Ambrosia - Problemunkraut der Zukunft
Ambrosia artemisiifolia, auch als Beifußblättriges Traubenkraut, Ambrosia oder Ragweed bekannt, ist eine invasive Pflanze, die mittlerweile zu einem ernsten Problem in Österreich geworden ist. Ambrosia stammt ursprünglich aus den USA und verbreitete sich in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich in den Trockengebieten Osteuropas. Seit einigen Jahren sieht man die Pflanze leider immer öfter auch in Österreich. Anfangs nur im Burgenland und in der Südoststeiermark gesichtet, sieht man Ragweed immer öfter auch in Kärnten. Mittlerweile findet man die Pflanze hierzulande schon fast überall, aber die Hotspots sind das Klagenfurter Becken, das Lavanttal, das Jauntal und das Drautal.
Ambrosia kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung, wie z.B. Heuschnupfen, Bindehautentzündungen oder in Extremfällen chronisches Asthma haben. Auch auf die Landwirtschaft kann Ragweed negative Einflüsse haben, da sie Kulturpflanzen verdrängt und auf biologischen Flächen oft kaum zu bekämpfen ist.
Ambrosia kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung, wie z.B. Heuschnupfen, Bindehautentzündungen oder in Extremfällen chronisches Asthma haben. Auch auf die Landwirtschaft kann Ragweed negative Einflüsse haben, da sie Kulturpflanzen verdrängt und auf biologischen Flächen oft kaum zu bekämpfen ist.
Das Problem bei Ambrosia ist, dass sie sehr anspruchslos und tolerant ist, sie kommt hauptsächlich auf landwirtschaftlichen Flächen, Brachen, Deponien, Lagerflächen, aber auch sehr häufig entlang von Straßengräben vor. Oftmals können die Landwirte nichts dafür, dass auf ihren Flächen immer mehr Ambrosia wächst, da die Samen von Straßengräben oder Brachen weit in die Feldstücke hineingetrieben werden. Erschreckend ist, dass eine vollständig entwickelte Pflanze bis zu 1 Mio. Pollen produzieren kann. Die Keimung erfolgt zwischen März und August. Die Wuchshöhe beträgt bis zu 2 m, und eine Pflanze produziert zwischen 4.000 - 6.000, in Extremfällen bis zu 62.000 Samen. Die Samen sind 20 - 40 Jahre im Boden keimfähig. Die Pflanze wird oftmals mit dem Beifuß oder dem Weißen Gänsefuß verwechselt. Ambrosiablätter sind beidseitig grün, die des Beifußes sind an der Unterseite weißfilzig. Außerdem ist der Stängel der Ambrosia stärker behaart als jener des Beifußes.
Bekämpfung
Bei leichtem Befall ist das händische Entfernen sicher die beste Methode, jedoch sollte auch hier auf den eigenen Schutz geachtet werden. Vor allem Personen, die wissen, dass sie allergisch auf Ambrosia reagieren, wird empfohlen, beim händischen Entfernen Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille und einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Pflanze kann man dann beruhigt am Feld verdorren lassen, jedoch muss diese Maßnahme unbedingt vor der Samenreife erfolgen. Bei starkem Befall bleibt eigentlich nur noch Abmähen oder Mulchen. In gewissen Fällen kann man auch eine seichte Bodenbearbeitungsmaßnahme in Betracht ziehen. Sinnvoller wäre es aber, die Fläche abzumähen und die Pflanzenreste mit einem Ladewagen vom Feld zu entfernen. Gegebenenfalls sollen/müssen die Maßnahmen wiederholt werden. Bei Anbau von Wintergetreide wird praktisch keine Ambrosia im Bestand sichtbar, weil sie durch die Konkurrenzkraft des Getreides gut unterdrückt wird. Nach der Ernte ist jedoch eine mechanische (Stoppelsturz) oder eine chemische Bekämpfung sinnvoll, um die aufwachsenden Ambrosien sinnvoll zu bekämpfen. Eine anschließende Gründecke ist vorteilhaft.
In Mais kann die Ambrosia sehr gut chemisch mit verschiedenen Produkten bekämpft werden. Gute Wirksamkeiten zur Bekämpfung der Ambrosia haben Laudis, Capreno, MaisTerPower, Peak und Arrat. Auch mit Adengo und Effigo erzielt man eine gute Wirksamkeit. Zu schwach wirksam sind Mesotrione (z.B. Elumis oder Callisto) und Dicamba. Die Wirkung von Mesotrione wird aber deutlich durch Terbuthylazin verstärkt und kann daher in Kombination verwendet werden.
Eine einigermaßen zufriedenstellende Bekämpfung ist in der Sojabohne mit einer Vorauflaufbehandlung von Proman (Notfallzulassung) oder Artist. Zu beachten ist aber, dass Artist bei bestimmten Sorten wie ES Mentor, ES Senator, Daccor, Atacama, Alvesta, ES Director, ES Compositor, RGT Siroca, RGT Satelia und Abiola aus Verträglichkeitsgründen nicht angewendet werden darf. Wichtig ist auch der frühzeitige Einsatz, maximal im Zweiblattstadium der Ambrosia, von Imazamox (Pulsar 40, oder als Notfallzulassung Pulsar Plus) im Nachauflauf. Zu beachten ist aber, dass die gute Wirksamkeit der Bodenherbizide nur bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit gegeben ist. Leider ist die Bekämpfung in der Sojabohne dadurch nicht immer lückenlos, vor allem, weil die Witterung die Wirkung beeinflusst und die Befahrbarkeit im Nachauflauf zum richtigen Zeitpunkt nicht immer gegeben ist. Ein Nachteil ist auch, dass die Ambrosiapflanzen nachkeimen. Im Ölkürbis lässt sich die Ambrosia chemisch nicht bekämpfen, da hier die Zulassung geeigneter Herbizide fehlt. Entweder sind Herbizide nicht verträglich, oder es besteht keine Zulassung, auch keine Notfallzulassung. Im Kürbis ist daher die mechanische Bekämpfung die einzige Möglichkeit. Die Ambrosia kann dann nur per Hand entfernt werden.
Generell gilt aber: Wer schnell handelt bzw. schnell handeln kann, sichert die Ertragsfähigkeit der angebauten Kultur. Leider gibt es aktuell noch kein hundertprozentiges Erfolgskonzept für die Bekämpfung von Ambrosia. Nicht nur die Ambrosia, sondern auch andere Neophyten (Samtpappel, Erdmandelgras, Spitzklette und Johnsongras) stellen eine Herausforderung dar. Sollten Neophyten am Acker vorhanden sein, sollte man sich rechtzeitig informieren, welche Mittel für welche Kultur zugelassen sind oder wie man sie am besten mechanisch bekämpfen kann.
Anpassungsfähigkeit
- Enorme Flexibilität gegenüber Standort und Umweltbedingungen.
- Hohe Toleranz gegenüber Schwermetallen, Salz, Reifenabrieb, Nährstoffmangel und Trockenheit.
- Zu frühes Management: Keimung von Ambrosia noch nicht erfolgt - durch den Schnitt wird der Konkurrenzdruck der Begleitvegetation vermindert, wodurch die Keimbedingungen für die Ambrosia verbessert werden.
- Starke Regenerationsfähigkeit: das Timing entscheidet - ein falscher Schnittzeitpunkt kann die Pflanze "motivieren" Bestockungstriebe zu bilden, was zu einer noch höheren Pollen- und Samenproduktion führt.
- Wirtschaftlichkeit und Durchführbarkeit der Bekämpfung: vor allem auf extensiven Flächen, Brachen, Feldwegen, Blühstreifen, Holzlagerplätzen und Straßengräben.
Tipps und Fakten
- Die Ambrosia kann bis zu 1 Mio. Pollen und 62.000 Samen pro Pflanze produzieren.
- Oftmals schwierige bzw. keine Bekämpfung möglich.
- Die Pflanze kann bei vielen Menschen allergische Reaktionen auslösen und im schlimmsten Fall bis zum chronischen Asthma führen.
- Die Verbreitung erfolgt oftmals auf öffentlichen Plätzen oder extensiven Flächen wie Straßengräben, Feldwegen und Brachen.
- Ambrosia ist extrem anpassungsfähig und kommt mit fast jeder Umweltbedingung zurecht, je schlechter die Bedingungen für die Kulturpflanze, desto besser kann sich die Ambrosia etablieren.
- Bei händischem Entfernen unbedingt auf den persönlichen Schutz achten.
- Wer früh handelt, hält seine Flächen weitestgehend von einem hartnäckigen Neophyten frei.
- Bei Maschinenkooperationen oder beim Drusch darauf achten, dass man die Geräte reinigt, bevor man auf einen anderen Schlag übersetzt - gerade dadurch treten auf immer mehr Schlägen Ambrosia auf.
- Eines der Probleme ist auch das Erkennen. Viele Leute erkennen die Ambrosia nicht oder verwechseln sie.