Weidehaltung auf Bio-Betrieben - Jetzt gilt´s!
Weidebeginn
Ein extrem trockener März mit zum Teil lange Zeit tiefen Nachttemperaturen führte heuer überwiegend zu einem verspäteten Vegetationsstart. Von leicht ergrünten Flächen über noch braun gefärbte Wiesen bis hin zu Schneelagen reichten die Unterschiede alleine in Oberösterreichs Grünlandregionen Ende März. Das heißt, an einen Weidestart mit 1. April war in vielen Regionen noch gar nicht zu denken.
Beachtet man die Umstände, welche eine Weide im definierten Zeitraum einschränken können (Witterung, Zustand des Bodens und jahreszeitliche Bedingungen), soll dies auch nicht Weiters beunruhigen. Wichtig sei lediglich eine entsprechende Dokumentation eines späteren Weidestarts aufgrund eines zu geringen Weideaufwuchses. Umgekehrt muss dann aber mit voranschreitendem Zuwachs auf den Flächen rechtzeitig an einen Weidestart gedacht werden.
Beachtet man die Umstände, welche eine Weide im definierten Zeitraum einschränken können (Witterung, Zustand des Bodens und jahreszeitliche Bedingungen), soll dies auch nicht Weiters beunruhigen. Wichtig sei lediglich eine entsprechende Dokumentation eines späteren Weidestarts aufgrund eines zu geringen Weideaufwuchses. Umgekehrt muss dann aber mit voranschreitendem Zuwachs auf den Flächen rechtzeitig an einen Weidestart gedacht werden.
Frühzeitige Beweidung macht Sinn, aber Futterumstellung beachten
Eine frühzeitige Beweidung von Grünlandflächen in Abhängigkeit des Vegetationsfortschritts kann grundsätzlich sowohl aus pflanzenbaulicher als auch aus ernährungsphysiologischer Sicht Sinn machen.
Pflanzenbaulich ist der frühe Verbiss von möglichen unliebsamen Blattunkräutern (Ampfer, Löwenzahn, Bärenklau,..) ein positiver Nebeneffekt der Frühjahrsbeweidung. Vor allem aber treibt ein früher Verbiss weidetaugliche Gräsern zur intensiveren Bestockung an, womit Einfluss auf die Grasnarbendichte genommen wird. Der Effekt ist hier im Frühjahr am größten, vorausgesetzt weidetaugliche Arten besiedeln den Pflanzenbestand bereits ausreichend. Ist dies nicht der Fall (z.B. bei Umstellung von Schnittwiese auf Weide), macht eine Übersaat mit einer Weidemischung während des Weidezeitraumes Sinn.
Ernährungsphysiologisch gesehen kann eine Frühjahrsweide aufgrund eines noch geringen Grünlandaufwuchses hastiges Fressen verhindern (Blähungen, Durchfall) bzw. verhindert Diese auch eine zu rasche Futterumstellung von Winter- auf Sommerfütterung.
Generell sollte einer langsamen Futterumstellung auf frisches Weidefutter große Beachtung geschenkt werden, sodass sich auch die Pansenmikroben auf die neue Futterkomponente einstellen können. (Jung-)Tieren, die aufgrund dem Fehlen von ausreichend Heimflächen auf Standweiden verbracht werden, müssen auf diesen Flächen bereits genügend Aufwuchs vorfinden, um daraus ihren Futterbedarf decken zu können. Eine schonende Futterumstellung findet in diesen Fällen meist in Form einer "Angewöhnungsweide“ auf einer hofnahen Fläche statt oder zum Teil auch durch Vorlage von Grünfutter im Stall.
Pflanzenbaulich ist der frühe Verbiss von möglichen unliebsamen Blattunkräutern (Ampfer, Löwenzahn, Bärenklau,..) ein positiver Nebeneffekt der Frühjahrsbeweidung. Vor allem aber treibt ein früher Verbiss weidetaugliche Gräsern zur intensiveren Bestockung an, womit Einfluss auf die Grasnarbendichte genommen wird. Der Effekt ist hier im Frühjahr am größten, vorausgesetzt weidetaugliche Arten besiedeln den Pflanzenbestand bereits ausreichend. Ist dies nicht der Fall (z.B. bei Umstellung von Schnittwiese auf Weide), macht eine Übersaat mit einer Weidemischung während des Weidezeitraumes Sinn.
Ernährungsphysiologisch gesehen kann eine Frühjahrsweide aufgrund eines noch geringen Grünlandaufwuchses hastiges Fressen verhindern (Blähungen, Durchfall) bzw. verhindert Diese auch eine zu rasche Futterumstellung von Winter- auf Sommerfütterung.
Generell sollte einer langsamen Futterumstellung auf frisches Weidefutter große Beachtung geschenkt werden, sodass sich auch die Pansenmikroben auf die neue Futterkomponente einstellen können. (Jung-)Tieren, die aufgrund dem Fehlen von ausreichend Heimflächen auf Standweiden verbracht werden, müssen auf diesen Flächen bereits genügend Aufwuchs vorfinden, um daraus ihren Futterbedarf decken zu können. Eine schonende Futterumstellung findet in diesen Fällen meist in Form einer "Angewöhnungsweide“ auf einer hofnahen Fläche statt oder zum Teil auch durch Vorlage von Grünfutter im Stall.
Weideumsetzung mit Hausverstand
Die Umstände Boden (z.B. wassergesättigter Boden,..), Witterung (z.B. extreme Trockenheit, hohe Niederschläge,..) bzw. jahreszeitliche Bedingungen (z.B. verzögerter Vegetationsstart, Schneelage,..) ermöglichen eine zeitlich beschränkte Unterbrechung eines Weideganges, womit Rücksicht speziell auf pflanzenbauliche Aspekte genommen werden kann. Einzeltierbezogene Einschränkungen aus veterinärmedizinischer Sicht (z.B. Abkalbung, Trockenstellen, Belegen,..) bringen zudem Flexibilität, tierphysiologische Aspekte zu berücksichtigen. Hiermit sollte eine Weide nach guter landwirtschaftlicher Praxis gegenüber der Kontrolle gut erklärt werden können, falls eben doch auch Einzeltiere während der Weidesaison im Stall stehen.
Die Nachvollziehbarkeit einer solchen Weideumsetzung gegenüber der Bio-Kontrolle ist letztendlich mittels Dokumentation sowie plausibler, sachverständiger Erklärung des Weidemanagements herzustellen. Hierfür können gewohnte Aufzeichnungsblätter verwendet werden. Es gibt aber auch eine neue Vorlage, welche noch genauer auf die Vorgaben der neuen Weideregelung eingeht. Diese steht als Download Weidejournal zur Verfügung.
Eine gute Weidehaltung mit hohem Nutzen für Mensch und Tier bietet in Abhängigkeit des Haltungssystems und der verfügbaren Flächen Weidezugang an, wann immer dies möglich ist, schränkt Diesen aber auch zeitlich ein, wann immer es nötig ist. Unter diesen Gesichtspunkten ist auch eine sachverständige Beurteilung der Weideumsetzung bei der Kontrolle zu sehen.