Nestbauverhalten von Sauen im Fokus

Verglichen mit ihren Vorfahren, führen Hausschweine den Nestbau als Teil des mütterlichen Verhaltens auf eine nahezu unveränderte Weise aus: In natürlicher Umgebung suchen sowohl Wild- als auch Hausschweinsauen ein bis drei Tage vor dem Geburtstermin den zukünftigen Wurfplatz auf. Sobald sie einen Platz ausgewählt haben, beginnen sie mit dem Nestbau. Dieser folgt einem weitgehend fixierten Muster, beginnend mit Wühlen und dem Ausheben einer seichten Mulde im Untergrund. Danach wird weiches Nestbaumaterial ausgerissen und mit wühlenden und scharrenden Bewegungen zu einem Nest angeordnet.
Unter Produktionsbedingungen werden die Sauen wenige Tage vor dem Abferkeln von der Gruppe getrennt und einzeln gehalten. Dies entspricht dem natürlichen Bedürfnis der Sauen, sich vor der Geburt von der Rotte an einen möglichst ungestörten Platz zurückzuziehen. Laut dem Projekt „Pro-Sau“ ist die Überlebensrate von Ferkeln wesentlich höher, wenn die Sauen zumindest einen Tag vor und vier Tage nach der Geburt der Ferkel in Ferkelschutzkörben gehalten werden, als in Systemen mit freier Abferkelung.
Sauen auch in einer Umgebung, in der ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, Möglichkeiten zum Ausleben ihres arttypischen Verhaltens zu schaffen, ist aber wichtig. Dadurch könnten gleichzeitig das Wohlergehen der Sauen und jenes der Ferkel und damit die Produktivität gesteigert werden.
Unter Produktionsbedingungen werden die Sauen wenige Tage vor dem Abferkeln von der Gruppe getrennt und einzeln gehalten. Dies entspricht dem natürlichen Bedürfnis der Sauen, sich vor der Geburt von der Rotte an einen möglichst ungestörten Platz zurückzuziehen. Laut dem Projekt „Pro-Sau“ ist die Überlebensrate von Ferkeln wesentlich höher, wenn die Sauen zumindest einen Tag vor und vier Tage nach der Geburt der Ferkel in Ferkelschutzkörben gehalten werden, als in Systemen mit freier Abferkelung.
Sauen auch in einer Umgebung, in der ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, Möglichkeiten zum Ausleben ihres arttypischen Verhaltens zu schaffen, ist aber wichtig. Dadurch könnten gleichzeitig das Wohlergehen der Sauen und jenes der Ferkel und damit die Produktivität gesteigert werden.
Mehr Ferkel überleben
Die Aktivierung des Nestbauverhaltens hat einen positiven Einfluss auf die Abferkelung, Säugeleistung und weitere mütterliche Eigenschaften. Das Angebot von Nestbaumaterial vor der Geburt führt zu einer geringeren Aktivität während der Geburt und in weiterer Folge zu mehr Fürsorglichkeit hinsichtlich des Abliegeverhaltens und einer höheren Reaktionsfähigkeit der Sauen auf Schreie der Ferkel. Dadurch verringert sich die Zahl erdrückter Ferkel.
Die Verhinderung des Nestbauverhaltens kann hingegen zum Anstieg des Stresslevels und zum Rückgang der Trächtigkeitshormone führen. Dies kann wiederum einen schädlichen Effekt auf den Geburtsverlauf und damit mehr Totgeburten zur Folge haben. Das Verhindern des natürlichen Verhaltens kann außerdem zu einer Abnahme von Säugeleistung und des mütterlichem Verhaltens und daher zu einem Anstieg der Ferkelsterblichkeit nach der Geburt führen.
Die Verhinderung des Nestbauverhaltens kann hingegen zum Anstieg des Stresslevels und zum Rückgang der Trächtigkeitshormone führen. Dies kann wiederum einen schädlichen Effekt auf den Geburtsverlauf und damit mehr Totgeburten zur Folge haben. Das Verhindern des natürlichen Verhaltens kann außerdem zu einer Abnahme von Säugeleistung und des mütterlichem Verhaltens und daher zu einem Anstieg der Ferkelsterblichkeit nach der Geburt führen.
Geeignete Nestbaumaterialien
Ohne geeignetes Material kann das Nestbauverhalten nicht ausreichend ausgelebt werden. Neben dem Angebot von Jutesäcken, kommen dafür auch die Gabe kleiner Mengen an Heu oder Stroh in Raufen oder das Aufhängen von Seilen aus Naturfasern in Frage. Natürlich können die Sauen mit diesen Materialien nicht tatsächlich funktionale Nester errichten. Dies ist unter Produktionsbedingungen auch nicht notwendig, da die Bedürfnisse der Tiere nach Schutz vor Fressfeinden und Witterungseinflüssen hier ohnehin gestillt sind. Sehr wohl notwendig, sowohl für ein positives Tierwohlergehen als auch eine hohe Produktivität, ist allerdings die Befriedigung des Bedürfnisses der Sauen, dem Nestbau entsprechende Verhaltensweisen zu zeigen.
Jutesäcke als Nestbaumaterial
In Schweinehaltungssystemen mit perforierten Böden scheinen Jutesäcke besonders gut als Beschäftigungsmaterial geeignet zu sein. Sie können bewegt, verformt und zerrissen werden und erlauben dadurch für den Nestbau typische Verhaltensweisen wie Drücken, Bewegen, Beißen und Zerren, wie an den Bildern zu sehen ist. Jutesäcke können einfach am Kastenstand befestigt werden, und im Gegensatz zu Stroh besteht durch sie keine Verstopfungsgefahr für die Spalten und das Abwassersystem. Nach der Abferkelung können die Jutesäcke ins Ferkelnest gelegt werden, was dieses attraktiver für die Ferkel macht.
Arbeitskreise Ferkelproduktion und Schweinemast
Ziel der Arbeitskreise ist es, möglichst viele Bauern und Bäuerinnen weiterzubilden und zu beraten. Dadurch soll die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Betriebe verbessert und die Wettbewerbsfähigkeit der Kärntner Schweineproduktion gesichert werden. Mitglieder erhalten regelmäßig aktuellste Informationen, können den Sauenplaner bzw. das Mastauswertungsprogramm nutzen, Wasser und Futtermittel untersuchen sowie einen Betriebscheck und eine Betriebszweigauswertung durchführen lassen sowie an Treffen zu selbst gewählten und für die jeweilige Sparte wichtigen Themen teilnehmen. Diese Treffen bieten außerdem die Möglichkeit zum offenen und vertraulichen Erfahrungsaustausch unter Kolleginnen und Kollegen. Dadurch kann sich die Leistung der Betriebe deutlich steigern.
Kontakt: Martin Fuchs, LK Kärnten, E-Mail: martin.fuchs@lk-kaernten.at, 0463/58 50-15 03
Kontakt: Martin Fuchs, LK Kärnten, E-Mail: martin.fuchs@lk-kaernten.at, 0463/58 50-15 03
Vortrag: Schweinegesundheitsverordnung
Auch wenn durch die weltweite COVID-Pandemie andere Virusinfektionen in der öffentlichen Wahrnehmung in den Hintergrund gerückt sind: Die Gefahr der sogenannten Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist noch lange nicht gebannt. Im Gegenteil, nachdem sowohl in Deutschland als auch in Ungarn bereits infizierte Wildschweine gefunden wurden, könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Österreich davon betroffen ist. Um die Schweine vor dieser und anderen Krankheiten zu schützen und die landwirtschaftlichen Betriebe dadurch vor wirtschaftlichem Schaden zu bewahren, ist 2017 die Schweinegesundheitsverordnung in Kraft getreten. Nun wurde ein Handbuch veröffentlicht, um deren Umsetzung leichter überprüfen zu können.
Termin: 24. Februar (Mittwoch), Zoom, online, 10 bis 12 Uhr, Anmeldung unter https://bit.ly/3jEQukk
Termin: 24. Februar (Mittwoch), Zoom, online, 10 bis 12 Uhr, Anmeldung unter https://bit.ly/3jEQukk