110-kV-Leitung wird erneuert und verstärkt
Da die Anforderungen an das Netz wachsen,
- weil Betriebe verstärkt von fossiler Energie zu Strom wechseln werden,
- weil die Umstellung der Mobilität mehr Strom brauchen wird,
- weil mehr Haushalte mit Wärmepumpen heizen werden,
- weil viele Hausbesitzer, Gewerbetreibende und auch landwirtschaftliche Betriebe ihren Photovoltaik-Überstrom in das Netz einleiten werden und zusätzliche Freiflächen-PV-Anlagen entstehen werden, investiert die Kelag Netz rund 100 Mio. Euro in die neue Netzinfrastruktur.
Dies war auch der Anlass für einen Informationsaustausch zwischen den Projektverantwortlichen seitens der Kelag Netz und den Fachleuten der Landwirtschaftskammer am Montag dieser Woche. Die Kelag plant bzw. unternimmt bereits folgende Aktivitäten, die auch einen Einfluss auf den Grund und Boden unserer Mitglieder haben bzw. haben werden.
- Bereits im Februar 2023 hat die Kärnten Netz mit dem Neubau des Umspannwerkes Treibach begonnen (Kostenpunkt 20 Mio.). Das Werk steht auf einem neuen Standort im Süden von Altofen. Von dort werden die Stadt und das Umland Althofen mit sämtlichen Betrieben, das Krappfeld, das Gurktal und teilweise das Metnitz- und das Görtschitztal mit Strom versorgt.
- Parallel hat die Kärnten Netz mit den Planungen für die Erneuerung der bestehenden, rund 40 km langen 110-kV-Leitung von St. Veit an der Glan über Treibach nach Wietersdorf und Brückl begonnen - zur Versorgung der jeweiligen Umspannwerke in diesen Orten. Die Leitung wurde zwischen 1950 und 1970 errichtet und muss nun erneuert und verstärkt werden (jetzt einsystemig, zukünftig zweisystemig). Derzeit prüfen Techniker den optimalen Verlauf der neuen Leitung. Zwischen Treibach und Wietersdorf und vor allem weiter Richtung Brückl suchen Techniker eine neue Trasse, weil die bestehende Leitung in mehreren Orten von Wohnhäusern unterbaut worden ist, wie beispielsweise in Kappel am Krappfeld, in Eberstein und in Brückl. Es soll bewohnten Gebäuden ebenso ausgewichen werden wie auch Schutzgebieten. In die Erneuerung und Verstärkung der 110-kV-Leitung wird die Kärnten Netz rund 80 Mio. Euro investieren.
Was werden die nächsten Schritte sein?
Beim neuen, UVP-pflichtigen Leitungsprojekt bemüht sich die Kärnten Netz derzeit um den Dialog mit den Gemeinden sowie mit Grundeigentümern, Anrainern und weiteren Betroffenen. Als nächsten Schritt erwartet die Kärnten Netz den sogenannten Vorarbeitenbescheid. Auf dieser Grundlage kann die Kelag mit Erkundungs- und Planungsarbeiten auch auf Grundstücken im Trassenkorridor beginnen.
Seitens der Landwirtschaftskammer stehen wir dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber, weil auch die Land- und Forstwirtschaft eine gute Stromversorgung (Zu- und auch Ableitungen) braucht und uns eine rasche Energiewende weg von fossiler Energie im Hinblick auf die Klimaentwicklung sehr am Herzen liegt. Gleichzeitig werden wir aber die Interessen der Grundbesitzer intensiv wahren und im Dialog mit den Betroffenen, den Planern und den Verantwortlichen hart, aber sachlich verhandeln, um optimale und gerechte Lösungen betreffend die Grundinanspruchnahme und Bewirtschaftungserschwernisse für alle Beteiligten zu erreichen.
Im Überblicksplan ist ersichtlich (dunkler Lila-Streifen), wo die Trasse laufen wird bzw. wo sie vom alten Verlauf abweicht. Es werden bald Techniker der Kelag in diesen Korridoren anzutreffen sein, um den optimalen zukünftigen Leitungsverlauf zu erkunden. Die Masten werden höher werden (bis zu 30 m) die Fundamente zwischen 6 - 10 m im Quadrat. Ein wesentlicher Teil der Trasse verläuft im Waldgebiet.
Seitens der LK werden mit der Kelag Netz die zukünftigen Optionsverträge ausgehandelt, und die Kelag wird - wenn der nähere Leitungsverlauf klar ist - auch gemeinsam mit uns die Grundbesitzer informieren.