Übersaat oder Nachsaat bei intensiven Futterwiesen sinnvoll
Ziel einer Über- oder Nachsaat ist es, Bestandslücken zu schließen, um dadurch einer drohenden Verunkrautung entgegenzuwirken bzw. die Qualität des Pflanzenbestands und den Ertrag zu erhöhen (siehe Grafik). Der Spätsommer und Herbst sind aufgrund der geringen Konkurrenzkraft der Altnarbe ein günstiger Zeitpunkt (siehe Grafik).
Auf schönen, alten Dauergrünlandbeständen ist eine Übersaat nicht notwendig, denn diese bleiben durch die nutzungs- und standortangepasste Bewirtschaftung erhalten.
Auf schönen, alten Dauergrünlandbeständen ist eine Übersaat nicht notwendig, denn diese bleiben durch die nutzungs- und standortangepasste Bewirtschaftung erhalten.
Zeitpunkt
Durch eine Begehung der Grünlandflächen sollten die Bestandslücken geschätzt werden und daraufhin die Entscheidung getroffen werden, welche Methode zur Grünlandsanierung angewendet wird. Der Bodenkontakt (Anwalzen z.B. mit einer Prismenwalze) und die Bodenfeuchte sind Grundvoraussetzungen für das Gelingen einer Übersaat, dies wird meistens im Spätsommer bzw. Herbst erreicht, vor allem heuer trifft dies zu. Die Saatmenge richtet sich je nach Bestandslücken der Futterwiesen und Weiden (siehe Tabelle 1).
Die Weideflächen können zwei Tage vor dem Weideabtrieb nachgesät werden, damit wird der Samen durch das Weidevieh in den Boden getreten. Für Kurzrasenweidebetriebe sollte die Dauerweidemischung für intensive Nutzung für Kurzrasenweide und andere intensive Weidesysteme (Kwei) nachgesät werden.
Reine Gräsermischungen können bis Ende September in den Gunstlagen nachgesät werden. Die Gräser sollten vor dem Winter noch das Stadium der Bestockung erreichen, dadurch wintern sie nicht aus.
Die Weideflächen können zwei Tage vor dem Weideabtrieb nachgesät werden, damit wird der Samen durch das Weidevieh in den Boden getreten. Für Kurzrasenweidebetriebe sollte die Dauerweidemischung für intensive Nutzung für Kurzrasenweide und andere intensive Weidesysteme (Kwei) nachgesät werden.
Reine Gräsermischungen können bis Ende September in den Gunstlagen nachgesät werden. Die Gräser sollten vor dem Winter noch das Stadium der Bestockung erreichen, dadurch wintern sie nicht aus.
Saatgut und Düngung
Es sollten ÖAG-Nachsaatmischungen verwendet werden, weil diese genauestens auf die Arten- und Sortenzusammensetzung in langjährigen Versuchen geprüft werden. Für 2020 bis 2022 stehen die ÖAG-Grünlandmischungen zur Verfügung (siehe Tabelle). Mischungen mit schnellwüchsigen Gräsern (Englisches Raygras und Knaulgras) sollten bei intensiv genutzten (ab vier Nutzungen) Futterwiesen bevorzugt werden.
Vor allem die Übersaat soll optimal mit Nährstoffen versorgt werden, damit sie sich gut entwickeln kann. Es können 30 bis 40 kg Reinstickstoff pro ha gedüngt werden. Beim Einsatz von flüssigen Wirtschaftsdüngern sollte auf eine gute Verdünnung (1:0,5) geachtet werden.
Vor allem die Übersaat soll optimal mit Nährstoffen versorgt werden, damit sie sich gut entwickeln kann. Es können 30 bis 40 kg Reinstickstoff pro ha gedüngt werden. Beim Einsatz von flüssigen Wirtschaftsdüngern sollte auf eine gute Verdünnung (1:0,5) geachtet werden.
8 Tipps
- Mischungen mit Klee nur bis Anfang September anwenden (bei späterer Saat besteht Auswinterungsgefahr).
- Saatgutmischungen ohne Klee mit hohem Anteil an Englischem Raygras und Knaulgras bis Ende September in günstigen Lagen.
- Die Samenmischung gehört auf den Boden, damit sie keimen kann und nicht auf die Blätter der Altnarbe.
- Der Boden sollte genügend Feuchtigkeit aufweisen (vor allem heuer trifft dies zu). Optimal wäre es, wenn es nach der Aussaat regnen würde.
- Vorsicht bei Mischungen mit Rotklee. Der Rotklee entwickelt sich in den ersten zwei Jahren gut, dann verschwindet er wieder. Er kann nur durch permanente Übersaat im Bestand gehalten werden.
- Übersaat mehrmals wiederholen, besser jedes Jahr.
- Rechtzeitige Nutzung des Folgeaufwuchses.
- Bei jährlicher Übersaat reicht eine Saatstärke von 5 bis 8 kg pro ha aus.