Verschiebbares Polterschild – gelungenes Selbstbauprojekt
Der land- und forstwirtschaftliche Betrieb der Familie Hochsteiner im Gurktal zeichnet sich durch Diversifizierung und Innovationsgeist aus. Der Betrieb setzt auf eine klare Strategie, wirtschaftliche Stabilität und den Mut, neue Wege zu gehen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Besonders wichtig für die betriebliche Weiterentwicklung ist aus Sicht der Betriebsleiter die Mitgliedschaft beim Arbeitskreis Unternehmensführung.
Im Arbeitskreis Unternehmensführung – einem Angebot des Fortbildungsinstituts der Landwirtschaftskammer (LFI) – werden Aufzeichnungen geführt sowie Kennzahlen der Rentabilität, Liquidität und Stabilität der einzelnen Betriebszweige und des Gesamtbetriebes ermittelt. Viele positive Anregungen und Impulse haben die beiden Unternehmerpersönlichkeiten im Arbeitskreis erhalten und sind für dieses wertvolle Angebot der LK und des LFI Kärnten dankbar.
Interview
„Mut ist Schlüssel zu neuen Wegen“
Von ihrer Erfindung und den Erfahrungen, die sie gesammelt haben, berichten Johann und Simon Hochsteiner.
Von ihrer Erfindung und den Erfahrungen, die sie gesammelt haben, berichten Johann und Simon Hochsteiner.
Herr Hochsteiner, Sie und Ihr Sohn Simon haben ein verschiebbares Polterschild entwickelt, das kurz vor der Markteinführung steht. Wie kam es zu dieser Idee?
Johann Hochsteiner: Alles begann 2021 mit der Beobachtung, dass moderne Traktoren in der Forstwirtschaft immer schwerer und leistungsstärker werden. Die herkömmlichen Polterschilder sind für diese Maschinen nicht mehr optimal. Wir haben uns gefragt: Warum nicht ein Polterschild entwickeln, das flexibler und effizienter ist? Diese Überlegung war der Startschuss für unser Projekt.
Simon, Sie haben das Schiebeschild auch in Ihr Maturaprojekt eingebunden. Wie lief das ab?
Simon Hochsteiner: Genau, mein Schulkollege Lukas Schöffmann und ich haben uns an der Agrar-HAK Althofen im Rahmen unserer Diplomarbeit mit der „Vermarktung der Produktinnovation Polterschild“ beschäftigt. Wir haben eine Markterhebung durchgeführt, viel getestet und die Ergebnisse analysiert. Die Erfahrungen aus diesem Projekt flossen direkt in die Weiterentwicklung und strategische Planung ein.
Was macht Ihr Polterschild so besonders?
Johann Hochsteiner: Unser Schiebeschild ist in der Breite flexibel einstellbar – von 1800 mm bis 2800 mm – und wiegt 650 kg. Es ist für Traktoren bis 125 kW Leistung ausgelegt und aus gekantetem Hartmetall gefertigt, was es extrem stabil macht. Außerdem ist es vielseitig einsetzbar: in der Forstwirtschaft beim Anlegen von Rückegassen, für Planierarbeiten, im Laufstall oder auch beim Schneeschieben.
Wie haben Sie die Markteinführung vorbereitet?
Simon Hochsteiner: Wir haben potenziellen Anwendern das Schiebeschild zum Testen bereitgestellt und sie um Feedback gebeten. Die Ergebnisse haben wir systematisch ausgewertet und in unsere Konstruktion sowie in die Markteinführung eingebunden. Zudem waren wir auf der Klagenfurter Holzmesse 2024 vertreten und haben dort erste Kontakte geknüpft.
Herr Hochsteiner, Ihr Betrieb ist auf mehreren Standbeinen aufgebaut. Wie hat das Projekt in Ihr Konzept gepasst?
Johann Hochsteiner: Wir legen großen Wert auf Diversifizierung und Innovation. Das Polterschild ist ein neues Standbein, das unsere Strategie ergänzt und gleichzeitig unsere Neugier und Kreativität fordert.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft des Polterschilds?
Simon Hochsteiner: Ab Januar 2025 wird das Schiebeschild erhältlich sein. Wir sind optimistisch, dass es gut angenommen wird, und möchten langfristig weitere Produkte entwickeln. Unser Ziel ist es, nicht nur ein Werkzeug zu verkaufen, sondern auch Innovation und Zuversicht in der Landwirtschaft zu fördern.
Ein letzter Gedanke für unsere Leser?
Johann Hochsteiner: Wir glauben, dass Mut und Neugier der Schlüssel zu neuen Wegen sind. Am Anfang motiviert die Begeisterung für etwas Neues, dann braucht’s viel an Disziplin bei der Umsetzung!
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihrer Markteinführung!
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