Mit Rindern stressfrei arbeiten
Low Stress Stockmanship, entwickelt von Bud Williams in den USA, ist eine methodische Herangehensweise zur Verringerung von Stress bei Rindern während verschiedener Arbeiten im Stall, Verladen auf der Weide oder bei tierärztlichen Behandlungen.
Dieser Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass er keine spezielle Ausrüstung oder Gerätschaften erfordert, sondern auf dem Verständnis des Menschen für die Tierphysiologie und dem Verhalten der Rinder basiert.
Dieser Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass er keine spezielle Ausrüstung oder Gerätschaften erfordert, sondern auf dem Verständnis des Menschen für die Tierphysiologie und dem Verhalten der Rinder basiert.
Die fünf Grundprinzipien des Low Stress Stockmanship:
- Sichtbarkeit des Treibers: Ein fundamentales Prinzip ist, dass Rinder den Treiber sehen sollten, um das Vertrauen der Tiere zu gewinnen und Stress zu minimieren. Dies basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur visuellen Wahrnehmung von Rindern und deren sozialem Verhalten.
- Lenkung durch Blickführung: Das Lenken von Rindern erfolgt durch die gezielte Beeinflussung ihrer Blickrichtung. Rinder bewegen sich in die Richtung, in die Sie schauen. Dieses Prinzip beruht auf der Verhaltensforschung und zeigt, dass eine korrekte Positionierung des Treibers die gewünschten Bewegungen der Rinder ermöglicht.
- Herdenverhalten nutzen: Rinder sind soziale Tiere, die gerne anderen Artgenossen folgen. Dieses Verhalten kann genutzt werden, um Herden effizient zu bewegen. Wissenschaftliche Studien zur Tierethologie haben gezeigt, dass das Erzeugen eines Bewegungskerns ausreicht, um die übrigen Tiere zur Bewegung zu animieren. Es reicht oft, wenn man einen Teil der Herde treibt, sodass sich die übrigen Tiere der Bewegung anschließen.
- Geduld und Ungeduld der Rinder: Obwohl Rinder oft ruhig wirken, sind sie ungeduldig und neigen dazu, sich abzuwenden, wenn sie desinteressiert oder gestresst sind. Diese Erkenntnis basiert auf Forschung zur Verhaltensbiologie von Rindern und betont die Bedeutung von Geduld und ruhigem Verhalten seitens des Menschen.
- Rinder sind nicht multitaskingfähig: Rinder sind ehrliche Tiere. Sie haben keine Hintergedanken und sind daher einfach zu lesen, wenn man berücksichtigt, dass sie in ihrem Ausdrucksverhalten aufgrund ihrer gering ausgeprägten Mimik und ihrer Lautäußerungen sehr reduziert sind.
Hintergründe
Low Stress Stockmanship bietet einen wissenschaftlichen Ansatz für die artgerechte Haltung und Handhabung von Rindern. Es berücksichtigt Erkenntnisse aus der Tierverhaltensforschung und nutzt dieses Wissen, um den Stress für die Tiere zu minimieren. Die Methode braucht keine besondere Ausrüstung, Einrichtung oder Rasse, sondern beruht darauf, wie der Mensch sich gegenüber den Tieren bewegt und positioniert. Im Vordergrund stehen persönliche Fähigkeiten, die Tiere zu lesen sowie Druck am richtigen Ort und im richtigen Moment auszuüben und ihn wieder zu nehmen. Rinder lernen sehr schnell - im Guten wie im Schlechten.
Seminar
Verladen, umstallen, treiben oder fixieren - das Arbeiten mit Rindern kann in manchen Situationen sowohl beim Tier als auch bei der Betreuungsperson Stress hervorrufen. Um diesen bestmöglich zu vermeiden und den Umgang mit den Rindern sicher zu gestalten, zeigt uns der Referent Ing. Reinhard Gastecker in Theorie und Praxis Tipps und Tricks.
Termin: 24. Oktober (Dienstag), Gasthof Gfrerer Lipp, Feldkirchen.
Anmeldung: Tel.-Nr.: 0463/58 50-15 36 oder unter www.lfi.at
Termin: 24. Oktober (Dienstag), Gasthof Gfrerer Lipp, Feldkirchen.
Anmeldung: Tel.-Nr.: 0463/58 50-15 36 oder unter www.lfi.at