Kommentar: Die Vielfalt nutzen
Lang schon beliefern Bäuerinnen und Bauern nicht mehr nur ihre Nachbarn, die sie schon als Kinder kannten, mit Lebensmitteln, sondern viele andere mehr. Aber wer sind diese „Anderen“ heute? Ein ernährungsbewusster Kindergartenpädagoge vielleicht. Die umweltbewegte Unternehmerin, gerade aus Wien in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Der asiatische Angestellte eines hier ansässigen Hightech-Konzerns mit seiner Familie. Der Buschauffeur aus dem arabischen Raum. Ein Priester aus Afrika. Oder die 24-Stunden-Betreuerin aus Osteuropa, die für einen 90- Jährigen täglich Mahlzeiten zubereitet. Das nähere Hinschauen auf die bunter gewordene Welt im Großen und Kleinen lohnt sich. Denn ein prototypischer Kunde oder eine Universalkonsumentin gehören der Vergangenheit an. Es braucht den Blick in die Vielfalt, um heimische Qualität in Zeiten des Klimawandels selbstbewusst zu vermarkten. Das erschließt neue Chancen, über die kleinstrukturierte, regionale, nachhaltige, variantenreiche Landwirtschaft ins Gespräch zu kommen und für sich Manches mitzunehmen. Kärntnerisch ausgedrückt: Beim Ess‘n kuman die Leit‘ z’samm. Das Red’n geht dann von allein.