Energie: Möglichst unabhängig sein

Der hohe Ölpreis beschert etwa Exxon Mobil einen Rekordgewinn von 23 Milliarden  US-Dollar.
Auch die heimische OMV schaffte  mit sechs Milliarden Euro einen kräftigen  Gewinnsprung.
Von politischen Ambitionen in  Richtung Energiewende und Klimaschutz ist  die Ölbranche wenig beeindruckt. Zu genial ist  das Geschäftsmodell. Während man Gewinne  privatisiert, werden negative Umwelteffekte auf die  Allgemeinheit abgewälzt. Der Weltwährungsfonds  spricht von jährlichen direkten und indirekten  Subventionen in Höhe von 5.300 Milliarden US-Dollar.

Die Experten vergleichen die Preise für  fossile Energieträger mit den wahren Kosten, die durch Förderung, Verteilung und Verbrauch  von Kohle, Gas und Öl entstehen. Das schließt  auch Umwelt- sowie Gesundheitsschäden und  die Klimaerwärmung mit ein.

Global wird für  fossile Förderungen mehr Geld ausgegeben als für  das Gesundheitswesen.
Diese Absurdität wurde  mit der Entscheidung der EU-Kommission, die  hoch subventionierte Atomkraft und fossiles  Gas als grüne und erneuerbare Energieformen  zu klassifizieren, noch einmal auf die Spitze  getrieben. Die Aktionäre jubeln, den Befürwortern  von Energiewende und Klimaschutz treibt es die  Zornesröte ins Gesicht.

Mit diesen Aussichten ist es für die landwirtschaftlichen Betriebe  einmal mehr das Gebot der Stunde, akribisch  zu analysieren, wie man sich von ungeliebten  Preissteigerungen ein Stück weit entkoppeln  kann. Eine durchdachte, maximal mögliche  Energieunabhängigkeit, unter Berücksichtigung  der vorhandenen Potenziale, muss das Ziel  sein. Nur so bleiben die Energiekosten eine  berechenbare Kennzahl.