„Wir sollten uns gegenseitig stärken“
Es war eine schmackhafte Einleitung der ersten regenfreien Woche in diesem Sommer – das Rindfleischfest am Gut Ossiacher Tauern am 13. August, zu dem die Kärntner Rinderproduktionsringe mit der BVG Kärntner Fleisch geladen hatten. Wieder zeigten sie auf, welche Qualität im heimischen Fleisch steckt und welche kulinarischen Genüsse daraus zubereitet werden können. Ob Traditionelles wie Gulasch, Tafelspitz, Beiried oder Almochse, Neuheiten wie Kalb rosé oder das von Grillweltmeister Adi Matzek in zwölf Stunden bei Niedrigtemperatur im Smoker „Oklahoma Joe“ gegarte Rindfleisch und Sensationen wie die Kalbin, die von Partyköchin Yulia Haybäck auf dem spektakulären Asado-Grill in insgesamt 26 Stunden zubereitet wurde – den zahlreich erschienenen Gästen wurden wieder besondere Geschmackserlebnisse geboten.
Dass der Bauer nicht nur Genüsse liefere, sondern darüber hinaus wichtige Funktionen innehabe, zeigte BVG-Obmann Josef Fradler auf: „Der Bauer ist ein wertvoller Eiweißlieferant und Landschaftspfleger.“ Er sei auch als erster von der Klimaerwärmung und den dadurch verursachten Unwettern betroffen. „Aber wir sind nicht dafür verantwortlich“, betonte Fradler. „Die Politik muss erkennen, dass sie nicht der Landwirtschaft alle Themen um den Hals hängen kann.“ Den Bauern müsse die Wertschätzung entgegengebracht werden, die sie verdienten. „Ohne Bauern ist die Ernährungssicherheit in Gefahr.“ Bauern und Konsumenten sollten einen gemeinsamen Weg gehen, appellierte Fradler an die Öffentlichkeit. „Wir sollten uns gegenseitig stärken.“
Den Wert der Regionalität hob LK-Vizepräsidentin Astrid Brunner hervor. Die Produktion von gentechnikfreiem, gesundem Fleisch nach Tierwohlkriterien sei ein Profit für Einheimische und Gäste. Für die 7000 Kärntner Rinderbauern sei durch die Folgen der schweren Unwetter für die Ernte eine herausfordernde Zeit angebrochen. Brunner würdigte auch die Leistungen aller am Fest Beteiligten, die eine große Menge an Material auf die Ossiacher Tauern hatten liefern müssen.
Für den Konsum von heimischem statt argentinischem Rindfleisch plädierte Landtagsabgeordnete Stefanie Ofner, die von einem Bergbauernhof kommt. Bäuerlichen Hintergrund hat auch Bundesratspräsidentin Claudia Arpa,für die der Besuch des Rindfleischfestes eine Premiere war. Sie zeigte sich begeistert vom „Ort der Begegnung“ und dem „Marktplatz der Möglichkeiten für regionale Anbieter“, der die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft zeige. Im Lavanttal habe sie viele Überschwemmungen erlebt, den Landwirten, die durch den Erhalt der Kulturlandschaft größere Katastrophen verhindern, gebühre Dank.
Die Vernetzung mit den Geschäftspartnern aus Italien pflegte wie immer sehr freundschaftlich Bernhard Dolzer von der BVG, für köstlichen süßen Abschluss sorgten die Seminarbäuerinnen und viele andere Bäuerinnen sowie Direktvermarkter-Chefin und neue Obfrau von Genussland Kärnten, Petra Pobaschnig, mit Bauernhof-Eis. Obwohl kein monetärer Gewinn, so war das Rindfleischfest 2023 ein Gewinn für das Image der heimischen Rinderbauern und ihrer Produkte. Die BVG kündigte an, so wie letztes Jahr auch heuer die Unwetteropfer unterstützen zu wollen.