Von der Liebe zum Camembert zur eigenen Käserei
Fährt man in Velden Richtung Ossiacher Tauern, gelangt man ins Sonnental. Dort ist der Windischhof der Familie Köfer beheimatet – eigentlich als Milchviehbetrieb mit Gästehaus bekannt. Seit Dezember letzten Jahres läuft dort auch der Sonnentaler Hofladen. Betrieben wird dieser vom Jungbauern Andre, der sich mit der Milchveredelung Windischhof seinen Traum verwirklicht hat. Begonnen hat alles mit Andres großer Liebe für Camembert. Und als dann in der LFS Stiegerhof in der Milchverarbeitung selbst Camembert produziert wurde, war es um den jungen Landwirt geschehen. Gemeinsam mit den Großeltern wurde in deren Verarbeitungsraum herumgetüftelt und probiert – denn selbst erzeugter Camembert, das war Andres großer Traum. Es hat einige Zeit und einige Fehlversuche gedauert, bis die Familie mit dem Endresultat zufrieden war.
Erfindergeist der Familie
Mittlerweile ist der Camembert ein Teil von einem vielfältigen Sortiment an Produkten das in der neu gebauten Milchverarbeitung produziert wird. Neben pasteurisierter Rohmilch gibt es verschiedenste Joghurts, Glundner, Frisch-, Schnitt- und Hartkäse in verschiedenen Variationen. Auch saisonale Spezialitäten wie Grillkäse in diversen Sorten finden großen Anklang bei den Kunden. Zwischen 1000 und 1500 l Milch werden durchschnittlich pro Woche verarbeitet. Da macht sich ein perfekt gestalteter Verarbeitungsraum bezahlt, der im Vorfeld exakt geplant worden ist. Dennoch bedarf es des Einsatzes der ganzen Familie, wenn z. B. 1500 Gläser Joghurt auf einmal produziert werden. Die Familie Köfer legt großen Wert auf Equipment bei der Verarbeitung. Für den Camembert gibt’s übrigens einen eigenen Reifeschrank. Auch der Erfindergeist, der sich durch die gesamte Familie zieht, kommt ihr dabei zugute. Opa Hans hat eine Abfüllhilfe für den Glundnen Käse erfunden, mit der genau und sauber gearbeitet werden kann. Enkel Andre wiederum hat sich ein Gerät überlegt, das bei der Etikettierung der Produktgläser behilflich ist. Besucht man die Familie während der Produktionszeit, ist jeder mit viel Freude und Engagement dabei.
Freude am Käsen
Andre ist sehr stolz auf „seine“ Betriebssparte, die sowohl seine Eltern als auch Großeltern gern unterstützen. Mittlerweile hat der Jungkäser seinen fixen Arbeitsplatz am Bauernhof. Neben der Milchverarbeitung gibt es noch genug andere Arbeiten, die in der Landwirtschaft anfallen, so Andre, der seinen Papa bei Lohnarbeiten gern unterstützt. Wichtig sind Andre die Wochenenden. Er arbeite gerne, Freizeit sei aber auch wichtig. „Man muss nicht jeden Tag in der Woche arbeiten“, so der 19-Jährige. Wert legt der Absolvent der LFS Stiegerhof auf eine genaue Kalkulation. Momentan ist es durch die ständigen Preissteigerungen notwendig, die Kalkulation laufend zu überprüfen und falls erforderlich auch an die Marktsituation anzupassen. Andres Ziel: „Ein kleines Etappenziel ist die Joghurtabfüllung, die bereits bestellt ist und in den nächsten Tagen in die Milchveredelung Windischhof einzieht. Langfristig möchte ich mich in der Herstellung von Camembert und Schnitt-/Hartkäse weiterentwickeln und die fehlende Produktpalette im Hofladen durch Partnerbetriebe aus der Region ergänzen.“
Drei Fragen an Andre Köfer
1. | Ich bin ein „Gutes vom Bauernhof“-Betrieb, weil ...
… meine Großeltern mit ihrem Betrieb auch schon bei „Gutes vom Bauernhof“ dabei waren.
2. | Meine Philosophie lautet ...
… mit möglichst kurzen Wegen Milch zu verarbeiten und an die Kunden weiterzugeben.
3. | Erfolg bedeutet für mich, ...
… dass die Kunden zufrieden sind!
… meine Großeltern mit ihrem Betrieb auch schon bei „Gutes vom Bauernhof“ dabei waren.
2. | Meine Philosophie lautet ...
… mit möglichst kurzen Wegen Milch zu verarbeiten und an die Kunden weiterzugeben.
3. | Erfolg bedeutet für mich, ...
… dass die Kunden zufrieden sind!
Info
Die Direktvermarkungsoffensive 2022 wird vom Agrarreferat des Landes Kärnten, Landesrat Martin Gruber, finanziert, um eine qualitätsgesicherte bäuerliche Direktvermarktung in Kärnten zu garantieren.