Den drohenden Mangel an Tierärzten abwenden
In diesem Jahr wurde zum dritten Mal ein Vorbereitungskurs für die Aufnahmeprüfung zum Studium der Veterinärmedizin an der Universität Wien angeboten. Das Angebot richtete sich speziell an Kinder landwirtschaftlicher Betriebsführerinnen und Betriebsführer. Für diese werden Kosten für die Kursteilnahme größtenteils vom Agrarreferat des Landes bzw. von der Landwirtschaftskammer übernommen. Insgesamt nahmen 15 engagierte Studienbewerberinnen und Studienbewerber an dem Kurs teil, der den Jugendlichen helfen soll, einen Studienplatz zu erhalten.
„Eine gute Versorgung mit Nutztierärzten ist für unsere Landwirte zentral. Hier müssen wir auch in der Ausbildung vorausschauend agieren und jene unterstützen, die als Großtierpraktiker arbeiten wollen. Der erneute Erfolg des Kurses zeigt, wie wichtig diese Maßnahme ist“, betont Agrarreferent LHStv. Martin Gruber. Für LK-Präsident Siegfried Huber ist der Kurs ein Baustein, um dem drohenden Tierärztemangel zu begegnen: „Wir wollen speziell Jugendliche, die von einem Bauernhof kommen, unterstützen. Je mehr Jugendliche aus Kärnten das Studium absolvieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie auch einmal ihren Beruf als Nutztierarzt in ihrer Heimat ausüben.“ Für Huber ist klar, dass der Vorbereitungskurs nur ein Baustein sein kann, um dem drohenden Nutztierärztemangel vorzubeugen.
Geforderte Maßnahmen
Insgesamt fordert die LK eine Zukunftsstrategie für die tierärztliche Versorgung am Land und konkret:
- ein Kontingent von Studienplätzen für Studierende, die sich explizit für den Beruf als Nutztierarzt entscheiden und sich verpflichten, nach Studienabschluss in einer Bedarfsregion als Großtierpraktiker tätig zu sein.
- die Einführung eines Stipendiums für Studierende, die eine Nutztierpraxis anstreben: Dies soll junge Menschen aus den Bundesländern unterstützen und motivieren, sich später wieder im eigenen Bundesland niederzulassen.
- die Einführung einer Niederlassungsprämie für Nutztierärzte in Gemeinden, in denen die tierärztliche Nutztierversorgung nicht gewährleistet ist.
- die Forcierung von Gemeinschaftspraxen, um den Beruf attraktiver zu gestalten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.