Weidetetanie – wenn der Austrieb zum Problem wird
Nach einem langen Winter freuen sich auch unsere Wiederkäuer, wenn sie wieder auf die frischen, saftig aufwachsenden Weiden kommen. Doch was mit Freudensprüngen beginnt, kann manchmal mit Muskelkrämpfen oder sogar mit Festliegen und dem Tod enden!
Die Weidetetanie (auch Weidefieber genannt) hat ihren Namen deshalb, weil sie besonders häufig bei weidenden Rindern, aber auch Schafen und Ziegen vorkommt. Obwohl auch vereinzelt Fälle im Herbst auftreten können, ist es typischerweise eine Erkrankung, die meist in den ersten Tagen bzw. Wochen auf den frischen Weiden auftritt. Auch wenn diese Erkrankung manchmal im Stall auftreten kann – die dahinterliegende Ursache ist stets Magnesiummangel. Magnesium ist für den Körper unentbehrlich bei der Erregungsweiterleitung von den Nervenendungen auf die Muskelfasern. Bei unzureichender Magnesiumversorgung kommt es deshalb in diesem Bereich zu Fehlfunktionen und in weiterer Folge zu unkontrollierten Muskelkrämpfen in der Skelett-und auch der Herzmuskulatur.
Die Weidetetanie (auch Weidefieber genannt) hat ihren Namen deshalb, weil sie besonders häufig bei weidenden Rindern, aber auch Schafen und Ziegen vorkommt. Obwohl auch vereinzelt Fälle im Herbst auftreten können, ist es typischerweise eine Erkrankung, die meist in den ersten Tagen bzw. Wochen auf den frischen Weiden auftritt. Auch wenn diese Erkrankung manchmal im Stall auftreten kann – die dahinterliegende Ursache ist stets Magnesiummangel. Magnesium ist für den Körper unentbehrlich bei der Erregungsweiterleitung von den Nervenendungen auf die Muskelfasern. Bei unzureichender Magnesiumversorgung kommt es deshalb in diesem Bereich zu Fehlfunktionen und in weiterer Folge zu unkontrollierten Muskelkrämpfen in der Skelett-und auch der Herzmuskulatur.
Die wichtigsten Punkte zur Tetanie
1. Wie entsteht Magnesiummangel?
Während Säugetiere Kalzium beispielsweise im Knochen speichern und durch hormonelle Steuerung je nach Bedarf mobilisieren können, gibt es für Magnesium keinen wirklichen Speicher im Körper. Magnesium muss deshalb stets frisch mit dem Futter aufgenommen werden und den Zellen zur Verfügung gestellt werden. Während ein Mangel deshalb relativ schnell zu Symptomen führt, wird ein Überangebot an Magnesium einfach über die Nieren mit dem Harn wieder ausgeschieden. Die Besonderheit beim Wiederkäuer besteht darin, dass Magnesium fast ausschließlich in seinen Vormägen aufgenommen wird. Laktierende Kühe brauchen cirka 2 bis 3 Gramm Magnesium pro Tag und zusätzlich etwa 0,12 g pro Liter Milch! Beim Transport durch die Magenschleimhaut gibt es einen wesentlichen hemmenden Faktor, nämlich einen Überschuss an Kalium.
Kaliumüberschuss bewirkt, dass vom gefressenen Magnesium nur etwa 10 bis 20 % ins Blut aufgenommen werden. Magnesiummangel entsteht durch:
2. Wo liegt das Problem der Frühjahrsweide?
3. Welche Tiere sind am meisten betroffen?
Anfangs fällt oft nur ein Abfallen der Milchleistung wegen geringerer Futteraufnahme auf. Die Krämpfe beginnen bei der akuten Weidetetanie oft mit vermehrtem Ohrenschlagen oder auffallendem „Augenzwinkern“. Die Tiere sind häufig extrem erregt, manchmal auch aggressiv. Äußere Reize, wie Treiben können Krampfanfälle spontan auslösen. In der Folge kommt es zu Muskelzuckungen an den Gliedmaßen. Der Kopf wird oftmals durch Krämpfe der Halsmuskulatur gestreckt bzw. sogar überstreckt mit oft steifen Ohren oder Zuckungen der Augen. Manchmal kann man Lippenzittern und/oder Zähneknirschen vernehmen. Typisch ist das Herzrasen. Der Gang wird unsicher, die Tiere stürzen manchmal direkt nieder und liegen dann vermehrt – oftmals mit rudernden Beinen. Die Hinterbeine können sich in Krampfhaltung auch überkreuzen. Auf Krampfphasen folgt apathisches und mattes Liegen und unbehandelt der Tod durch Herz-Kreislaufversagen.
In seltenen Fällen tritt Magnesiummangel auch bei Stallhaltung auf.
5. Behandlung
Bei geringen Anzeichen kann die Eingabe von Gel- oder Boluspräparaten noch helfen, bei akuten Fällen ist eine sofortige Infusion durch den Tierarzt nötig. Dies auch, um weiteren Komplikationen wie nachfolgender Acetonämie, Kalziummangel usw. vorzubeugen.
6. Vorbeugung
Während Säugetiere Kalzium beispielsweise im Knochen speichern und durch hormonelle Steuerung je nach Bedarf mobilisieren können, gibt es für Magnesium keinen wirklichen Speicher im Körper. Magnesium muss deshalb stets frisch mit dem Futter aufgenommen werden und den Zellen zur Verfügung gestellt werden. Während ein Mangel deshalb relativ schnell zu Symptomen führt, wird ein Überangebot an Magnesium einfach über die Nieren mit dem Harn wieder ausgeschieden. Die Besonderheit beim Wiederkäuer besteht darin, dass Magnesium fast ausschließlich in seinen Vormägen aufgenommen wird. Laktierende Kühe brauchen cirka 2 bis 3 Gramm Magnesium pro Tag und zusätzlich etwa 0,12 g pro Liter Milch! Beim Transport durch die Magenschleimhaut gibt es einen wesentlichen hemmenden Faktor, nämlich einen Überschuss an Kalium.
Kaliumüberschuss bewirkt, dass vom gefressenen Magnesium nur etwa 10 bis 20 % ins Blut aufgenommen werden. Magnesiummangel entsteht durch:
- zu geringe Aufnahme über das Futter
- schlechte Resorption in den Vormägen
- vermehrter Verbrauch
2. Wo liegt das Problem der Frühjahrsweide?
- Der erste, frühe Weideaufwuchs beinhaltet um ein Drittel weniger Magnesium als folgende Aufwüchse, Schnitte.
- Zusätzlich hat es wenig Struktur aber viel Zucker und Rohprotein, was die Passagerate beschleunigt, sodass es neben Durchfällen auch zu verminderter Magnesiumaufnahme kommt.
- Der Gehalt an Kalium hingegen ist hoch bzw. auch sehr hoch wenn die Weiden üppig mit Gülle gedüngt werden.
- Junges Weidegras enthält relativ wenig Natrium, sodass beim Wiederkauen nicht das pansenpuffernde Natriumbikarbonat, sondern wiederum Kalium im Speichel angereichert wird und in den Pansen gelangt.
- Auch später im Jahr kann bei schnellgewachsenen Zwischenfrüchten bzw. manchmal auch bei Herbstweiden Magnesiummangel auftreten.
3. Welche Tiere sind am meisten betroffen?
- Rinder, aber auch häufig Schafe und Ziegen.
- Tiere innerhalb der ersten zwei Monate nach der Abkalbung/Ablammung. Manchmal kommt es aber auch schon vor der Geburt zu Magnesiummangel, was dann aufgrund von Wechselwirkungen sekundär auch noch einen Kalziummangel beschleunigen kann.
- Tiere mit hoher Leistung bzw. nach anstrengenden Märschen, Transporten etc.
- Tiere, die infolge Hitze vermehrt Mineralstoffe ausschwitzen bzw. sonst unter Stress stehen.
- Tiere mit starkem Weidedurchfall.
- Ältere Tiere.
Anfangs fällt oft nur ein Abfallen der Milchleistung wegen geringerer Futteraufnahme auf. Die Krämpfe beginnen bei der akuten Weidetetanie oft mit vermehrtem Ohrenschlagen oder auffallendem „Augenzwinkern“. Die Tiere sind häufig extrem erregt, manchmal auch aggressiv. Äußere Reize, wie Treiben können Krampfanfälle spontan auslösen. In der Folge kommt es zu Muskelzuckungen an den Gliedmaßen. Der Kopf wird oftmals durch Krämpfe der Halsmuskulatur gestreckt bzw. sogar überstreckt mit oft steifen Ohren oder Zuckungen der Augen. Manchmal kann man Lippenzittern und/oder Zähneknirschen vernehmen. Typisch ist das Herzrasen. Der Gang wird unsicher, die Tiere stürzen manchmal direkt nieder und liegen dann vermehrt – oftmals mit rudernden Beinen. Die Hinterbeine können sich in Krampfhaltung auch überkreuzen. Auf Krampfphasen folgt apathisches und mattes Liegen und unbehandelt der Tod durch Herz-Kreislaufversagen.
In seltenen Fällen tritt Magnesiummangel auch bei Stallhaltung auf.
5. Behandlung
Bei geringen Anzeichen kann die Eingabe von Gel- oder Boluspräparaten noch helfen, bei akuten Fällen ist eine sofortige Infusion durch den Tierarzt nötig. Dies auch, um weiteren Komplikationen wie nachfolgender Acetonämie, Kalziummangel usw. vorzubeugen.
6. Vorbeugung
- Bereits vor dem Weideaustrieb magnesiumreiches Mineralfutter zufüttern, danach bei Mutterkühen Magnesium über Leckmassen anbieten.
- Eventuell Versorgung über speziellen Bolus.
- Ausreichende Gabe von Viehsalz. Keine abrupte Futterumstellung von der Winter- zur Sommerration. Nebenbei Strukturfutter anbieten.
- Vermeidung von Stress und zu starker körperlicher Anstrengung.
- Unterlassung von extremer Stickstoff-/Kaliumdüngung.