Sicher versorgt mit Biowärme und Ökostrom

Mehr als die Hälfte der österreichischen Haushalte heizt mit Holz. Holz ist damit vor Erdgas und Erdöl der wichtigste Energieträger zur Beheizung von Wohnräumen und somit unverzichtbar für die Versorgungssicherheit Österreichs. Die installierte Leistung, die an kalten Tagen für die Wärme- und Stromerzeugung abgerufen werden kann, entspricht einer Leistung von 40 Atomkraftwerken der Marke Zwentendorf.

Mit den heimischen erneuerbaren Energieträgern Biomasse und Biogas wird gerade in der kalten Jahreszeit, unabhängig von der Wetterlage und von Rohstoffimporten, eine sichere und grüne Wärme sowie Stromversorgung gewährleistet. Die bedeutende Infrastruktur an Holzheizsystemen im ganzen Land stellt die Wärmeversorgung der Bevölkerung sicher und entlastet in sehr kalten Phasen die stark beanspruchten Stromnetze.

Wie groß der Energiebedarf für Wärme ist wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass für Raumwärme und Warmwasser rund 85 Mrd. Kilowattstunden (kWh) an Energie pro Jahr notwendig sind. Das ist mehr als der gesamte Stromverbrauch Österreichs, der bei rund 68 Mrd. kWh liegt. Bei den Diskussionen über die Speicherung von Energie wird oft vergessen, dass biogene Brennstoffe die mit Abstand größten Speicher erneuerbarer Energie sind. Die Steiermark nimmt diesbezüglich eine Spitzenposition in Österreich ein. Mehr als 20 Holzkraftwerke und 35 Biogasanlagen erzeugen über 200 Mio. kWh Ökostrom. Darüber hinaus sorgen sie gemeinsam mit 600 Biomasseheizwerken dafür, dass über 100.000 Haushalte mit klimafreundlicher und krisensicherer Nahwärme versorgt werden.

Damit sich die Branche weiter entwickeln kann, braucht es deshalb ehestmöglich stabile Rahmenbedingungen im neuen Erneuerbaren- Ausbau-Gesetz, die einen Ausbau der Kapazitäten für feste Biomasse und Biogas ermöglichen.

Die Produktion von Holzgas und Holzdiesel eröffnet neue Optionen für eine effiziente Schadholznutzung. Das waldreiche Österreich kann auf ein großes Reservoir an nachhaltig produzierter Biomasse zurückgreifen, das bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Die Effizienz der Holzkessel-Anlagen steigt zudem.
Gemeinsam mit den anderen erneuerbaren Energieträgern steht daher ausreichend Potenzial zur Verfügung, um aus fossilem Erdgas und Erdöl in der Strom- und Wärmeerzeugung auszusteigen.