Jetzt ist Pflanzzeit für frisches Grün

Der Winter ist für den Gemüsegarten schon lange keine verlorene Zeit mehr. Er ist nicht die Hauptwachstumszeit, aber sehr wohl Erntezeit. Viele Gemüsearten sind frostfester als landläufig bekannt. Die klimatischen Veränderungen der vergangenen Jahre ermöglichen den Anbau von bestimmten Gemüse- und Kräuterarten als Jungpflanzen bis Ende September. Winterpostelein, Salanova, Kohlrabi, Romanasalat, Vogerlsalat, Spinat, Rucola und einige mehr lassen sich jetzt noch pflanzen. Robuste, kräftig gewachsene Setzlinge vom Kärntner Gärtner garantieren Vitamine bis in den Winter und ins zeitige Frühjahr.
Einfache Pflege
Die Pflege der Pflanzen ist einfach. Diese gelegentlich an sonnigen Tagen vormittags zu wässern reicht aus. Die Blätter sollen tagsüber noch gut abtrocknen. Gießen Sie in der kalten Jahreszeit lieber zu wenig als zu viel! Meist sind nicht die Kälte, sondern unkontrollierbare Winterniederschläge (Schnee, Regen) das Problem. Gefrorene Blätter dürfen nicht beerntet werden, da sie leicht brechen. Erst nach dem langsamen Auftauen an der Wintersonne steht dem Genuss nichts mehr im Wege.
- Kohlrabi: Das Gemüse, einmal durchgefroren, muss nicht auf den Kompost. Lässt man den Kohlrabi langsam auftauen, kann er in gewohnter Weise verarbeitet werden. Er ist zart, knackig und schmeckt etwas süßer, da der Zucker bei kalten Temperaturen nicht mehr in Stärke umgewandelt wird. Dies gilt auch für Karotten oder Pastinaken.
- Rucola: Er entwickelt im Winter einen milderen Geschmack. Die lästigen Erdflöhe, die in der Sommerkultur manchmal zum Problem werden, sind in der kalten Jahreszeit nicht aktiv.
- Winterpostelein (Winterportulak): Es kommt aus dem westlichen Nordamerika und wird in England, Frankreich und den Niederlanden als Salatspezialität großflächig angebaut. Es schmeckt angenehm mild, ist ergiebig im Ertrag, vollkommen winterhart und verträgt Fröste bis unter -20 °C. Die Ernte erfolgt, wenn die Blattrosetten noch kompakt sind und die Blätter knapp aufsitzen. Sollten die Pflanzen überständig werden (lange Stiele), lautet ein Tipp: Mit dem ersten Schnitt die Blättchen für die Salatschüssel, mit dem zweiten, tieferen Schnitt die Stiele ernten, kurz in Salzwasser blanchieren, und als Spaghetti verde verwenden.
- Salanova: Diesen Salat gibt es in unterschiedlichen Sorten mit roten oder grünen, glatten oder krausen Blättern. Er bildet keine kompakten Köpfe und ist sehr frostfest. Wird bei der Ernte nur ein Drittel geschnitten und das Herz stehen gelassen, wächst er weiter und macht mehrere Ernten möglich.
- Romanasalat: Früher als Kochsalat verwendet, hat er sich zu einem spannenden Frischgemüse gemausert. Er bildet tütenförmige Köpfe mit einer fleischigen, saftigen Blatttextur (im Handel als Salatherzen bekannt). Die äußeren Blätter können als Wokgemüse verwendet werden. Die inneren Blätter finden als knackiger Salat Verwendung.
- Vogerlsalat und Spinat: Sie sind die Klassiker des Wintergemüses. Vor allem Vogerlsalat kann problemlos auch in Balkonkisten angepflanzt werden. Stehen diese etwas geschützt, können bis Mitte Oktober Jungpflanzen gesetzt werden. Erntet man nicht die gesamte Rosette, sondern schneidet die Blätter ca. 2 cm über dem Boden, kann man die Bestände im zeitigen Frühjahr nochmals beernten. Junge, zarte Spinatblätter in Kombination mit Babyleaf-Salaten kann man roh genießen. Schneidet man die Blätter nicht zu tief, sodass das Herz verschont bleibt, treibt Spinat auch im Winter immer wieder nach.
- Porree: 2 cm über dem Boden geerntet, treibt er wieder durch und bringt auch in kalten Monaten frische Blätter für die Küche. Ungeheizte Kleingewächshäuser, Frühbeetkästen und Hochbeete mit Überdachung sind ideale Standorte. Auch auf Balkon und Terrasse, in Balkonkisten, Töpfen und Trögen funktioniert der Wintergemüseanbau problemlos. Im Gemüsegarten leistet ein Gartenvlies gegen tiefe Fröste gute Dienste.
Tipps
Tipps zu Anbau, Pflege und Verwendung der empfohlenen "Wintamine" unter die-kaerntner-gaertner.at.