Zwei Fliegen im Frühjahr – 100.000 im Sommer
Fliegen sind nicht nur lästig, sie können in der sommerlichen Hitze für Tier – und Mensch – zur regelrechten Plage werden. Fliegen beeinträchtigen jedoch nicht nur das Wohlbefinden, sondern reduzieren auch Milch- sowie Mastleistungen (10 bis 50 %) und übertragen Keime und Krankheiten.
Massenhaftes Auftreten von Stallfliegen in den Sommermonaten ist aber eigentlich nur ein Anzeichen für die versäumte Bekämpfung im Frühjahr. Zu dieser Zeit hätte man am effektivsten in die enorme Vermehrungsrate der Fliegen eingreifen können. Fliegenweibchen sind enorm fruchtbar; sie legen innerhalb kürzester Zeit bis zu 1000 Eier auf Mist, Schwimmdecken und Futterresten ab. In zwei bis drei Wochen entwickeln sich aus den Eiern, Larven und Puppen wieder sofort geschlechtsreife Fliegen. So schaffen es Fliegen auf bis zu zwölf Generationen im Sommer und aus zwei Fliegen des Frühjahres haben sich bis zum September weit über 100.000.000 entwickelt. Man geht davon aus, dass von der gesamten Flie genpopulation (Ei-Larve-Puppe-Fliege) die fliegenden Exemplare nur ca. 15 % ausmachen, die restlichen 85 % befinden sich in Entwicklungsstadien auf Mist- und Güllelagern, Abwasserschächten, verderbenden Futter-, Tränke-, Silageresten usw. Die Bekämpfung zeitig im Frühjahr muss natürlich auch stark auf diese verborgenen 85 % abzielen und sollte gemäß der Entwicklungsbiologie nach etwa zwei Wochen wiederholt werden. Im Hochsommer ergeben diese Maßnahmen zwar ebenfalls noch Sinn, man hinkt aber einer effektiven Bekämpfung nur noch hinterher. Im Stall werden unsere Haustiere hauptsächlich durch die bekannten Stall- und Stubenfliegen belästigt. Daneben gibt es im Stall eventuell auch noch den Wadenstecher.
Auf der Weide gesellen sich nun zu diesen bekannten Arten die ebenfalls nur lecken den Augen- und Euterfliegen, weiters aber auch die wirklich schmerzhaft attackierenden Stechfliegen und Bremsen hinzu. Die Beunruhigung der Tiere ist massiv, sie sind dauernd mit der Abwehr beschäftigt bzw. sind oft tatsächlich auf der Flucht vor den Lästlingen. Eine Besonderheit sind die Schlammfliegen, manchmal auch als „Mistbienen“ bezeichnet. Deren Larven („Rattenschwanzlarven“) verlassen zur Verpuppung ihre Brutstätten, krabbeln dabei auch manchmal in Melkstände oder sogar Häuser und wirken nicht nur ekelig, sondern können auch Keime verschleppen.
Bei ihren leckenden, stechenden, saugenden Attacken können Fliegen mit ihren Beinen, Mundwerkzeugen, Speichel und Kot eine Vielzahl von Krankheitserregern von Tier zu Tier aber auch zum Menschen übertragen.
Massenhaftes Auftreten von Stallfliegen in den Sommermonaten ist aber eigentlich nur ein Anzeichen für die versäumte Bekämpfung im Frühjahr. Zu dieser Zeit hätte man am effektivsten in die enorme Vermehrungsrate der Fliegen eingreifen können. Fliegenweibchen sind enorm fruchtbar; sie legen innerhalb kürzester Zeit bis zu 1000 Eier auf Mist, Schwimmdecken und Futterresten ab. In zwei bis drei Wochen entwickeln sich aus den Eiern, Larven und Puppen wieder sofort geschlechtsreife Fliegen. So schaffen es Fliegen auf bis zu zwölf Generationen im Sommer und aus zwei Fliegen des Frühjahres haben sich bis zum September weit über 100.000.000 entwickelt. Man geht davon aus, dass von der gesamten Flie genpopulation (Ei-Larve-Puppe-Fliege) die fliegenden Exemplare nur ca. 15 % ausmachen, die restlichen 85 % befinden sich in Entwicklungsstadien auf Mist- und Güllelagern, Abwasserschächten, verderbenden Futter-, Tränke-, Silageresten usw. Die Bekämpfung zeitig im Frühjahr muss natürlich auch stark auf diese verborgenen 85 % abzielen und sollte gemäß der Entwicklungsbiologie nach etwa zwei Wochen wiederholt werden. Im Hochsommer ergeben diese Maßnahmen zwar ebenfalls noch Sinn, man hinkt aber einer effektiven Bekämpfung nur noch hinterher. Im Stall werden unsere Haustiere hauptsächlich durch die bekannten Stall- und Stubenfliegen belästigt. Daneben gibt es im Stall eventuell auch noch den Wadenstecher.
Auf der Weide gesellen sich nun zu diesen bekannten Arten die ebenfalls nur lecken den Augen- und Euterfliegen, weiters aber auch die wirklich schmerzhaft attackierenden Stechfliegen und Bremsen hinzu. Die Beunruhigung der Tiere ist massiv, sie sind dauernd mit der Abwehr beschäftigt bzw. sind oft tatsächlich auf der Flucht vor den Lästlingen. Eine Besonderheit sind die Schlammfliegen, manchmal auch als „Mistbienen“ bezeichnet. Deren Larven („Rattenschwanzlarven“) verlassen zur Verpuppung ihre Brutstätten, krabbeln dabei auch manchmal in Melkstände oder sogar Häuser und wirken nicht nur ekelig, sondern können auch Keime verschleppen.
Bei ihren leckenden, stechenden, saugenden Attacken können Fliegen mit ihren Beinen, Mundwerkzeugen, Speichel und Kot eine Vielzahl von Krankheitserregern von Tier zu Tier aber auch zum Menschen übertragen.
Sommermastitis
Die Sommermastitis oder wegen ihrer erstmaligen Beschreibung auch Holstein’sche Euterseuche tritt besonders bei nicht laktierenden, oft hochtragenden Kalbinnen auf.
Besonders die an der Zitzenspitze lebende Euterfliege überträgt mit ihrem Speichel die Eiterbakterien von einem Tier zum anderen, was in manchen Herden wirklich zu einer fast „seuchenartigen“ Plage werden kann. Meist ist nur ein Euterviertel betroffen, welches in kürzester Zeit anschwillt und sehr schmerzhaft ist. Die Tiere sind schwer krank, haben Fieber und fressen nicht. Eine akute tierärztliche Therapie ist nötig. Das Drüsengewebe schmilzt eitrig ein, es kommt zur Verödung, die Kalbin wird meist trotz Therapie dreistri chig.
Die Erreger sind im verödeten Viertel oft noch jahrelang nachweisbar, weshalb die Tiere nach dem Abkalben oft abgehen. In betroffenen Herden ist tägliche Euterkontrolle, vielleicht auch die Anwendung von Trockenstellern zur Prophylaxe empfehlenswert. Fliegenkontrolle wird mittels Aufsprühpräparaten oder Ohrclips versucht.
Besonders die an der Zitzenspitze lebende Euterfliege überträgt mit ihrem Speichel die Eiterbakterien von einem Tier zum anderen, was in manchen Herden wirklich zu einer fast „seuchenartigen“ Plage werden kann. Meist ist nur ein Euterviertel betroffen, welches in kürzester Zeit anschwillt und sehr schmerzhaft ist. Die Tiere sind schwer krank, haben Fieber und fressen nicht. Eine akute tierärztliche Therapie ist nötig. Das Drüsengewebe schmilzt eitrig ein, es kommt zur Verödung, die Kalbin wird meist trotz Therapie dreistri chig.
Die Erreger sind im verödeten Viertel oft noch jahrelang nachweisbar, weshalb die Tiere nach dem Abkalben oft abgehen. In betroffenen Herden ist tägliche Euterkontrolle, vielleicht auch die Anwendung von Trockenstellern zur Prophylaxe empfehlenswert. Fliegenkontrolle wird mittels Aufsprühpräparaten oder Ohrclips versucht.
Weidekeratitis
Die ansteckende Augen- bzw. Hornhautentzündung ist besonders ein Problem der Mutterkuhhaltung. Bei entsprechendem Fliegenbefall und Vorhandensein der „richtigen“ Bakterien kann innerhalb einiger Wochen ein Großteil der Herde infiziert sein und sich das Ganze vom harmlosen Augenausfluss zum richtigen Problem auswachsen. Die Tiere zeigen anfangs nur vermehr
ten Tränenfluss mit Sekretrinnen, dazu kommen später entzündete Augenbindehäute, Lichtscheue und eitriger Ausfluss bis hin zu Hornhautschäden und Verlust des Auges.
Betroffene Tiere müssen lokal am Auge, eventuell auch systemisch vom Tierarzt behandelt werden. Die vorbeugende bzw. begleitende Fliegenbekämpfung (z. B. mit Ohrclips) ist hier von zentraler Bedeutung.
Betroffene Tiere müssen lokal am Auge, eventuell auch systemisch vom Tierarzt behandelt werden. Die vorbeugende bzw. begleitende Fliegenbekämpfung (z. B. mit Ohrclips) ist hier von zentraler Bedeutung.
So vermeiden Sie Fliegenbefall
- gut durchlüftete Ställe (Fliegen meiden diese)
- Unterstände, Bäume, Busch werk bieten Schatten und helfen, die Lästlinge los zu werden.
- Nachtweide
- Fliegengitter oder Sprühnebel bei den Eingängen des Stalls
- auf das Tier aufgebrachte Fliegenmittel wie Bayofly, Butox etc.
- Ohrclipsmarken mit Wirkstoffinhalt, zum Beispiel Auriplak, Flekton usw. (Wirkdauer circa drei Monate)
- diese Mittel sind über den Tierarzt zu beziehen, teilweise mit Wartezeiten auf Milch/Fleisch!
- „biologische“ Mittel wie Übersprühen mit Nuss-, Tomaten-, Zitronenmelissenblätterauszügen usw.
- Erstbekämpfung im Frühjahr gegen alle Stadien mit allen Möglichkeiten des Bekämpfungsansatzes
- Ställe gründlich sauber und trocken halten, alte Ställe weißeln
- Mistreste in Ecken und Hohlräumen nicht übersehen
- Kälberboxen, -ställe regel mäßig (wöchentlich) reinigen, Abkalbeboxen sauber halten
- Futterreste regelmäßig entfernen, Futtervorlagen (bes. Silage) ev. abdecken
- Bereiche mit Milchresten (Tränke, Anrühren) ganz besonders sauber halten
- Iglus öfter versetzen bzw. darunter trocken halten
- Tiefstreuställe vermeiden
- keine „übriggebliebenen, verwaisten Misthaufen“ über den Sommer belassen
- Aufrühren bzw. Umpumpen von Schwimmdecken zerstört Larvenlebensräume
- bei Bekämpfung neben den Fliegen ganz besonders auf die Larven und ihre Brutstätten achten
- Wirkstoffe wechseln, Wiederholungsintervalle zwei Wochen
- Einhaltung der Vorgaben für Biobetriebe beachten
- natürliche Gegner gezielt ein setzen (Schlupfwespen, Güllefliegen)