickeln konnten. Das spiegelte sich beim Stickstoffentzug wider, welcher am 22. Dezember 2022 im Rahmen einer Nmin-Messung überprüft wurde. Die Nmin-Werte waren bei den winterharten Begrünungen Grünroggen, Wickroggen und Winterrübse (Perko PVH) im Vergleich zur Kontrolle um 60 - 70% geringer. Selbst dem abfrostenden Senf gelang es, trotz extensiver Übersaatmethode auf diese Entzugswerte zu kommen. Diesbezüglich kommt die Keimfreudigkeit des Senfs auch ohne intensiven Erdkontakt zum Tragen.
Grubber oder Pflug
Auf gegrubberten Körnermaisflächen war der Aufgang generell schlechter als auf gepflügten Flächen, weil hohe Reststrohmengen an der Oberfläche die Samen von einer wasserführenden Bodenschicht trennten. Bei Ölkürbis gab es aufgrund der geringeren organischen Reste keine Unterschiede zwischen Grubber und Pflug.
Die frühe Aussaat begünstigte Bodenbedeckung, Wasserinfiltration und die Stickstoffbindung, Faktoren, die aus Sicht des Erosionsschutzes und des Nitrataustrags wichtig sind. Zur Erläuterung sei erwähnt, dass die Bodenbedeckung bei mechanischer Beseitigung 4 - 7% erreichte, bei den sehr flach arbeitenden Geräten Schneidstriegel 14 - 18% und beim Flachflügelschargrubber 9 - 11%. Bei der chemischen Beseitigung mit einem Totalherbizid wurden 8 - 9% erreicht. Die Beseitigung mit einer seichten Pflugfurche im Frühjahr reduzierte die Bedeckung wieder auf niedrige 1 - 2%.
Erosionsschutz, Kosten und Ertragssicherheit unter einem Hut zu bringen ist schwierig. Überraschend ist der gleich hohe Bedeckungsgrad von 8% bei früher und später Bestellung im Durchschnitt der Beseitigungs- und der Begrünungsvarianten. Die Begründung liegt darin, dass die 10 - 17 t Reststrohmenge je Hektar von Körnermais nach der Ernte jener der Begrünungen weit überlegen ist und bei einer gegrubberten Fläche an der Oberfläche zur Wirkung kommt. Nur die hohe Biomasse von Grünroggen, früh nach Ölkürbis bestellt, konnte damit gleichziehen. Bei Grünroggen konnte mit einer Messerwalzen-Schneidstriegelkombination sogar ein Bedeckungsgrad von 50% und mit einer Totalherbizidanwendung von 20% erreicht werden, allerdings auch mit erhöhten Schwierigkeiten bei der Saat.
Erosionschutz ist nicht nur von der Bodenbedeckung, sondern auch von der Wasserinfiltration abhängig.
Die frühe Aussaat begünstigte Bodenbedeckung, Wasserinfiltration und die Stickstoffbindung, Faktoren, die aus Sicht des Erosionsschutzes und des Nitrataustrags wichtig sind. Zur Erläuterung sei erwähnt, dass die Bodenbedeckung bei mechanischer Beseitigung 4 - 7% erreichte, bei den sehr flach arbeitenden Geräten Schneidstriegel 14 - 18% und beim Flachflügelschargrubber 9 - 11%. Bei der chemischen Beseitigung mit einem Totalherbizid wurden 8 - 9% erreicht. Die Beseitigung mit einer seichten Pflugfurche im Frühjahr reduzierte die Bedeckung wieder auf niedrige 1 - 2%.
Erosionsschutz, Kosten und Ertragssicherheit unter einem Hut zu bringen ist schwierig. Überraschend ist der gleich hohe Bedeckungsgrad von 8% bei früher und später Bestellung im Durchschnitt der Beseitigungs- und der Begrünungsvarianten. Die Begründung liegt darin, dass die 10 - 17 t Reststrohmenge je Hektar von Körnermais nach der Ernte jener der Begrünungen weit überlegen ist und bei einer gegrubberten Fläche an der Oberfläche zur Wirkung kommt. Nur die hohe Biomasse von Grünroggen, früh nach Ölkürbis bestellt, konnte damit gleichziehen. Bei Grünroggen konnte mit einer Messerwalzen-Schneidstriegelkombination sogar ein Bedeckungsgrad von 50% und mit einer Totalherbizidanwendung von 20% erreicht werden, allerdings auch mit erhöhten Schwierigkeiten bei der Saat.
Erosionschutz ist nicht nur von der Bodenbedeckung, sondern auch von der Wasserinfiltration abhängig.
Wasserfiltration
Die auf den verschiedenen Varianten durchgeführten Infiltrationsmessungen haben gezeigt, dass diese zwar bei einer nicht begrünten Kontrolle am geringsten war, aber die Art der Beseitigung einen zusätzlichen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Wasserinfiltration hatte. Grünroggen hatte leider aus Sicht der Beseitigung den Nachteil, dass mehr Wasser an die oberflächennahen Zonen gesaugt wurde, womit bei einer seichten mechanischen Beseitigung Schmierzonen entstanden, die schlussendlich eine deutlich verzögerte Infiltration bewirkten. Einen klaren Vorsprung hatte diesbezüglich die chemische Beseitigung mit einem Totalherbizid, weil damit einerseits die Bedeckung aufrechterhalten blieb und andererseits die Porenkontinuität nicht zerstört wurde, sodass mehr Wasser in kürzerer Zeit in den Unterboden aufgenommen werden konnte.
Der Maisertrag wurde vom Nährstoffangebot im Sechsblattstadium und von der Feldaufgangsrate bestimmt.
Bei der Auswertung der Maiserträge nach verschiedenen Begrünungen wird ersichtlich, dass Art und Qualität der Beseitigung von Begrünungen und die Saatgenauigkeit den Ertrag definieren. Entscheidend ist die rasche Verfügbarkeit von Nährstoffen, insbesondere Stickstoff, in der frühen Jugendphase des Maises. Deshalb sollten Begrünungen so rasch wie möglich und erlaubt beseitigt werden. Jegliches Schmieren im zukünftigen Wurzelbereich des Maises wirkte sich negativ aus. Offensichtlich war, dass eine langlebige (winterharte) Biomassebildung mit einer höheren Nährstofffixierung über einen längeren Zeitraum einhergeht. Im Juni sind bei Grünroggen immer noch 30 - 40% mehr Stickstoff als beispielsweise bei Winterrübsen oder Senf gebunden.
Bei der Auswertung der Maiserträge nach verschiedenen Begrünungen wird ersichtlich, dass Art und Qualität der Beseitigung von Begrünungen und die Saatgenauigkeit den Ertrag definieren. Entscheidend ist die rasche Verfügbarkeit von Nährstoffen, insbesondere Stickstoff, in der frühen Jugendphase des Maises. Deshalb sollten Begrünungen so rasch wie möglich und erlaubt beseitigt werden. Jegliches Schmieren im zukünftigen Wurzelbereich des Maises wirkte sich negativ aus. Offensichtlich war, dass eine langlebige (winterharte) Biomassebildung mit einer höheren Nährstofffixierung über einen längeren Zeitraum einhergeht. Im Juni sind bei Grünroggen immer noch 30 - 40% mehr Stickstoff als beispielsweise bei Winterrübsen oder Senf gebunden.
Für die Interpretation der Ertragsergebnisse in Abbildung 4 ist es hilfreich zu wissen, dass die Biomasse der Begrünungen auf den Pflugparzellen aufgrund des besseren Feldaufgangs und des zügigeren Wachstums höher war. Zusätzlich ist festzuhalten, dass die hohen Pflanzenreste, insbesondere bei Messerwalze/Schneidstriegel zu Pflanzenausfällen von bis zu 6.000 Maispflanzen im Vergleich zur Variante Pflug im Frühjahr führten.
Fazit
Summa summarum weisen Cross-Cutter, Totalherbizid und Pflug die besten Maiserträge auf. Warum die Scheibenegge auf Pflugvarianten zurückgefallen ist, dürfte zwei Erklärungen haben. Erstens hatte die Scheibenegge auf den Pflugvarianten mit einer sehr hohen Biomasse zu kämpfen, und zweitens hat sie aufgrund ihres notwendigen tieferen Einsatzes mehr geschmiert als der Cross-Cutter. Letzterer hat im Vergleich zur Scheibenegge mehr gerissen als geschmiert, was sich auf die Wurzelbildung positiv ausgewirkt hat. In trockenen Jahren dürfte dieser Faktor eine geringere Bedeutung haben.