Auf den Teller statt in den Müll
Fakt 1 – Vermeidbare und nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle
Unter Ersteren versteht man Lebensmittel, die zum Zeitpunkt der Entsorgung im Privathaushalt oder beim Außerhausverzehr noch genießbar gewesen wären oder die aus diversen Gründen nicht gegessen worden sind, weil sie beispielsweise nicht marktgängig sind. Zu den nicht vermeidbaren Lebensmittelabfällen zählen Abfälle, die bei der Speisezubereitung anfallen. Die vermeidbaren Abfälle sind oftmals das Problem. Uns ist nicht bewusst, wie verschwenderisch wir mit Lebensmitteln umgehen. Sie werden als zu selbstverständlich angesehen. Privathaushalte sind mit einem Anteil von 58 % die größten Verschwender.
Fakt 2 – Was zu Hause am meisten verschwendet wird
Brot mit Süß- und Backwaren: 28 %, Obst und Gemüse: 27 %, tierische Produkte (Milchprodukte, Fleisch, Eier etc.): 23 %, sonstige Lebensmittel (Nudeln, Getränke): 22 %. Diese Angaben beziehen sich auf den Restmüll.
Fakt 3 – Die größten Verschwender
Platz 1: Privathaushalte, Platz 2: Gastronomie und Außerhausverzehr, Platz 3: Verarbeitung, Platz 4: Supermarkt und Großhandel, Platz 5: landwirtschaftliche Herstellung.
Fakt 4 – Hauptprobleme
Im Privathaushalt werden laufend kleine, aber schlussendlich beträchtliche Mengen an Resten vom Vortag oder vergessene Lebensmittel sowie noch völlig genießbare Lebensmittel aufgrund des überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatums oder falscher Lagerung im Rest-, Biomüll, Kompost oder Kanal entsorgt. In der Hotellerie, in Gasthäusern sowie Gemeinschaftsverpflegungen in Schulen oder anderen öffentlichen oder betrieblichen Einrichtungen fällt eine auffallend hohe Menge an Lebensmittelabfällen an. Zurückzuführen ist dies auf eine Überproduktion und zu große Standardportionen, was in Tellerresten mündet. Im Produktionsbereich betrifft die Hälfte der Verschwendung Backwaren. Aufgrund von Fehlern in der Produktion entsprechen diese und auch andere Lebensmittel nicht mehr der Norm und sind nicht verkaufstauglich. Im Supermarkt und Großhandel gibt es das alte Problem mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Solche Lebensmittel dürfen bei Überschreitung nicht mehr verkauft werden und landen ebenfalls im Müll. Ebenso finden sich im Supermarkt und Großhandel große Mengen an Backwaren wieder, die entsorgt werden. Für die in der Landwirtschaft anfallenden Verluste gibt es noch keine gesicherten Zahlen und Daten. Diese wären aber dringend notwendig.
Fakt 5 – Was man gegen die Verschwendung tun kann
In jedem Bereich entlang der Wertschöpfungskette, wo ein Verlust an Lebensmitteln entsteht, kann auch eine Rettung erfolgen. Beispielsweise können in der Verarbeitung Lebensmittel, die nicht der Norm entsprechen und kleine „Schönheitsfehler“ haben, anderwärtig verwertet werden, um doch noch vermarktet oder gespendet werden zu können. Hier sind auch eine Sensibilisierung der Konsumenten und eine entsprechende Kommunikation wichtig. Viele Supermärkte sind bereits Kooperationen mit Tafeln oder anderen Plattformen wie „to good to go“ oder Lebensmittelretter eingegangen. Ebenso gibt es im Bereich der Landwirtschaft Unternehmen, die Produkte minderer Qualität veredeln. Vor allem im Bereich der Landwirtschaft herrscht ein harter Preisdruck, sodass es oftmals billiger kommt, die „zu kleinen Kartoffeln“ am Feld liegen zu lassen. Zudem spielen die schlechte Planbarkeit von Erträgen aufgrund unvorhersehbarer Wetterbedingungen und die strengen Qualitätsvorgaben des Handels eine übergeordnete Rolle.
Fakt 6 – Tipps und Tricks für den Konsumenten
Das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ ist ein beliebter Übeltäter, warum mehr Lebensmittel im Müll landen, als sie sollten. Es besagt, dass der Hersteller die spezifischen Eigenschaften des Produktes bis zu diesem Datum garantiert. Das heißt nicht, dass es nach diesem Datum nicht mehr genießbar ist. Man kann das Produkt ganz einfach selbst mit all seinen Sinnen auf die Genießbarkeit überprüfen. Anders sieht es beim „Verbrauchsdatum“ aus. Hier handelt es sich um sensible Lebensmittel wie Faschiertes, frischen Fisch oder Rohmilch. Diese Produkte sind leicht verderblich und sollten bis zu dieser Frist verzehrt werden. Zugleich ist eine richtige Lagerung für die Haltbarkeit von Lebensmittel sehr ausschlaggebend. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der richtige Einkauf. Eine Liste schadet nie. Man sollte nicht hungrig einkaufen gehen. Wie viele wissen, kommen hier mehr Produkte mit nach Hause, als nötig sind. Ein überfüllter Kühlschrank ist ebenso nicht von Vorteil, da man hier leicht den Überblick verliert. Restlkochen eignet sich hervorragend, um Lebensmittel vor der Biotonne zu retten.
Fakt 7 – Initiativen der LK Kärnten
Seitens der Interessenvertretung wird immer wieder der Dialog mit der Gesellschaft gesucht, um zu sensibilisieren. Die Seminarbäuerinnen setzen sich auf vielfältige Art und Weise ein: Sie erklären bei Messen, Veranstaltungen oder Kochkursen z. B. das Mindesthaltbarkeitsdatum oder geben Tipps und verraten Tricks, wie man seinen Einkauf richtig lagert oder kreative Rezepten zum Restlkochen austauscht. Die Bewusstseinsbildung startet schon bei den Kindern und Jugendlichen: „Lebensmittelverschwendung“ wird bei den Schuleinsätzen in verschiedenste Workshopthemen integriert. Auch unsere Schule am Bauernhof-Betriebe informieren vor Ort über die Bedeutung der landwirtschaftlichen Produkte und darüber, wie man sie lange genießen kann. Mit kleinen, selbst zubereiteten Verkostungen bleibt dies besonders lange in Erinnerung.
Unter Ersteren versteht man Lebensmittel, die zum Zeitpunkt der Entsorgung im Privathaushalt oder beim Außerhausverzehr noch genießbar gewesen wären oder die aus diversen Gründen nicht gegessen worden sind, weil sie beispielsweise nicht marktgängig sind. Zu den nicht vermeidbaren Lebensmittelabfällen zählen Abfälle, die bei der Speisezubereitung anfallen. Die vermeidbaren Abfälle sind oftmals das Problem. Uns ist nicht bewusst, wie verschwenderisch wir mit Lebensmitteln umgehen. Sie werden als zu selbstverständlich angesehen. Privathaushalte sind mit einem Anteil von 58 % die größten Verschwender.
Fakt 2 – Was zu Hause am meisten verschwendet wird
Brot mit Süß- und Backwaren: 28 %, Obst und Gemüse: 27 %, tierische Produkte (Milchprodukte, Fleisch, Eier etc.): 23 %, sonstige Lebensmittel (Nudeln, Getränke): 22 %. Diese Angaben beziehen sich auf den Restmüll.
Fakt 3 – Die größten Verschwender
Platz 1: Privathaushalte, Platz 2: Gastronomie und Außerhausverzehr, Platz 3: Verarbeitung, Platz 4: Supermarkt und Großhandel, Platz 5: landwirtschaftliche Herstellung.
Fakt 4 – Hauptprobleme
Im Privathaushalt werden laufend kleine, aber schlussendlich beträchtliche Mengen an Resten vom Vortag oder vergessene Lebensmittel sowie noch völlig genießbare Lebensmittel aufgrund des überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatums oder falscher Lagerung im Rest-, Biomüll, Kompost oder Kanal entsorgt. In der Hotellerie, in Gasthäusern sowie Gemeinschaftsverpflegungen in Schulen oder anderen öffentlichen oder betrieblichen Einrichtungen fällt eine auffallend hohe Menge an Lebensmittelabfällen an. Zurückzuführen ist dies auf eine Überproduktion und zu große Standardportionen, was in Tellerresten mündet. Im Produktionsbereich betrifft die Hälfte der Verschwendung Backwaren. Aufgrund von Fehlern in der Produktion entsprechen diese und auch andere Lebensmittel nicht mehr der Norm und sind nicht verkaufstauglich. Im Supermarkt und Großhandel gibt es das alte Problem mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Solche Lebensmittel dürfen bei Überschreitung nicht mehr verkauft werden und landen ebenfalls im Müll. Ebenso finden sich im Supermarkt und Großhandel große Mengen an Backwaren wieder, die entsorgt werden. Für die in der Landwirtschaft anfallenden Verluste gibt es noch keine gesicherten Zahlen und Daten. Diese wären aber dringend notwendig.
Fakt 5 – Was man gegen die Verschwendung tun kann
In jedem Bereich entlang der Wertschöpfungskette, wo ein Verlust an Lebensmitteln entsteht, kann auch eine Rettung erfolgen. Beispielsweise können in der Verarbeitung Lebensmittel, die nicht der Norm entsprechen und kleine „Schönheitsfehler“ haben, anderwärtig verwertet werden, um doch noch vermarktet oder gespendet werden zu können. Hier sind auch eine Sensibilisierung der Konsumenten und eine entsprechende Kommunikation wichtig. Viele Supermärkte sind bereits Kooperationen mit Tafeln oder anderen Plattformen wie „to good to go“ oder Lebensmittelretter eingegangen. Ebenso gibt es im Bereich der Landwirtschaft Unternehmen, die Produkte minderer Qualität veredeln. Vor allem im Bereich der Landwirtschaft herrscht ein harter Preisdruck, sodass es oftmals billiger kommt, die „zu kleinen Kartoffeln“ am Feld liegen zu lassen. Zudem spielen die schlechte Planbarkeit von Erträgen aufgrund unvorhersehbarer Wetterbedingungen und die strengen Qualitätsvorgaben des Handels eine übergeordnete Rolle.
Fakt 6 – Tipps und Tricks für den Konsumenten
Das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ ist ein beliebter Übeltäter, warum mehr Lebensmittel im Müll landen, als sie sollten. Es besagt, dass der Hersteller die spezifischen Eigenschaften des Produktes bis zu diesem Datum garantiert. Das heißt nicht, dass es nach diesem Datum nicht mehr genießbar ist. Man kann das Produkt ganz einfach selbst mit all seinen Sinnen auf die Genießbarkeit überprüfen. Anders sieht es beim „Verbrauchsdatum“ aus. Hier handelt es sich um sensible Lebensmittel wie Faschiertes, frischen Fisch oder Rohmilch. Diese Produkte sind leicht verderblich und sollten bis zu dieser Frist verzehrt werden. Zugleich ist eine richtige Lagerung für die Haltbarkeit von Lebensmittel sehr ausschlaggebend. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der richtige Einkauf. Eine Liste schadet nie. Man sollte nicht hungrig einkaufen gehen. Wie viele wissen, kommen hier mehr Produkte mit nach Hause, als nötig sind. Ein überfüllter Kühlschrank ist ebenso nicht von Vorteil, da man hier leicht den Überblick verliert. Restlkochen eignet sich hervorragend, um Lebensmittel vor der Biotonne zu retten.
Fakt 7 – Initiativen der LK Kärnten
Seitens der Interessenvertretung wird immer wieder der Dialog mit der Gesellschaft gesucht, um zu sensibilisieren. Die Seminarbäuerinnen setzen sich auf vielfältige Art und Weise ein: Sie erklären bei Messen, Veranstaltungen oder Kochkursen z. B. das Mindesthaltbarkeitsdatum oder geben Tipps und verraten Tricks, wie man seinen Einkauf richtig lagert oder kreative Rezepten zum Restlkochen austauscht. Die Bewusstseinsbildung startet schon bei den Kindern und Jugendlichen: „Lebensmittelverschwendung“ wird bei den Schuleinsätzen in verschiedenste Workshopthemen integriert. Auch unsere Schule am Bauernhof-Betriebe informieren vor Ort über die Bedeutung der landwirtschaftlichen Produkte und darüber, wie man sie lange genießen kann. Mit kleinen, selbst zubereiteten Verkostungen bleibt dies besonders lange in Erinnerung.
Wussten Sie, dass...
... die Reduktion von Lebensmittelverschwendung ein UN-Ziel ist?
… dass laut diesem 50 % der vermeidbaren Lebensmittelabfälle bis 2030 reduziert werden sollen und sich auch Österreich daran beteiligt? Jeder Einzelne kann hierzu einen Beitrag leisten. Nur so können wir die Ziele langfristig erreichen.
… dass laut diesem 50 % der vermeidbaren Lebensmittelabfälle bis 2030 reduziert werden sollen und sich auch Österreich daran beteiligt? Jeder Einzelne kann hierzu einen Beitrag leisten. Nur so können wir die Ziele langfristig erreichen.
Zahlen und Fakten
- Weltweit landen rund 30 bis 40 % der produzierten Lebensmittel im Müll.
- Betrachtet man die gesamte Wertschöpfungskette, von der Landwirtschaft über die Verarbeitung und den Transport bis zum Handel, bewirken diese Lebensmittel zwischen 8 und 10 % der weltweit produzierten Treibhausgase. Überspitzt könnte man sagen: Wäre der Lebensmittelabfall ein eigener Staat, hätte er nach China und USA den drittgrößten Treibhausgasausstoß.
- Österreich ist für fast 1 Mio. t vermeidbarer Lebensmittelabfälle im Jahr verantwortlich.
- Erschreckend ist, dass man, wenn alle Menschen so leben würden wie die Österreicher, drei Erden bräuchte, um Bedürfnisse in den Bereichen Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum zu decken.