Tödliche Gefahr auf leisen Sohlen

200 Kohlenmonoxidvergiftungen ereignen sich laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit im 5-Jahres-Durchschnitt in Österreich pro Jahr – vor allem in den Heizmonaten. Das KFV und der Kärntner Landesfeuerwehrverband informieren darüber, was es dabei zu beachten gilt.
Warum ist Kohlenmonoxid so gefährlich?
Es handelt sich um ein brennbares, giftiges, geschmack- und geruchloses Gas, das mit den menschlichen Sinnesorganen nicht feststellbar ist. Es kann durch Wände oder Fußböden diffundieren, sodass es auch in Räumen auftritt, in denen sich keine potenzielle CO-Gefahrenquelle befindet.
Wie wirkt es auf Menschen?
Bei höherer Konzentration an Kohlenmonoxid wird der Mensch bewusstlos – und wacht nicht mehr auf. Doch auch in geringen Dosen über einen längeren Zeitraum kann CO zu einer chronischen Vergiftung und langfristig zu Gedächtnis- und Bewegungsstörungen führen.
Wie entsteht das gefährliche Kohlenmonoxid?
Bei der Verbrennung von organischem Material verbrennt der Kohlenstoff unter optimalen Bedingungen zu Kohlenstoffdioxid (Kohlendioxid, CO2). Ist jedoch zu wenig Sauerstoff oder eine zu geringe Verbrennungstemperatur vorhanden, entsteht Kohlenmonoxid. Es entsteht auch bei einer Vielzahl kontrollierter Verbrennungsprozesse, etwa beim Heizen mit Gas, Kohle und Koks, Öl oder Holz. Das CO muss möglichst vollständig ins Freie abgeführt werden.
Was sind die wichtigsten Gründe für CO-Unfälle?
Einer der Hauptgründe sind versperrte Abluftwege. Ursachen können technische Defekte, mangelnde Wartung oder Manipulationen an der Verbrennungseinrichtung, verstopfte Abluftrohre von Gasthermen, Ölheizungen und Kaminöfen, durch Vogelnester blockierte Kamine oder zu wenig Frischluftzufuhr sein. Der Einbau neuer Fenster kann zu mangelnder Luftzirkulation führen. Bei Pellets kann CO bereits bei der Lagerung durch „Autooxiadation“ entstehen. Der Pellets-Lagerraum ist daher dauerhaft ins Freie zu belüften. Jede Heizung benötigt ausreichend Zuluft und eine funktionierende Abgasanlage.
Wie kann man sich vor CO-Unfällen schützen?
Kaminöfen müssen vor der ersten Inbetriebnahme vom Rauchfangkehrer überprüft und in weiterer Folge entsprechend der Vorgaben der Gerätehersteller gewartet werden. Auch falsches Heizen mit ungeeignetem Brennmaterial sowie eine unzureichende Sauerstoffzufuhr erhöhen das Risiko einer unvollständigen Verbrennung und damit das Risiko der Bildung von Kohlenmonoxid. Unter keinen Umständen dürften Katalytöfen, Gas- bzw. Heizpilze oder Holzkohlegrills in der Wohnung, im Keller oder in der Garage genutzt werden. Gleiches gilt für Notstromaggregate – diese dürfen keinesfalls im Keller oder in sonstigen geschlossenen Räumen betrieben werden. Neben den bereits erwähnten Präventionsmaßnahmen bieten vor allem sogenannte CO-Warnmelder verlässlichen Schutz. Sie verfügen über einen elektrochemischen Sensor zur Messung des Kohlenmonoxidgehalts in der Luft. Ein reiner CO-Melder ersetzt keinen Rauchwarnmelder. Zu beachten ist auch seine begrenzte Lebensdauer.
Prävention
- Halten Sie Prüf- und Wartungsintervalle unbedingt ein.
- Lassen Sie regelmäßig den Kohlenmonoxidgehalt der Abgase von Feuerstätten durch den Rauchfangkehrer überprüfen.
- Lassen Sie jährlich eine Luftmengenmessung durch den Rauchfangkehrer durchführen.
- Kontaktieren Sie bei raumluftabhängigen Geräten einen Rauchfangkehrer bei nachträglichen Einbauten von dichteren Fenstern, Türen, Rollläden, Ventilatoren, Dunstabzugshauben und Klimaanlagen.
- Vermeiden Sie den gleichzeitigen Betrieb von Gasgeräten und Dunstabzugshauben.
- Verwenden Sie CO-Warngeräte!
Maßnahmen
- Öffnen Sie Türen und Fenster, sofern möglich.
- Verlassen Sie umgehend das Gebäude mit allen in der Wohnung anwesenden Personen.
- Nehmen Sie Ihr Mobiltelefon mit, rufen Sie per Notruf 122 Rettungsdienst und Feuerwehr!
- Warten Sie draußen auf Einsatzkräfte.
- Informieren Sie nach Möglichkeit weitere Bewohner/Nachbarn über die Gegensprechanlage oder telefonisch.
- Verletzte sind sofort an die frische Luft zu bringen und bequem zu lagern. Bei Atem-/Kreislaufstillstand ist sofort mit Reanimationsmaßnahmen oder Sauerstoffbeatmung zu beginnen.