LK-Informationsoffensive zu Wolf und Tourismus

Die Rückkehr der Wölfe nach Kärnten ist bei Weitem kein ausschließlich landwirtschaftliches Thema. Neben der Sicherheit der Bevölkerung steht auch für den Tourismus viel auf dem Spiel. Denn Millionen von Menschen kommen jedes Jahr nach Kärnten auf Urlaub – und ein Besuch auf einer der 1800 Kärntner Almen steht dabei ganz oben auf der Liste der Urlaubsaktivitäten.
Vor diesem Hintergrund hat die LK Kärnten mit der tatkräftigen Unterstützung und Initiative der Bildungsreferenten der Gemeinden Radenthein und Greifenburg führende Tourismusvertreter, Gemeindebund, Bürgermeister und auch Vertreter von Alpenverein und Naturfreunde zu zwei Informationsveranstaltungen in Oberkärnten eingeladen, um über die Folgen der Rückkehr des Wolfes für Tourismus und Freizeitnutzer zu informieren.
Vor diesem Hintergrund hat die LK Kärnten mit der tatkräftigen Unterstützung und Initiative der Bildungsreferenten der Gemeinden Radenthein und Greifenburg führende Tourismusvertreter, Gemeindebund, Bürgermeister und auch Vertreter von Alpenverein und Naturfreunde zu zwei Informationsveranstaltungen in Oberkärnten eingeladen, um über die Folgen der Rückkehr des Wolfes für Tourismus und Freizeitnutzer zu informieren.
Gefahrenquelle Herdenschutz
Ing. Sepp Obweger, Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereins, referierte bei einem Termin in Radenthein darüber, dass das Auftreten von Wölfen auf Kärntens Almen zu einem Rückgang der Beweidung führt – auch heuer haben schon Almbauern abgetrieben. Sinkt der Auftrieb, drohen die Almen zu verbuschen oder zu verwalden und verlieren so ihre Attraktivität für den Tourismus. Nicht bewirtschaftete Almen erhöhen laut Obweger auch die Gefahr für Lawinen und Hangrutschungen. Er ging auch auf die erhöhte Gefahr für Wanderer mit Hunden ein, welche von Mutterkühen ausgehen kann, die durch Wölfe beunruhigt werden. Seitens der LK Kärnten wurde bei den Veranstaltungen vor allem auf die nachteiligen Auswirkungen von Herdenschutzmaßnahmen für Touristen hingewiesen: Elektrozäune versperren nicht nur Wanderwege, sondern können auch eine Unfallquelle für Mountainbiker darstellen. Herdenschutzhunde reagieren mitunter äußerst aggressiv auf Wanderer und Mountainbiker, wie Beispiele aus der Schweiz zeigen. Dort wurden im Jahr 2020 mehr als 200 Herdenschutzhunde auf Almen eingesetzt, die für 30 Beißattacken auf Wanderer und deren mitgeführte Hunde verantwortlich waren.
Die Abgeordnete zum Europäischen Parlament Simone Schmiedtbauer, die zu Besuch in Kärnten weilte, bezog im Rahmen der Veranstaltung am Weissensee klar zum Thema Wolf Stellung: Brüssel kann beim Schutz von Großraubtieren nicht einfach weitermachen wie bisher. Nicht die Wölfe und Bären sind vom Aussterben bedroht, sondern unsere Alm- und Weidewirtschaft.“
Die Abgeordnete zum Europäischen Parlament Simone Schmiedtbauer, die zu Besuch in Kärnten weilte, bezog im Rahmen der Veranstaltung am Weissensee klar zum Thema Wolf Stellung: Brüssel kann beim Schutz von Großraubtieren nicht einfach weitermachen wie bisher. Nicht die Wölfe und Bären sind vom Aussterben bedroht, sondern unsere Alm- und Weidewirtschaft.“

„Fehl am Platz“
In der Diskussion zeigten sich die Tourismusverantwortlichen und die Vertreter der Freizeitorganisationen für die sachlichen Argumente seitens der Land- und Almwirtschaft offen. Die nachteiligen Folgen einer Rückkehr des Wolfs in den Kärntner Kulturraum überwiegen, lautete der Tenor. Insbesondere durch die oftmals geforderten Herdenschutzmaßnahmen würde der Bewegungsspielraum der Gäste auf den Almen eingeschränkt, die Gefahrenquellen für die Almbesucher würden erhöht und die Attraktivität des Urlaubsstandorts leiden. Stellvertretend für viele fasste die Bürgermeisterin der Gemeinde Weissensee Karoline Turnschek zusammen: „Die Gäste wollen den von den Bauern geschaffenen Kulturraum in aller Ruhe genießen können. Der Wolf ist daher in Kärnten einfach fehl am Platz!“ Eine Position, die seitens der Landwirtschaft zu 100 % unterstützt wird. „Wir wollen ein wolfsfreies Kärnten. Da werden wir nicht lockerlassen. Dazu brauchen wir aber auch den Tourismus und die Freizeitorganisationen als starke Partner und Multiplikatoren an unserer Seite“, betonte LK-Präsident Siegfried Huber. Er bedankte sich vor diesem Hintergrund für das rege Interesse am Austausch, dem schon bald konkrete Aktivitäten folgen werden.
Schweiz: Wölfe reißen Mutterkühe
Die Schweiz investiert massiv in Herdenschutzmaßnahmen bei Schafen. Nun scheinen sich die Wolfsangriffe auf Rinder zu verlagern, zumindest im Kanton Graubünden, wo vergangene Woche zwei ausgewachsene Kühe zum Opfer des berüchtigten „Beverin-Rudels“ wurden. Die zuständigen Behörden bezeichnen die Angriffe als „absolut neue Dimension“. Nun sprechen sich erstmals auch Naturschutzorganisationen wie der WWF und Pro Natura für Wolfsabschüsse aus. Sie würden „rasches und zielgerichtetes Handeln durch Abschüsse von Jungwölfen unterstützen“, hieß es in einer Aussendung. Auch ein Abschuss des Leitwolfes Rudels werde befürwortet.