Kostengünstig investieren und finanzieren
Fragen zur Investition und Finanzierung sind strategisch wichtige Managementaufgaben. Grundsätzlich sind vor einer Investition die betrieblichen und familiären Rahmenbedingungen genau zu hinterfragen. Der neue Stall soll mit dem Standort, der Arbeitskräftesituation, mit einem vorhandenen oder zukünftigen Nebenerwerb, mit den betrieblichen Produktionsgrundlagen wie Fläche und den finanziellen Möglichkeiten im Einklang stehen. Besonders wichtig ist, dass die geplante Produktionsrichtung mit den Interessen der mitarbeitenden Familienmitglieder übereinstimmt. Bei Betrieben mit deutlicher Produktionsausweitung oder bei einem Einstieg in einen anderen Betriebszweig steigen auch die Anforderungen an das Betriebsmanagement deutlich.
Detaillierte Analyse von Betrieb und Markt
Seit 2007 ist im Rahmen der Investitionsförderung und bei Hofübernehmern die Erstellung eines Betriebskonzeptes empfehlenswert bzw. erforderlich. Dessen Inhalt ist eine intensive gedankliche Auseinandersetzung der Betriebsleiterfamilie mit der aktuellen Situation des Betriebes, den Stärken und Schwächen, einer sorgfältigen Umfeldanalyse (Welche Perspektiven bietet der Markt?) und einer detaillierten Ziel-, Investitions- und Finanzierungsplanung sowie Wirtschaftlichkeitsrechnung zum geplanten Investitionsvorhaben. Zur Betriebskonzepterstellung bieten das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) und die Landwirtschaftskammer entsprechende Seminare und fachliche Hilfestellung an (www.lfi-ktn.at).
Sorgfältige Planung und kostengünstige Baulösungen
Am Beginn einer Planungsphase werden nicht selten alle Wünsche zu Papier gebracht. Falsche Vorbilder (unnützer Firlefanz, zu viel Hightech) erzeugen oft falsche Entscheidungen. Bei der ersten Kostenkalkulation kommt häufig die Ernüchterung, die Baukosten überschreiten deutlich den geplanten Finanzierungsrahmen. In dieser Phase ist die Bauberatung gefordert, für Mensch und Tier entsprechende funktionelle Baulösungen zu finden, um den wirtschaftlichen und finanziell tragbaren Rahmen nicht zu sprengen.
Es werden nach wie vor viele Ställe aus wirtschaftlicher Sicht zu teuer gebaut. In diesem Bereich ist Sparen angesagt. Teure Standplatzkosten in der Milchproduktion belasten je nach Leistungsniveau jeden kg Milch mit 12 Cent und mehr, zudem führen sie meist zu hohen Kreditbelastungen. Nach dem Motto "Jeden nicht ausgegebenen Euro brauche ich auch nicht zu verdienen“ sind bauwillige Betriebsführer gefordert, sich mehr über kostengünstige Stallbaulösungen zu informieren. Die LK-Bauberatung bietet professionelle Hilfestellung, und auf der Internetplattform ÖKL-Bauen kann man sich auch gut informieren.
Es ist recht und gut, den Tieren den bestmöglichen Komfort zu bieten und landschaftsgerechte sowie der Bautradition entsprechende Stallungen zu errichten. Nur aus wirtschaftlicher und finanzieller Sicht sind derartige Bauten teilweise sehr kritisch zu betrachten. Bei solchen Bauten besteht die große Gefahr, dass viele mit dem Stall verdienen, für die Bauernfamilie aber zu wenig übrigbleibt! Bei größeren Investitionen muss daher vor der Umsetzung eine aussagekräftige Investitions- und Finanzierungsplanung mit Wirtschaftlichkeits- und Liquiditätsrechnung (Ausgangssituation, Zieljahr mit Szenarien) erstellt werden, um ein finanzielles Desaster zu vermeiden.
Bei Investitionen ist es enorm wichtig, die Kosten niedrig zu halten und entsprechende Eigenmittel aufzubringen. Betriebe mit geringem Fremdkapitaleinsatz können angespannte Marktsituationen (Reduktion der Erzeugerpreise, Erhöhung der Produktionskosten) eher überbrücken, da sie die kalkulatorische Abschreibung der Investition eine Zeit lang verbrauchen können, ohne in Finanzierungsschwierigkeiten zu geraten. Betriebe mit hohem Fremdkapitalanteil in der Finanzierung müssen sich fit für das Bankgespräch machen, um gute Konditionen (Zinssatz, Nebengebühren, Sicherheiten) zu verhandeln und wirtschaftlich sowie finanziell bestehen zu können. Aktuell sind die Kreditzinsen wieder stark gestiegen. Nicht selten geraten Betriebe dadurch in eine Schuldenfalle und können ihr erklärtes Ziel, sich für die Zukunft abzusichern, mit dem Stallneubau nicht erreichen, sondern steuern auf eine Existenzgefährdung hin.
Es werden nach wie vor viele Ställe aus wirtschaftlicher Sicht zu teuer gebaut. In diesem Bereich ist Sparen angesagt. Teure Standplatzkosten in der Milchproduktion belasten je nach Leistungsniveau jeden kg Milch mit 12 Cent und mehr, zudem führen sie meist zu hohen Kreditbelastungen. Nach dem Motto "Jeden nicht ausgegebenen Euro brauche ich auch nicht zu verdienen“ sind bauwillige Betriebsführer gefordert, sich mehr über kostengünstige Stallbaulösungen zu informieren. Die LK-Bauberatung bietet professionelle Hilfestellung, und auf der Internetplattform ÖKL-Bauen kann man sich auch gut informieren.
Es ist recht und gut, den Tieren den bestmöglichen Komfort zu bieten und landschaftsgerechte sowie der Bautradition entsprechende Stallungen zu errichten. Nur aus wirtschaftlicher und finanzieller Sicht sind derartige Bauten teilweise sehr kritisch zu betrachten. Bei solchen Bauten besteht die große Gefahr, dass viele mit dem Stall verdienen, für die Bauernfamilie aber zu wenig übrigbleibt! Bei größeren Investitionen muss daher vor der Umsetzung eine aussagekräftige Investitions- und Finanzierungsplanung mit Wirtschaftlichkeits- und Liquiditätsrechnung (Ausgangssituation, Zieljahr mit Szenarien) erstellt werden, um ein finanzielles Desaster zu vermeiden.
Bei Investitionen ist es enorm wichtig, die Kosten niedrig zu halten und entsprechende Eigenmittel aufzubringen. Betriebe mit geringem Fremdkapitaleinsatz können angespannte Marktsituationen (Reduktion der Erzeugerpreise, Erhöhung der Produktionskosten) eher überbrücken, da sie die kalkulatorische Abschreibung der Investition eine Zeit lang verbrauchen können, ohne in Finanzierungsschwierigkeiten zu geraten. Betriebe mit hohem Fremdkapitalanteil in der Finanzierung müssen sich fit für das Bankgespräch machen, um gute Konditionen (Zinssatz, Nebengebühren, Sicherheiten) zu verhandeln und wirtschaftlich sowie finanziell bestehen zu können. Aktuell sind die Kreditzinsen wieder stark gestiegen. Nicht selten geraten Betriebe dadurch in eine Schuldenfalle und können ihr erklärtes Ziel, sich für die Zukunft abzusichern, mit dem Stallneubau nicht erreichen, sondern steuern auf eine Existenzgefährdung hin.
11 Tipps
Aus betriebswirtschaftlicher und bautechnischer Sicht gibt es folgende Empfehlungen bzw. Richtwerte bei einem Stallneubau:
- Zuerst in der Produktion besser, dann erst größer werden, Deckungsbeiträge/Einheit verbessern bzw. die Einkommensrate optimieren.
- Nutzung bestehender Bausubstanz soweit wie möglich forcieren - Umbaumöglichkeiten prüfen, um die Investitionsausgaben zu optimieren.
- Im Berggebiet sind innovative Baulösungen gefragt. Es gibt keine Standardbauten, wie sie sonst bei größeren Stallungen vielfach zu sehen sind.
- Den "Auslaufstall" als mögliche kostengünstige Lösung für kleinere Betriebe andenken; den Tieren werden in einem "möblierten Auslauf“ alle Elemente, die einen Laufstall ausmachen, zur Verfügung gestellt.
- Verzicht auf unnütze Kosten, welche die Funktionalität und Arbeitseffizienz nicht steigern.
- 1.250 Euro Standplatzkosten belasten jeden kg Milch mit ca. 1 Cent.
- Bildung von Eigenmitteln vor jeder Investition forcieren, und ein Drittel der gesamten Investitionskosten soll mit Eigenmitteln abgedeckt werden können.
- Fremdfinanzierung mit geförderten AIK-Krediten bevorzugen
- Ausgangssituation finanziell realistisch darstellen und Planungsrechnung für die nächsten zwei bis drei Jahre mit Szenarien durchführen.
- Umsatzsteueroptierung prüfen.
- Investitions- und Finanzierungsfragen sind strategische Entscheidungen - rechtzeitig Bildung und Beratung in Anspruch nehmen.
Infoveranstaltung
Sehr oft bringt die meist ungeliebte Arbeit im Büro (Recherchen, Telefonate, Vorbereitungen, Planungen, Berechnungen, Vergleiche) bereits in kurzer Zeit entsprechende monetäre Erfolge. Demgegenüber bewirken schwere körperliche Anstrengung und harte Arbeit nicht automatisch zufriedenstellende Ergebnisse. Eine gute Möglichkeit, seine zukünftige Einkommenssituation zu stabilisieren bzw. zu verbessern, ist sich bewusst bei den Kosten Limits (Kostenziele!) zu geben.
Beim Tagesseminar "Was ist vor Baubeginn zu beachten?" werden alle wichtigen Informationen rund ums Thema Investieren und Finanzieren an einem Tag behandelt.
Sehr oft bringt die meist ungeliebte Arbeit im Büro (Recherchen, Telefonate, Vorbereitungen, Planungen, Berechnungen, Vergleiche) bereits in kurzer Zeit entsprechende monetäre Erfolge. Demgegenüber bewirken schwere körperliche Anstrengung und harte Arbeit nicht automatisch zufriedenstellende Ergebnisse. Eine gute Möglichkeit, seine zukünftige Einkommenssituation zu stabilisieren bzw. zu verbessern, ist sich bewusst bei den Kosten Limits (Kostenziele!) zu geben.
Beim Tagesseminar "Was ist vor Baubeginn zu beachten?" werden alle wichtigen Informationen rund ums Thema Investieren und Finanzieren an einem Tag behandelt.
- 6. März bei der Mochoritsch Gastronomie GmbH, 9112 Griffen,
- 7. März 2023 im Gasthaus Bacher, 9500 Villach, jeweils von 9 bis 16 Uhr