Betriebszweig Fisch mit vielen Chancen
Der Versorgungsgrad mit heimischem Fisch ist in den letzten Jahren auf über 7% gestiegen, die Konkurrenz aus dem Ausland ist aber nach wie vor hoch. Das Marktpotenzial für ein regionales Fischangebot mit hoher Qualität und "Heimvorteil“ ist durchaus gegeben. In letzter Zeit kann man den Trend feststellen, dass sich Spezialisten in der Branche neben Forelle und Karpfen vermehrt an ausgefallenere Fischarten und andere Wassertiere heranwagen, um in Nischen erfolgreich tätig zu sein.
Am Anfang steht die Begeisterung: Fische zu züchten und zu produzieren setzt Freude voraus, in und mit der Natur zu arbeiten. Die Umsetzbarkeit einer Teichanlage unterliegt rechtlichen Rahmenbedingungen, deren Abklärung die Grundvoraussetzung für den Einstieg in diesen Betriebszweig darstellt.
Die Begeisterung für Fische ist eine Grundvoraussetzung, wenn man in die Teichwirtschaft einsteigen möchte. Gerade für Neueinsteiger ist dieser Bereich anfänglich mit vielen Fragen behaftet. Für eine erfolgreiche Umsetzung sind gute Planung im Vorfeld, genaue Prüfung der Rahmenbedingungen und umsichtige Abwägung der tatsächlichen Möglichkeiten, vor allem hinsichtlich des Arbeitsaufwandes und der Wirtschaftlichkeit, erforderlich.
Wasserrechte
Die wichtigsten Fragen sind jene nach der Eignung des Standortes, der verfügbaren Wassermenge und ob andere Fischereirechte betroffen sind. In der Regel bestehen an Fließgewässern Fischereirechte, die im Fischereikataster (Fischereibuch) eingetragen sind. Das Fischereirecht als dingliches Recht ist unabhängig von Grund und Boden.
Die Wassermenge und vor allem die Qualität sind die Basis für eine erfolgreiche Fischzucht und Produktion. Das Wasserrechtgesetz ist jedoch nur ein Teil von vielen rechtlichen Vorgaben, die bis zur Umsetzung einer Aquakultur erfüllt werden müssen. Landesfischereigesetz, Naturschutzgesetz oder das Forstgesetz, um nur einige zu erwähnen, müssen ebenso berücksichtigt werden.
Indoor-Anlagen
Die Indoor-Fischproduktion bietet eine gute Möglichkeit für die Nutzung von leerstehenden Gebäuden. Man ist dabei von äußeren Witterungseinflüssen kaum abhängig, da auch die Wasserversorgung meist über das Grundwasser erfolgt. Auch vor Fischottern und Co. ist man geschützt, wiewohl die Energie- und Ressourcenfrage aktuell ein Thema ist. Das Thema "Aquaponik“ - also Modelle zur Kreislaufwirtschaft von Fisch- und Gemüseproduktion ist in Entwicklung und lockt Betriebsleiter mit Mut zur Innovation an, hier Pionierarbeit zu leisten. Dabei benötigt man Fachwissen sowohl in der Fisch- als auch in der Pflanzenproduktion. Neben hohen Investitionskosten muss man auch mit einem hohen Aufwand bei behördlichen Genehmigungen sowie beim Erfüllen rechtlicher Rahmenbedingungen rechnen. Hier gibt es kaum Erfahrungswerte. Dennoch besteht großes Interesse, auch wenn man sich den Vertrieb und die Vermarktung selbst aufbauen muss.
Die bäuerliche Fischereiwirtschaft bietet eine ideale Nischenproduktion, wobei Interesse und Unternehmertum Voraussetzung sind. Grundsätzlich sollte bereits zu Beginn der Planung einer Aquakulturanlage mit den zuständigen Behörden Kontakt aufgenommen werden. Eine frühzeitige Abklärung der Realisierungsmöglichkeiten eines Projektes kann unnötigen Aufwand verhindern und zu einem reibungslosen Ablauf beitragen.
Drei Fragen an …
… Markus Jordan und Partner Christoph Nachtigall, Forellenhof "Der Jorde" am Polsterteich, Viktring.
- Was hat Sie bewogen, in die Fisch-bzw. Teichwirtschaft einzusteigen?
- Was waren die größten Hürden, die Sie überwinden mussten?
- Besteht Potenzial für weitere Betriebe?
Webinar
Ideenacker 9 „Mit Fisch & Co. Wirtschaften“ lautet ein aktuelles Webinar am 14. März. Es behandelt Möglichkeiten betrieblicher Standbeine für Ihren Hof. Drei innovative Betriebe, welche diese Nische nutzen, stellen sich vor. Sie erläutern ihr Geschäftsmodell und ihren Weg von der Idee bis dem heutigen Erfolg.
Termin: 14. März, 19.30 bis 20.30 Uhr, online
Ideenacker 9 „Mit Fisch & Co. Wirtschaften“ lautet ein aktuelles Webinar am 14. März. Es behandelt Möglichkeiten betrieblicher Standbeine für Ihren Hof. Drei innovative Betriebe, welche diese Nische nutzen, stellen sich vor. Sie erläutern ihr Geschäftsmodell und ihren Weg von der Idee bis dem heutigen Erfolg.
Termin: 14. März, 19.30 bis 20.30 Uhr, online
Info: Die Landwirtschaftskammer unterstützt beim Einstieg in innovative Betriebszweige fachlich und organisatorisch über die LK-Beratung: Dipl.-Ing. Bernhard Tscharre (Innovation), Dipl.-Ing. Gerda Weber (Fischwirtschaft)