Österreichische Agrareinkommen 2023 gesunken
Im Jahr 2023 sank das landwirtschaftliche Faktoreinkommen laut der zweiten Vorschätzung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung der Statistik Austria pro Arbeitskraft im Vergleich zu 2022 um 16,7 % auf 3 Mrd. Euro (−16,7 %). Der durchschnittliche Einkommensrückgang je Arbeitskraft machte bei einer geschätzten weiteren Abnahme des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes um 1,4 % nominell 15,5 % (2022: +31,4 %), real 21,5 % (2022: +24,8 %) aus. Das Faktoreinkommen misst die Entlohnung für die eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Arbeit (Familien- und Fremdarbeitskräfte) und Kapital. Josef Moosbrugger, Präsident der LK Österreich erläutert: „Das Einkommensminus für 2023 zeigt die schwierige Lage der bäuerlichen Familienbetriebe, die jedes Jahr aufs Neue um ein angemessenes Einkommen zittern müssen. Während die Kosten im Vorjahr weiterhin hoch waren, gingen die Erzeugerpreise wieder massiv nach unten. Auch heuer klafft die Preis-Kosten-Schere in zentralen Produktionsbereichen deutlich auseinander.“ Für das Einkommensminus hauptverantwortlich: der Rückgang der Getreidepreise, weniger öffentliche Gelder und gestiegene Abschreibungen. Der Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft 2023 blieb mit 10,2 Mrd. Euro hoch (–2,9 % gegenüber 2022). Preiserhöhungen glichen das Minus im Obstbau nicht aus. Den Produktionswert von Gemüse, Kartoffeln steigerten höhere Erzeugerpreise. In der Schweineproduktion schrumpfte das Volumen 2023 weiter, der Produktionswert stieg kräftig. Der Aufwand für Vorleistungen wie Energie, Saatgut, Futter-, Düngemittel, Pflanzenschutz, Dienstleistungen und Instandhaltungskosten für Maschinen und Gebäude wird für 2023 auf 5,8 Mrd. Euro geschätzt (–3,5 %). Die öffentlichen Gelder reduzierten sich 2023 um 14,9 %.