Erträge steigern mit fliegenden Helfern
In der Hauptblütezeit der Ölkürbispflanzen sorgen Insekten wie Bienen und Hummeln für deren Bestäubung. Inzwischen ist bekannt, dass eine hohe Anzahl an Bienenflügen pro Blüte die Kernanzahl in der sich daraus gebildeten Frucht maßgeblich erhöht. Somit ist die Hauptblütezeit Anfang Juni eine wichtige Ertragskomponente. Ungünstige Witterungsbedingungen oder negative Umwelteinflüsse könnend den Bienenflug vermindern. Daher gilt es zusätzliche Anreize zu schaffen, damit die fliegenden Helferlein das Kürbisfeld ausreichend besuchen und die Bestäuberinnendichte erhöht wird.
Die Landschaftsstruktur spielt dabei eine wichtige Rolle. Erst wenn die umgebende Landnutzung eine hohe Diversität bzw. Vielfalt aufweist und im unmittelbaren Umkreis des Kürbisfeldes mehr als 20% Grünland vorkommen, kann von einer ausreichenden Bestäubungsaktivität ausgegangen werden. Ist dies nicht der Fall, kann z.B. mittels eines Blühstreifens ein zusätzlicher Anreiz für bestäubende Insekten geschaffen werden. Hierzu eignet sich eine Aussaat artenreicher einheimischer Blüh- und Nektarpflanzen. Saatmischungen solcher einjährigen Pflanzen sind inzwischen im Fachhandel erhältlich. Es empfiehlt sich die Aussaat zeitgleich mit dem Ölkürbisanbau.
Eine Möglichkeit die Bestäuberinnendichte zu erhöhen stellt der gezielte Einsatz von ganzen Bienenvölkern dar. Je nach Individuen-Anzahl reichen 2 bis 4 Völker für die optimale Bestäubung von einem Hektar Ölkürbis aus. Die einzelnen Völker sollten möglichst gleichmäßig am Acker verteilt sein um auch die Bestäubungseffizienz zu optimieren. Wenn circa 10% der Kürbisblüten vorhanden sind ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um entsprechende Stöcke mit Honigbienen aufzustellen. Da die Entwicklungsfähigkeit eines Pollens bei Sonnenaufgang am höchsten ist, empfiehlt es sich die Flugöffnung in Richtung Osten auszurichten. Somit können die Bienen in den ersten Tagesstunden schon wertvolle Arbeit leisten. Sollte innerhalb eines Kilometers kein natürliches Gewässer vorhanden sein, sichert eine zusätzliche Bienentränke die Bestäubungsleistung. Wer selbst keine Bienenvölker besitzt findet bei regionalen Imkern oft die Möglichkeit, sich die benötigte Anzahl vorübergehend auszuborgen oder zu mieten.