Das Kärntner Brillenschaf - Nutztierrasse des Jahres
Das Kärntner Brillenschaf ist aus der Kreuzung des alten Landschafes mit dem Bergamasker und vor allem mit dem Paduaner Seidenschaf hervorgegangen und war bis zum Zweiten Weltkrieg die verbreitetste und beliebteste Rasse in der Region Südkärnten - Friaul - Slowenien. 1844 erstmals unter dem Namen Seeländer erwähnt, wurden bis zur Jahrhundertwende jährlich an die 30.000 Tiere dieser Rasse nach Paris und bis 1934 auch etwa 14.000 Schafe in die Schweiz verkauft. Dort schätzte man die vorzügliche Fleischqualität. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges begann eine vehemente Rassendiskussion, in der man das rein weiße Schaf als oberstes Zuchtziel sah. Man versuchte, alle bodenständigen Schafrassen Österreichs über eine Verdrängungskreuzung zu vereinheitlichen. Nur durch Zufall konnte sich das Kärntner Brillenschaf in kleinsten Beständen erhalten. Vor über 35 Jahren begab man sich auf die Suche nach diesen Restbeständen, in mühsamer Kleinarbeit konnte man 21 weibliche und sieben männliche Tiere ausfindig machen.
Zucht ohne Grenzen
Der Schaf- und Ziegenzuchtverband Kärnten hat als verantwortliche Zuchtorganisation in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen "Verein der Kärntner Brillenschafzüchter Alpe-Adria" unter dem rührigen Obmann Friedhelm Jasbinschek in den Jahren seines Bestehens viel erreicht. So gibt es mittlerweile in allen österreichischen Bundesländern etwa 250 engagierte Züchterinnen und Züchter mit insgesamt 4.500 Zuchttieren. Diese arbeiten gemeinsam erfolgreich am Fortbestand und an der Weiterentwicklung der Kärntner Brillenschafzucht. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist diese Schafrasse sehr beliebt.
Dank einer großzügigen finanziellen Unterstützung der bekannten deutschen Optikerfamilie Fielmann, welche auf ihren Höfen in Norddeutschland eine beachtliche Herde an Kärntner Brillenschafen hält, erfolgte im Rahmen einer Dissertation die wissenschaftliche Aufarbeitung des Kärntner Brillenschafes. Diese bildete somit die Grundlage der zukünftigen Zuchtarbeit. Über das Interreg-Projekt "Kärntner Brillenschafzucht ohne Grenzen" arbeiteten die Zuchtorganisationen in Österreich und Slowenien eng zusammen. Ebenso erfolgt mit deutschen und Südtiroler Züchterinnen und Züchter ein intensiver Informationsaustausch.
Dank einer großzügigen finanziellen Unterstützung der bekannten deutschen Optikerfamilie Fielmann, welche auf ihren Höfen in Norddeutschland eine beachtliche Herde an Kärntner Brillenschafen hält, erfolgte im Rahmen einer Dissertation die wissenschaftliche Aufarbeitung des Kärntner Brillenschafes. Diese bildete somit die Grundlage der zukünftigen Zuchtarbeit. Über das Interreg-Projekt "Kärntner Brillenschafzucht ohne Grenzen" arbeiteten die Zuchtorganisationen in Österreich und Slowenien eng zusammen. Ebenso erfolgt mit deutschen und Südtiroler Züchterinnen und Züchter ein intensiver Informationsaustausch.
Erhaltung genetischer Vielfalt
Die Erhaltung der genetischen Vielfalt gilt im Zuchtprogramm als oberste Prämisse.
Alle Zuchttiere werden österreichweit in einem zentralen Zuchtbuch elektronisch erfasst. Aufgrund der Vorgaben des ÖPUL-Generhaltungsprogramms "Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen" wird alljährlich im Herbst eine bundesweite Zentralkörung und Versteigerung der Zuchttiere in der Zollfeldhalle in St. Donat abgehalten. Weitere wichtige Netzwerktreffen sind regelmäßige stattfindende Züchtertage, wo neben dem fachlichen Austausch auch der kulinarische Aspekt hervorzuheben ist. Besuchern werden köstliche Spezialitäten vom Kärntner Brillenschaf serviert.
Als besondere Ehre würdigte die Österreichischen Post AG 2023 das Kärntner Brillenschaf - die traditionsreiche heimische Schafrasse mit seiner markanten Pigmentierung ziert das Motiv der beliebten Markenserie "Seltene Nutztierrassen" und wurde 360.000-mal aufgelegt. Zudem ist das "Kärntner Brillenschaf" ein in Wort und Bild eingetragenes und geschütztes Markenzeichen. Es bedurfte anfangs großer Anstrengungen und Überzeugungsarbeit, um diese alte Kärntner Schafrasse zu züchten. Sie leistet einen unverzichtbaren und wertvollen Beitrag zum Erhalt von lebendigem, tierischem Kulturgut. Daher hat es sich das Kärntner Brillenschaf mehr als verdient, Nutztierrasse des Jahres 2024 zu sein.
Gefährdete Nutztierrassen
In Österreich gibt es über 40 gefährdete Nutztierrassen der verschiedensten Tierarten. Zur Nutztierrasse des Jahres wird jährlich ein Vertreter der Kategorie Kleintiere (Geflügel, Kaninchen, Hunde und Bienen) gekürt sowie eine Rasse der Kategorie Großtiere (Rind, Pferd, Schwein, Schaf und Ziege) vor den Vorhang geholt.
Erstmals in der Kategorie der Großtiere wurde die traditionelle heimische Schafrasse, das Kärntner Brillenschaf, als Rasse des Jahres auserkoren, welche bundesweit als verantwortliche Zuchtorganisation vom Schaf- und Ziegenzuchtverband Kärnten betreut wird. In der Kategorie der Kleintiere wird der "Kurzhaarpinscher", eine altösterreichische Landhunderasse der Öffentlichkeit präsentiert.
Informationen zu der Rasse unter: www.brillenschafe.at.
Alle Zuchttiere werden österreichweit in einem zentralen Zuchtbuch elektronisch erfasst. Aufgrund der Vorgaben des ÖPUL-Generhaltungsprogramms "Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen" wird alljährlich im Herbst eine bundesweite Zentralkörung und Versteigerung der Zuchttiere in der Zollfeldhalle in St. Donat abgehalten. Weitere wichtige Netzwerktreffen sind regelmäßige stattfindende Züchtertage, wo neben dem fachlichen Austausch auch der kulinarische Aspekt hervorzuheben ist. Besuchern werden köstliche Spezialitäten vom Kärntner Brillenschaf serviert.
Als besondere Ehre würdigte die Österreichischen Post AG 2023 das Kärntner Brillenschaf - die traditionsreiche heimische Schafrasse mit seiner markanten Pigmentierung ziert das Motiv der beliebten Markenserie "Seltene Nutztierrassen" und wurde 360.000-mal aufgelegt. Zudem ist das "Kärntner Brillenschaf" ein in Wort und Bild eingetragenes und geschütztes Markenzeichen. Es bedurfte anfangs großer Anstrengungen und Überzeugungsarbeit, um diese alte Kärntner Schafrasse zu züchten. Sie leistet einen unverzichtbaren und wertvollen Beitrag zum Erhalt von lebendigem, tierischem Kulturgut. Daher hat es sich das Kärntner Brillenschaf mehr als verdient, Nutztierrasse des Jahres 2024 zu sein.
Gefährdete Nutztierrassen
In Österreich gibt es über 40 gefährdete Nutztierrassen der verschiedensten Tierarten. Zur Nutztierrasse des Jahres wird jährlich ein Vertreter der Kategorie Kleintiere (Geflügel, Kaninchen, Hunde und Bienen) gekürt sowie eine Rasse der Kategorie Großtiere (Rind, Pferd, Schwein, Schaf und Ziege) vor den Vorhang geholt.
Erstmals in der Kategorie der Großtiere wurde die traditionelle heimische Schafrasse, das Kärntner Brillenschaf, als Rasse des Jahres auserkoren, welche bundesweit als verantwortliche Zuchtorganisation vom Schaf- und Ziegenzuchtverband Kärnten betreut wird. In der Kategorie der Kleintiere wird der "Kurzhaarpinscher", eine altösterreichische Landhunderasse der Öffentlichkeit präsentiert.
Informationen zu der Rasse unter: www.brillenschafe.at.
Cleveres Schaf mit "Sonnenbrille"
Das Kärntner Brillenschaf ist ein kräftiges, mittelgroßes, weißes Schaf mit geramstem, unbewolltem Kopf und mittellangen, hängenden bis leicht abstehenden Ohren. Besondere Kennzeichen sind schwarze bis braune Pigmente um die Augen ("Brillen") und bis zu zwei Drittel dunkle Ohren, fallweise auch Lippenflecken; sonstige Körperflecken werden nicht toleriert. Die Wolle ist eine weiße Schlichtwolle mit gröberem Oberhaar, die Kopfbewollung beginnt erst hinter den Ohren. Die Rasse zeichnet sich durch Robustheit aus und kann auch auf extensiven Standorten gehalten werden. Das Kärntner Brillenschaf verfügt über ausgezeichnete Muttereigenschaften und eignet sich gut zur Lammfleischproduktion mit entsprechenden Vatertieren.
Seminar
Traditionelle Rassen neu zu entdecken und die Faszination zur Zucht von gefährdeten Nutztierrassen zu erkennen - diese Möglichkeiten bietet die Veranstaltung, die sich sowohl aus einem theoretischen als auch einem praktischen Teil zusammensetzt. Dabei wird verschiedenen Fragen nachgegangen, wie etwa: Welche Tierart und Rassen sind interessant? Was bedeutet Biodiversität? Gibt es Fördermöglichkeiten bei der Erhaltung genetischer Vielfalt? Im Zuge des Kurses werden gefährdete Schaf- und Ziegenrassen und deren genetische Potenziale vorgestellt.
- Termin: 22. Februar (Donnerstag), 10 - 16 Uhr,
- Ort: GH Karawankenblick, Karawankenblickweg 2, 9062 Tuderschitz, inkl. Betriebsbesichtigung beim Shoafbauer
- Info: Dipl.-Ing. Marie-Theres Schlemmer, MSc, Tel.-Nr.: 0676/736 03 13; Eduard Penker, Tel.-Nr.: 0463/58 50-15 23