Künftig mehr Zeit für die Familie

Fast 30 Jahre Funktionär in der Landwirtschaftskammer Kärnten. Davon neun Jahre Vizepräsident. Und seit zehn Jahren an der Spitze als Präsident: Ökonomierat Johann Mößler möchte sein Amt in jüngere Hände legen. Am Dienstag dieser Woche kündigte er auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Bildungshaus Schloss Krastowitz seinen Rücktritt an.
Diese Entscheidung falle ihm „nicht leicht“, sagte er – und nannte „persönliche Gründe“ als entscheidenden Auslöser dafür. Während der Coronapandemie sei ihm klargeworden, „wie sorgsam wir mit unserer Gesundheit umgehen müssen und wie sehr meine Familie vor allem in den letzten zehn Jahren zurückstecken musste. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich kürzertrete und mich wieder mehr meiner Familie und unserem Bauernhof widme.“ Mößler erzählte unter Emotionen vom Tod eines engen Freundes heuer zu Ostern. Dessen Witwe habe ihm, Mößler, gegenüber ihre Hoffnung geäußert, er werde sich für seine eigene Familie ebenfalls einmal so viel Zeit nehmen können, wie dies ihr verstorbener Mann getan habe. Das habe ihn zum Nachdenken veranlasst.
Der Amtswechsel an der Spitze der LK solle nun rasch über die Bühne gehen, kündigte Mößler an. Deshalb werde noch jetzt im Juni eine Vollversammlung der Landwirtschaftskammer stattfinden. Mit der Wahl und Angelobung des neuen Präsidenten. Laut dem geltenden Kärntner Landwirtschaftskammergesetz entfällt das Amt des Präsidenten auf die aktuell stimmenstärkste Kammerfraktion – und damit auf den Kärntner Bauernbund, der in der Vollversammlung 18 der 36 Mandate hält. Der Bauernbund hat sich in dieser Frage in einer Sitzung bereits einstimmig auf Kammerrat Siegfried Huber festgelegt. Johann Mößler streute seinem Wunschkandidaten Blumen: „Er ist der beste Mann für das Amt des LK-Präsidenten.“
Diese Entscheidung falle ihm „nicht leicht“, sagte er – und nannte „persönliche Gründe“ als entscheidenden Auslöser dafür. Während der Coronapandemie sei ihm klargeworden, „wie sorgsam wir mit unserer Gesundheit umgehen müssen und wie sehr meine Familie vor allem in den letzten zehn Jahren zurückstecken musste. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich kürzertrete und mich wieder mehr meiner Familie und unserem Bauernhof widme.“ Mößler erzählte unter Emotionen vom Tod eines engen Freundes heuer zu Ostern. Dessen Witwe habe ihm, Mößler, gegenüber ihre Hoffnung geäußert, er werde sich für seine eigene Familie ebenfalls einmal so viel Zeit nehmen können, wie dies ihr verstorbener Mann getan habe. Das habe ihn zum Nachdenken veranlasst.
Der Amtswechsel an der Spitze der LK solle nun rasch über die Bühne gehen, kündigte Mößler an. Deshalb werde noch jetzt im Juni eine Vollversammlung der Landwirtschaftskammer stattfinden. Mit der Wahl und Angelobung des neuen Präsidenten. Laut dem geltenden Kärntner Landwirtschaftskammergesetz entfällt das Amt des Präsidenten auf die aktuell stimmenstärkste Kammerfraktion – und damit auf den Kärntner Bauernbund, der in der Vollversammlung 18 der 36 Mandate hält. Der Bauernbund hat sich in dieser Frage in einer Sitzung bereits einstimmig auf Kammerrat Siegfried Huber festgelegt. Johann Mößler streute seinem Wunschkandidaten Blumen: „Er ist der beste Mann für das Amt des LK-Präsidenten.“
Am richtigen Weg
In einem kurzen Rückblick erwähnte der LK-Präsident die Finanzierung der LK. Diese stehe auf neuen, soliden Beinen. Durch einen strikten Sparkurs und die Erschließung neuer Einnahmequellen hätten sich die budgetären Abgänge der Landwirtschaftskammer nachhaltig reduziert. Der einstimmige Beschluss des Jahresabschlusses in der LK-Vollversammlung im April dieses Jahres zeige, dass die Interessenvertretung am richtigen Weg sei. „Ich denke, ich kann einen gut bestellten Hof übergeben“, sagte Johann Mößler.
Der Schutz des bäuerlichen Eigentums und die Stärkung der heimischen Lebensmittel seien die zentralen Anliegen seiner Präsidentschaft gewesen. Als „wohl schwierigste Zeit“ seiner Amtszeit bezeichnete Mößler den HCB-Skandal im Görtschitztal, der 2014 publik geworden war. Eine umfassende agrarpolitische Bilanz wolle er aber erst bei der Amtsübergabe in der kommenden LK-Vollversammlung ziehen. Der Präsident dankte Agrarlandesrat Martin Gruber, den Kollegen in der Sozialpartnerschaft, allen Fraktionen der Landwirtschaftskammer, den agrarischen Verbänden und Genossenschaften sowie Kammeramtsdirektor Hans Mikl für die jahrelange gute Zusammenarbeit.
Mößler: „Für mich war das eine spannende Zeit in meinem Leben. Die Vertretung der bäuerlichen Interessen war und ist mir ein Herzensanliegen. Ich bin dankbar für die vielen guten Gespräche und Begegnungen der letzten Jahre. Darüber werde ich noch lange reden. Aber ich bin auch davon überzeugt, wenn man rechtzeitig und gut eine Hofübergabe vorbereitet, dass diese für unseren Berufsstand und die Landwirtschaftskammer nur ein Segen sein kann.“
Der Schutz des bäuerlichen Eigentums und die Stärkung der heimischen Lebensmittel seien die zentralen Anliegen seiner Präsidentschaft gewesen. Als „wohl schwierigste Zeit“ seiner Amtszeit bezeichnete Mößler den HCB-Skandal im Görtschitztal, der 2014 publik geworden war. Eine umfassende agrarpolitische Bilanz wolle er aber erst bei der Amtsübergabe in der kommenden LK-Vollversammlung ziehen. Der Präsident dankte Agrarlandesrat Martin Gruber, den Kollegen in der Sozialpartnerschaft, allen Fraktionen der Landwirtschaftskammer, den agrarischen Verbänden und Genossenschaften sowie Kammeramtsdirektor Hans Mikl für die jahrelange gute Zusammenarbeit.
Mößler: „Für mich war das eine spannende Zeit in meinem Leben. Die Vertretung der bäuerlichen Interessen war und ist mir ein Herzensanliegen. Ich bin dankbar für die vielen guten Gespräche und Begegnungen der letzten Jahre. Darüber werde ich noch lange reden. Aber ich bin auch davon überzeugt, wenn man rechtzeitig und gut eine Hofübergabe vorbereitet, dass diese für unseren Berufsstand und die Landwirtschaftskammer nur ein Segen sein kann.“

Zur Person
Siegfried Huber (51) führt einen Mutterkuhbetrieb in Albern bei Feldkirchen. Seit 15 Jahren engagiert er sich als Kammerrat in der LK-Vollversammlung. Drei Jahre war Huber Vorsitzender der ehemaligen Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB), bis er anschließend stellvertretender Landesleiter der neuen Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) wurde. In der Stadtgemeinde Feldkirchen bekleidet er das Amt des ersten Vizebürgermeisters. Siegfried Huber ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
Reaktionen
„Leidenschaft und Engagement“
Die Ankündigung vom Rücktritt des Kärntner LK-Präsidenten überraschte auch Johann Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich. Doch sei der Wunsch, sich nach jahrzehntelanger Tätigkeit in der bäuerlichen Interessenvertretung ins Privatleben zurückziehen zu dürfen, „voll und ganz zu respektieren.“ Moosbrugger dankte Johann Mößler „von ganzem Herzen“ für sein jahrzehntelanges intensives Engagement und seinen beherzten Einsatz für die Kärntner Bäuerinnen und Bauern. Mößler habe in schwierigen Fragen der Agrar- und Sozialpolitik die Interessen seiner Berufskollegen mit Leidenschaft vertreten. „Auch auf Bundesebene hat sich Mößler als Vorsitzender des Kontrollausschusses der LK Österreich große Verdienste erworben, wofür ich ihm im Namen der Kolleginnen und Kollegen meinen Dank aussprechen möchte“, sagte Josef Moosbrugger.
„Dank und Respekt“
Landeshauptmann Peter Kaiser und Agrarlandesrat Martin Gruber sprachen in einer Reaktion Johann Mößler Respekt, Dank und Anerkennung aus. „Johann Mößler hat sich über viele Jahre als Funktionär in der Landwirtschaftskammer engagiert. Als dessen Präsident war er gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem AMS regelmäßig bei den Sitzungen der Kärntner Landesregierung dabei und hat sich dort konstruktiv kritisch eingebracht“, sagte Kaiser.
Landesrat Gruber betonte, dass Präsident Mößler „viel zur ausgezeichneten Zusammenarbeit und verlässlichen Partnerschaft zwischen Landesregierung und Landwirtschaftskammer beigetragen“ habe. Dafür und für seinen Einsatz rund um die Anliegen der Kärntner Landwirtschaft und für den ländlichen Raum gebühre ihm „aufrichtiger Dank.“ Man habe gemeinsam wichtige Initiativen angestoßen und Lösungen für lang diskutierte Themen auf den Tisch gelegt – etwa in der Frage der Natura 2000-Gebiete oder bei der Verwendung regionaler Lebensmittel in der öffentlichen Beschaffung. Seit Beginn der Coronapandemie habe die Landesregierung in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer mehrere Unterstützungspakete für die Land- und Forstwirtschaft auf die Beine gestellt. Hierbei sei die Arbeit Mößlers „von großem Verantwortungsgefühl“ geprägt gewesen.
Mit Bedauern nahm Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl den Rückzug zur Kenntnis. Als leidenschaftlicher und glaubwürdiger Standesvertreter habe Mößler in der Kärntner Sozialpartnerschaft eine „stets wichtige und vorbildhafte Rolle“ gespielt, würdigte er im Gleichklang mit ÖGB-Landesvorsitzenden Hermann Lipitsch und Arbeiterkammerpräsident Günther Goach.
Der Rücktritt vom Präsidenten der Kärntner Landwirtschaftskammer habe auch die Landarbeiterkammer überrascht, stellt LAK-Präsident Harald Sucher in einer Aussendung fest. Johann Mößler sei in der Interessensvertretung für land- und forstwirtschaftliche Belange „immer geschätzt und als konstruktiver und sachlicher Partner“ angesehen worden. „Sein unermüdlicher Einsatz für den primären Sektor war bemerkenswert.“ In Zusammenarbeit mit der Landarbeiterkammer seien viele Verbesserungen für die Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Landwirte erreicht worden – in wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereichen. „Wir bedauern sein Ausscheiden und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, sagt Sucher.