Geldfragen sind Beziehungsfragen

Entschließen sich junge Paare, einen landwirtschaftlichen Betrieb gemeinsam zu führen, stehen sie nicht nur vor organisatorischen und fachlichen Herausforderungen, sondern auch vor der Frage: Wie gestalten wir unsere Finanzen fair? Vor allem in der Anfangsphase prägen Liebe, Idealismus und der Wunsch nach Zusammenarbeit die Dynamik. Ohne klare Strukturen wird es schwierig, finanzielle Gleichstellung und langfristige Sicherheit zu gewährleisten. Diese Fragen sind zu besprechen: Was wird erwirtschaftet? Wovon leben wir? Gibt es ein zusätzliches Einkommen? Wer hat Zugang zu welchen Konten? Gibt es gemeinsame und getrennte Konten? Wie viel Geld wird aus dem Betrieb für den privaten Haushalt verwendet? Wer zahlt private Ausgaben? Wer erhält einen Lohn oder eine Entschädigung für Mitarbeit? Wer entscheidet über betriebliche oder größere private Investitionen, und wie wird entschieden? Wie sieht die Altersvorsorge aus? Was passiert bei Trennung oder Todesfall? Gibt’s Verbindlichkeiten? Wie gehen wir damit um?
Eine Machtfrage
Die Entscheidung, ob und wie Geld getrennt oder gemeinsam verwaltet wird, ist mehr als eine organisatorische Frage – sie ist eine Machtfrage innerhalb der Beziehung. Laut Studien wirtschaften Paare, die über getrennte Konten und klare Zuständigkeiten verfügen, tendenziell gleichberechtigter. Frauen mit eigenem Einkommen und Konto können selbstbestimmt am finanziellen Leben teilnehmen und langfristig vorsorgen. Einige Paare führen getrennte Konten, rechnen ihre Anteile an gemeinsamen Ausgaben ab und sprechen offen über Geldflüsse. Viele tun es nicht – aus Tradition, Scham oder, weil Geld als Privatsache gilt.
Tipps für junge Paare
1|Eigenständiger Lohn: Jeder/jede, der/die im Betrieb arbeitet, sollte bei regelmäßiger Mitarbeit einen angemessenen Lohn erhalten. Auch wenn kein Lohn direkt ausbezahlt wird, da Verbindlichkeiten zu bedienen sind oder es nicht gewollt ist, muss darüber gesprochen werden, was jedem zustehen würde.
2| Rechtliche Klarheit schaffen: Die Rolle des Besitzers und der mitarbeitenden Person muss klar definiert werden. Finanzielle und rechtliche Klarheit schützen im Alltag, insbesondere im Fall von Krankheit, Unfall oder Trennung.
3| Private Rücklagen aufbauen: Ein eigenes Sparkonto stärkt die individuelle wirtschaftliche Sicherheit und ist ein Zeichen gegenseitigen Respekts.
4|Gemeinsames Haushaltsbudget definieren: Wer trägt was? Wer zahlt wann? Klare Absprachen vermeiden Missverständnisse und stärken das Teamgefühl.
2| Rechtliche Klarheit schaffen: Die Rolle des Besitzers und der mitarbeitenden Person muss klar definiert werden. Finanzielle und rechtliche Klarheit schützen im Alltag, insbesondere im Fall von Krankheit, Unfall oder Trennung.
3| Private Rücklagen aufbauen: Ein eigenes Sparkonto stärkt die individuelle wirtschaftliche Sicherheit und ist ein Zeichen gegenseitigen Respekts.
4|Gemeinsames Haushaltsbudget definieren: Wer trägt was? Wer zahlt wann? Klare Absprachen vermeiden Missverständnisse und stärken das Teamgefühl.
Webinarreihe
Frauen tragen maßgeblich zum Erfolg landwirtschaftlicher Betriebe bei. Sei es in der Betriebsführung, in der Familie oder im Ehrenamt. Doch trotz aller Leistungen fehlt es oft an klarer Information über ihre rechtlichen und sozialen Ansprüche. Denn soziale Absicherung muss eine Selbstverständlichkeit sein, und rechtliche Klarheit hilft, gute Entscheidungen für morgen zu treffen. Jede Frau am Hof muss wissen, was ihr zusteht.
Die Webinare vermitteln Wissen zu zentralen Lebensbereichen – von Ehe und Erbschaft über Hofübergabe, Sozialversicherung bis hin zu Mutterschaftsleistungen und Steuern.
Ob als Hofübernehmerin, Mitbewirtschafterin, Mutter, Partnerin oder Betriebsführerin: Dieses Wissen stärkt dich.
Genau hier setzt unsere neue Webinarreihe an und bietet praxisnahes Wissen.
Termine
Alle Webinare finden von 19 bis 20.30 Uhr statt.
Anmeldungen zu den Webinaren und weiterführende Informationen auf www.baeuerinnen.at
Die Webinare vermitteln Wissen zu zentralen Lebensbereichen – von Ehe und Erbschaft über Hofübergabe, Sozialversicherung bis hin zu Mutterschaftsleistungen und Steuern.
Ob als Hofübernehmerin, Mitbewirtschafterin, Mutter, Partnerin oder Betriebsführerin: Dieses Wissen stärkt dich.
Genau hier setzt unsere neue Webinarreihe an und bietet praxisnahes Wissen.
Termine
Alle Webinare finden von 19 bis 20.30 Uhr statt.
- 10. November: Überblick zum Erbrecht
- 11. Dezember: Die bäuerliche Hofübergabe
- 27. Jänner: Gut abgesichert am Hof – Sozialversicherung verständlich erklärt
- 24. Februar: Mutterschaftsleistungen & Steuertipps für die Bäuerinnen
Anmeldungen zu den Webinaren und weiterführende Informationen auf www.baeuerinnen.at
Beispiele für faire Finanzgestaltun
Zwei Konten, eine Strategie:
Viele Paare berichten, dass die Einrichtung getrennter Privatkonten zusätzlich zum Betriebskonto Klarheit schafft. Dasselbe gilt für die Kosten der gemeinsamen Haushaltsführung. Auch hier muss jeder seinen Beitrag leisten, und der übrigbleibende Teil ist für private Ausgaben oder zum Sparen vorgesehen.
Beispiel: Eva und Lukas bewirtschaften gemeinsam einen Milchbetrieb. Sie haben ein gemeinsames Betriebskonto, ein Haushaltskonto für laufende Ausgaben und je ein eigenes Privatkonto. So bleibt die Übersicht gewahrt. Niemand muss um Erlaubnis bitten, um sich privat etwas zu kaufen.
Rechtliche Absicherung für beide:
Wenn eine Partnerin oder ein Partner im Betrieb mitarbeitet, sollte die entsprechende Kranken- und Pensionsversicherung selbstverständlich sein.
Beispiel: Sarah ist Erzieherin und arbeitet seit drei Jahren auf dem Hof ihres Mannes mit. Anfangs gab es keine klare Regelung über ihre Aufgaben. Jetzt haben sie einen schriftlichen Arbeitsvertrag, der Mitarbeit und Nichtmitarbeit klar regelt. Beide profitieren: Der Betrieb ist professioneller organisiert, beide sind abgesichert, und Sarah verfügt eigenständig über ihr Einkommen.
Gemeinsame Finanzplanung und Austausch:
Monatliche Finanzbesprechungen, bei denen Einnahmen, Ausgaben und Investitionen besprochen werden, schaffen Transparenz und Vertrauen.
Beispiel: Jasmin und Hannes sitzen jeden Monatsanfang zusammen am Küchentisch: Finanzielle Entscheidungen werden nicht mehr zwischen Tür und Angel oder auf der Couch besprochen, sondern bewusst am Tisch mit allen Daten zur Hand. So wird aus trockener Zahlenarbeit ein partnerschaftlicher Dialog. Echte Partnerschaft bedeutet, in guten wie in schlechten Zeiten gemeinsam Verantwortung zu übernehmen – auch für die finanzielle Gleichstellung.
Viele Paare berichten, dass die Einrichtung getrennter Privatkonten zusätzlich zum Betriebskonto Klarheit schafft. Dasselbe gilt für die Kosten der gemeinsamen Haushaltsführung. Auch hier muss jeder seinen Beitrag leisten, und der übrigbleibende Teil ist für private Ausgaben oder zum Sparen vorgesehen.
Beispiel: Eva und Lukas bewirtschaften gemeinsam einen Milchbetrieb. Sie haben ein gemeinsames Betriebskonto, ein Haushaltskonto für laufende Ausgaben und je ein eigenes Privatkonto. So bleibt die Übersicht gewahrt. Niemand muss um Erlaubnis bitten, um sich privat etwas zu kaufen.
Rechtliche Absicherung für beide:
Wenn eine Partnerin oder ein Partner im Betrieb mitarbeitet, sollte die entsprechende Kranken- und Pensionsversicherung selbstverständlich sein.
Beispiel: Sarah ist Erzieherin und arbeitet seit drei Jahren auf dem Hof ihres Mannes mit. Anfangs gab es keine klare Regelung über ihre Aufgaben. Jetzt haben sie einen schriftlichen Arbeitsvertrag, der Mitarbeit und Nichtmitarbeit klar regelt. Beide profitieren: Der Betrieb ist professioneller organisiert, beide sind abgesichert, und Sarah verfügt eigenständig über ihr Einkommen.
Gemeinsame Finanzplanung und Austausch:
Monatliche Finanzbesprechungen, bei denen Einnahmen, Ausgaben und Investitionen besprochen werden, schaffen Transparenz und Vertrauen.
Beispiel: Jasmin und Hannes sitzen jeden Monatsanfang zusammen am Küchentisch: Finanzielle Entscheidungen werden nicht mehr zwischen Tür und Angel oder auf der Couch besprochen, sondern bewusst am Tisch mit allen Daten zur Hand. So wird aus trockener Zahlenarbeit ein partnerschaftlicher Dialog. Echte Partnerschaft bedeutet, in guten wie in schlechten Zeiten gemeinsam Verantwortung zu übernehmen – auch für die finanzielle Gleichstellung.