Artenschutz trägt Früchte
Im Jahr 2014 wurden die ersten drei Nistkästen in den Streuobstwiesen von Biobauer Martin Moser in Kappel am Krappfeld aufgehängt. Speziell für jene Vogelarten, die sich mit Vorliebe auf den Streuobstwiesen aufhalten, weil sie dort einerseits ihre bevorzugten Nistmöglichkeiten und anderseits ihre Nahrung vorfinden, wurden in den vergangenen zehn Jahren Nistkästen in unterschiedlichen Größen montiert. Wiedehopf, Grünspecht, Gartenrotschwanz, Wendehals und die Zwergohreule haben sich eng an den Lebensraum Streuobstwiese angeschlossen und sind die Vogelarten, die im Rahmen dieses Projektes unterstützt werden sollen. Durch den Wegfall alter Bäume beziehungsweise durch die Verringerung von Streuobstwiesen kam es in den letzten Jahrzehnten zu einem starken Rückgang bei einigen der genannten Vogelarten. Drei davon werden als gefährdet auf der roten Liste der Brutvögel Kärntens geführt. Durch die Bereitschaft von mittlerweile 100 Biobetrieben konnte ein breitgefächertes Netz von über 300 Nistkästen auf Biostreuobstwiesen angebracht werden. Die Bezugsquote der Nistkästen liegt stellenweise über 85%, was einerseits sehr erfreulich ist, anderseits aber auch aufzeigt, wie notwendig diese künstlichen Bruthöhlen gebraucht werden. Da die Nistkästen zur freien Verfügung aufgehängt werden, liegt es in der Natur der Sache, dass sie von allerlei Tieren bezogen werden, egal ob sie nun befiedert oder behaart sind. Kohl- und Blaumeise zählen sicherlich zu den dankbarsten Dauermietern. Als Rarität sind die Nachweise der Bechsteinfledermaus und des kleinen Abendseglers zu erwähnen. Beide sind sehr seltene Fledermausarten, wobei der kleine Abendsegler schon als verschollen auf der Kärntner Artenliste geführt wurde.
Eine weitere haarige Sensation stellt der Nachweis eines Baumschläfers dar, der ebenso einen Nistkasten bezogen hat. Als sehr erfreulich bezeichnet Dr. Andreas Kleewein, Geschäftsführer von BirdLife Kärnten, die Entwicklung der Brutvogelnachweise bei Wiedehopf und Gartenrotschwanz. Bei diesen zwei Vogelarten gab es in den letzten zehn Jahren merkliche Bestandszunahmen. Bei der Zwergohreule konnten im Rahmen des Projektes weitere Brutgebiete abseits des Plöschenberges bei Köttmannsdorf bestätigt werden. Auch die Biobäuerinnen und Biobauern, die an diesem Artenschutzprojekt teilnehmen, berichten immer häufiger von Sichtungen der Zielvogelarten. Bei Martin Moser ist der Wiedehopf mittlerweile ebenso ein vertrauter Anblick am Hof, so sehr, dass dieser sich vom Küchenfenster aus bei seiner Gefiederpflege filmen lässt. Durch ihre Bereitschaft, an diesem Projekt teilzunehmen, leisten die Biobäuerinnen und Biobauern einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz. Sie helfen mit, den Lebensraum Streuobstwiese zu erhalten und zu verbessern. Zusätzlich fungieren Biobäuerinnen und Biobauern, die ihre Biostreuobstprodukte mit den projekteigenen Informationsmaterialien vermarkten, zu den Konsumentinnen und Konsumenten hin als Biodiversitätsbotschafter. Durch ihren Einkauf von Streuobstprodukten können Konsumentinnen und Konsumenten ebenso einen aktiven Beitrag zum Erhalt des Lebensraumes Streuobstwiese leisten. Bio Austria Kärnten und BirdLife Kärnten freuen sich gemeinsam mit allen Biobäuerinnen und Biobauern, die Teil eines in dieser Form in Österreich einzigartigen Projektes sind, über den sehr positiven und erfolgreichen Verlauf der ersten zehn Jahre.
Biokurse
Genuss belebt
Wer mehr über das Projekt "Genuss belebt" erfahren möchte, hat bei dieser Veranstaltung dazu Gelegenheit: Artenschutz leicht gemacht - Förderung von höhlenbrütenden Vogelarten in Streuobstwiesen.
Bioimkern leichtgemacht
Dieser Kurs behandelt die Eckpunkte der biologischen Bienenhaltung. Schwerpunktthemen sind die Unterstützung der Bienengesundheit und die Völkerführung. Termin: 18. Oktober (Freitag), 9 - 17 Uhr, GH Bacher, Vassacher Straße 58, 9500 Villach.
Wer mehr über das Projekt "Genuss belebt" erfahren möchte, hat bei dieser Veranstaltung dazu Gelegenheit: Artenschutz leicht gemacht - Förderung von höhlenbrütenden Vogelarten in Streuobstwiesen.
- Termin: 25. Oktober, 9 - 12 Uhr, Biohof Schwar, vlg. Jörglbauer, 9413 Hinterwölch
- Referent: Dr. Andreas Kleewein BirdLife - Kärnten
Bioimkern leichtgemacht
Dieser Kurs behandelt die Eckpunkte der biologischen Bienenhaltung. Schwerpunktthemen sind die Unterstützung der Bienengesundheit und die Völkerführung. Termin: 18. Oktober (Freitag), 9 - 17 Uhr, GH Bacher, Vassacher Straße 58, 9500 Villach.