Agrarstruktur – sieben Kärntner Trends
Die aktuelle Erhebung über die Strukturverhältnisse der Land- und Forstwirtschaft hat einen hohen Stellenwert und bildet eine wichtige Grundlage für agrarpolitische Entscheidungen auf nationaler und europäischer Ebene. Hier die wichtigsten Eckpunkte für Kärnten:
1. Landwirtschaft rückläufig
Laut Agrarstruktur 2020 gibt es in Kärnten 18.228 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Im Gegensatz zur österreichweiten Entwicklung (2020: 154.593 Betriebe; –11 %) steigt die Gesamtanzahl der Betriebe in Kärnten im Vergleich zur letzten Vollerhebung im Jahr 2010 (18.174) geringfügig und bleibt damit stabil.
Abseits der rein forstwirtschaftlichen Betriebe geht auch in Kärnten die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Vergleichszeitraum um mehr als ein Fünftel (–21,7 %) zurück. Änderungen in der Erfassungsmethodik schränken die Vergleichbarkeit allerdings etwas ein.
Seit dem EU-Beitritt 1995 reduzierte sich die Gesamtanzahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Kärnten um mehr als ein Viertel (27 %). Das entspricht im Durchschnitt einem Rückgang von etwa 1 % jährlich. Damit ist dieser in Kärnten nicht so stark wie im Vergleich zu anderen Bundesländern (Österreich: –41 %).
Abseits der rein forstwirtschaftlichen Betriebe geht auch in Kärnten die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Vergleichszeitraum um mehr als ein Fünftel (–21,7 %) zurück. Änderungen in der Erfassungsmethodik schränken die Vergleichbarkeit allerdings etwas ein.
Seit dem EU-Beitritt 1995 reduzierte sich die Gesamtanzahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Kärnten um mehr als ein Viertel (27 %). Das entspricht im Durchschnitt einem Rückgang von etwa 1 % jährlich. Damit ist dieser in Kärnten nicht so stark wie im Vergleich zu anderen Bundesländern (Österreich: –41 %).
2. Großteils Familienbetriebe im Nebenerwerb
Der überwiegende Teil der Betriebe (93 %) wird als natürliche Person (Einzelperson, Ehegemeinschaft) – sprich als Familienbetrieb – geführt. Der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe ist seit dem EU-Beitritt 1995 annähernd konstant – bei rund zwei Dritteln (65 % bis 70 %). Damit bleibt Kärnten nach dem Burgenland das Bundesland mit dem höchsten Anteil an Nebenerwerbsbetrieben (Österreich: 57 %). Der Anteil an Vollerwerbsbetrieben liegt 2020 in Kärnten bei 26 %.
Von den 43.334 in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen (+12 % gegenüber 2010) sind mehr als acht von zehn (85 %) familieneigene Arbeitskräfte.
Von den 43.334 in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen (+12 % gegenüber 2010) sind mehr als acht von zehn (85 %) familieneigene Arbeitskräfte.
3. Landwirtschaftliche Nutzfläche geht zurück
Laut der aktuellen Agrarstrukturerhebung ergibt sich in Kärnten eine agrarische Gesamtfläche von 834.473 ha, das entspricht 88 % der Katasterfläche Kärntens. Davon entfallen knapp 60 % auf die forstwirtschaftlich genutzte Fläche, 25 % auf landwirtschaftlich genutzte Flächen inkl. Almen und die übrigen 15 % auf unproduktive Flächen wie Ödland oder Gewässer.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche (210.987 ha) teilt sich in 28 % Ackerflächen, 46 % Dauergrünland und 26 % Almfutterflächen auf. Während die forstwirtschaftlich genutzte Fläche insgesamt im Vergleich zu 2010 leicht steigt (+2 %; +10.348 ha), schwindet die landwirtschaftliche Nutzfläche zunehmend (–17 %; –42.899 ha), wobei auch hier die Änderungen in der Erfassungsmethodik mitunter eine Rolle spielen können.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche (210.987 ha) teilt sich in 28 % Ackerflächen, 46 % Dauergrünland und 26 % Almfutterflächen auf. Während die forstwirtschaftlich genutzte Fläche insgesamt im Vergleich zu 2010 leicht steigt (+2 %; +10.348 ha), schwindet die landwirtschaftliche Nutzfläche zunehmend (–17 %; –42.899 ha), wobei auch hier die Änderungen in der Erfassungsmethodik mitunter eine Rolle spielen können.
4. Betriebsgröße beständig
Die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten ist nach wie vor klein strukturiert. Im Jahr 2020 bewirtschaftet ein Betrieb im Durchschnitt 45,8 ha Gesamtfläche, davon 27,3 ha Forstflächen, 11,6 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und 6,9 ha unproduktive Flächen. Mehr als ein Drittel der Betriebe (35,3 %) bewirtschaftet eine Gesamtfläche unter 20 ha.
Entgegen dem Bundestrend hin zu größeren Betrieben ist in Kärnten seit der letzten Vollerhebung 2010 ein leichter Rückgang der durchschnittlichen Betriebsgröße zu verzeichnen (2010: 47,3 ha). Der Österreich-Durchschnitt liegt 2020 bei 44,8 ha Gesamtfläche.
Entgegen dem Bundestrend hin zu größeren Betrieben ist in Kärnten seit der letzten Vollerhebung 2010 ein leichter Rückgang der durchschnittlichen Betriebsgröße zu verzeichnen (2010: 47,3 ha). Der Österreich-Durchschnitt liegt 2020 bei 44,8 ha Gesamtfläche.
5. Weniger, dafür größere Tierhaltungsbetriebe
Mit 8744 Betrieben hält etwas weniger als die Hälfte (48 %) der Betriebe Vieh. Fast drei Viertel der viehhaltenden Betriebe (6500) halten Rinder, wobei die Anzahl der rinderhaltenden Betriebe im Vergleich zu 2010 um mehr als ein Fünftel (–21 %; –1705) zurückging, die Anzahl der Milchviehhalter sogar um mehr als die Hälfte (–55 %, –2556). Der gesamte Milchviehbestand in Kärnten bleibt dabei im Vergleich zu 2010 annähernd gleich (+1 %). Der durchschnittliche Milchviehbestand je Betrieb steigt damit von 8 auf 18 Milchkühe. Auch bei den durchschnittlichen Viehbeständen von Mutterkühen (8 auf 10), Schafen (27 auf 31), Ziegen (5 auf 8), Schweinen (30 auf 33) und Hühnern (285 auf 444) zeigt sich ein Trend hin zu größeren Betrieben. Insgesamt ist der Bestand an Rindern und Schweinen in Kärnten rückläufig, bei Schafen konstant, und bei Ziegen sowie Hühnern nimmt der Bestand an Tieren im letzten Jahrzehnt zu (siehe Abbildung).
Der Anteil der Betriebe ohne Viehhaltung steigt in der Zeitreihe (2010: 38 %; 2020: 52 %), wobei auch hier die Änderungen in der Erfassungsmethodik die Vergleichbarkeit einschränken.
Der Anteil der Betriebe ohne Viehhaltung steigt in der Zeitreihe (2010: 38 %; 2020: 52 %), wobei auch hier die Änderungen in der Erfassungsmethodik die Vergleichbarkeit einschränken.
6. Bio weiter im Aufwind
Laut der aktuellen Erhebung wirtschafteten in Kärnten 1912 Betriebe biologisch. Die Anzahl der Biobetriebe steigt (+521), so wie auch die biologisch bewirtschaftete Fläche (+17.093 ha inkl. Almen) im Vergleich zu 2010. Österreichweit liegt der Anteil der biologisch wirtschaftenden Betriebe bei 22,4 %, in Kärnten bei 18,6 %.
7. Forstwirtschaft ist kleinstrukturiert
Die Forstwirtschaft spielt in Kärnten eine zentrale Rolle. Der Großteil (17.384; 95 %) der erhobenen Betriebe bewirtschaftet Forstflächen, in Summe entfallen 70 % der Kulturflächen auf die forstwirtschaftliche Nutzung. Ein Kärntner Betrieb bewirtschaftet im Durchschnitt 27,3 ha Forstflächen. Das ist etwas mehr als im Bundesmittel (24,9 ha). 7 % (1160) der Kärntner Betriebe mit Forstflächen bewirtschaften über 100 ha Wald, was in Summe 54,6 % der forstwirtschaftlich genutzten Fläche (271.465 ha) entspricht. Umgekehrt bewirtschaftet mehr als ein Drittel (36,3 %, 6302) der Betriebe mit Forstflächen Wald bis 10 ha, was in Summe 7 % der forstwirtschaftlichen genutzten Fläche ausmacht.
Nähere Informationen:
Nähere Informationen und Detailergebnisse auf der Homepage der Statistik Austria: STATISTIK AUSTRIA – Die Informationsmanager