Trotz knapper Bestände - Osterfest mit Eiern
Die unregelmäßige Verfügbarkeit von Eiern in den Regalen hat vielschichtige Ursachen. Ein wesentlicher Faktor ist der sich abzeichnende Anstieg des Eikonsums um 5% in den vergangenen fünf Jahren, der mit dem kontinuierlichen Bevölkerungswachstum in Österreich auf mittlerweile 9,2 Mio. Menschen Hand in Hand geht. Gleichzeitig hat die Vogelgrippe zu einem Rückgang des Legehennenbestands in der EU geführt. Diese Verknappung wird durch den Ausstieg aus der Käfighaltung zusätzlich verschärft. Am EU-Spotmarkt, wo Eier ohne feste Verträge gehandelt werden, ist das Angebot begrenzt, und die Preise sind entsprechend hoch.
Der boomende Tourismus sorgt für eine glänzende Absatzlage, da Hotels und Gastwirte vermehrt im Lebensmitteleinzelhandel einkaufen müssen, wenn der Großhandel nicht liefern kann.
Obwohl die Bestände der Legehennen stabil sind, gibt es keine nennenswerte Steigerung der Eierproduktion. Neubauten für Legehennenställe blieben in den vergangenen drei bis vier Jahren - durch hohe Baukosten, steigende Zinsen und die Unsicherheit in der Branche belastet - aus.
In dieser Gemengelage aus steigender Nachfrage, struktureller Angebotsverknappung und branchenspezifischen Herausforderungen wird manches Ei zur Mangelware. Spätestens nach dem Osterwochenende, wenn die Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten nach Ostereiern sinkt und die Wintersaison in den Skigebieten zu Ende geht, sollte von einer knappen Eierversorgung nicht mehr die Rede sein.
Unverzichtbar
Eier zählen zu den unverzichtbaren Grundnahrungsmitteln und sind aus der Küche kaum wegzudenken. Dank ihres hochwertigen Eiweißes voll im High-Protein-Trend überzeugen sie mit ihrer nährstoffreichen Zusammensetzung. Vom als Gehirnnahrung bekannten Lecithin bis zu den wertvollen Omega-3-Fettsäuren hat das Ei viel zu bieten. Alte Themen wie Käfighaltung, Cholesterin und Salmonellen sind bei jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten kaum noch präsent.
Bioeier: besserer Absatz
EU reduziert Käfighaltung
Außer in Österreich sind in der EU sogenannte ausgestaltete Käfige (mit Sitzstange und Nestabteil) erlaubt. Seit Jahren ist dieser Anteil an EU-Käfigeiern rückläufig und unterschreitet seit 2022 die 40%-Marke. (Tabelle 3) Der stetige Umbau von Legehennen-Anlagen von Käfig- auf Alternativsysteme bewirkt auch eine aktuell geringere Eierproduktion in der EU. Gleichzeitig wird das EU-Ei, aufgrund des höheren Alternativeianteiles, künftig teurer werden.
Daten und Fakten
Tier und Eierbestand in Kärnten und Österreich
Kärnten | gesamt | Boden | Freiland | Bio |
Betriebe | 171 | 36 | 77 | 58 |
Tiere | 521.949 | 228.524 | 126.727 | 166.698 |
44 % | 24 % | 32 % |
Anteil der Legehennen in der EU
Anteil Legehennen in % in der EU | 2018 | 2022 |
Ausgestalteter Käfig | 50.3 % | 39.7 % |
Bodenhaltung | 28.0 % | 37.8 % |
Freilandhaltung | 16.3 % | 15.5 % |
Biohaltung - Ökologisch | 5.4 % | 7.1 % |
Inlandserzeugung
Österreich | 2010 | 2015 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
Inlandserzeugung in 1000 Stk. | 1.551.333 | 1.900.265 | 2.165.661 | 2.319.378 | 2.383.641 | 2.351.699 |
Pro-Kopf-Verbrauch in Stk. | 233 | 236 | 236 | 242 | 248 | 248 |
Selbstversorgungsgrad in % | 75 | 84 | 90 | 92 | 94 | 90 |