„Jeder Einzelne gestaltet die Region mit“
Warum haben Sie sich
für die „Kaslab’n Nockberge“ engagiert?
Klaus Kohlweiss: Da ich schon einige Projekte auf die Beine gestellt habe und von der Idee von Michael Kerschbaumer – eine Käserei zu bauen – begeistert war, gingen wir die Sache gemeinsam an. Wir suchten Leute, die mitziehen und haben dazu eine Sitzung ausgeschrieben, um die Idee vorzustellen.
Es waren fast 100 Personen anwesend und zwei davon sind übriggeblieben. Es wurden Gleichgesinnte gesucht und auch gefunden. Zurzeit sind dreizehn bäuerliche Familienbetriebe in der Genossenschaft und drei Lieferanten mit dabei.
Warum wurde die Idee in Radenthein verwirklicht?
Wir haben uns einiges angesehen und sind auf den Standort Radenthein gekommen, da dieser geografisch zentral ist. Die Region rund um Radenthein, Millstättersee, Bad Kleinkirchheim hat jährlich 2,2 Mio. Nächtigungen. Für den Tourismus ist eine funktionierende Kulturlandschaft, die bewirtschaftet wird, sehr wichtig.
Die Bauern können die Flächen nur bewirtschaften, wenn sie davon leben können. Ein Hotelier hat zu mir mal gesagt, er kaufe lieber bäuerliche Produkte, bevor er zwanzig Hausmeister anstellen muss, die die Böschungen rundherum mähen.
Wie konnten Sie die Bevölkerung für das Projekt begeistern?
Wir haben zuerst mit den ganzen Nachbarn gesprochen und ihnen unser Vorhaben präsentiert. Wir wollten ein Projekt entwickeln, das im Einvernehmen mit der Bevölkerung wachsen kann. Als ein älterer Herr in der Versammlung mit den Nachbarn aufstand und uns zu unserem Vorhaben gratulierte, wussten wir, es wird gelingen.
Vor zehn Jahren wären wir mit diesem Projekt gescheitert. Jetzt merkt man immer mehr was passiert, wenn verschiedene Ämter und Geschäfte zusperren. Es ist nicht mehr selbstverständlich alles vor Ort zu haben und zu bekommen. Wir haben die Bevölkerung ständig über unseren Projektstand informiert.
Sie haben bei der Finanzierung des Projektes auch auf Bürgerbeteiligung gesetzt. Wie geht das? Crowdfunding (eine Form der Finanzierung durch Beteiligung) ist seit September 2016 bei uns möglich. Wir haben dringend Geld gebraucht, um unser Vorhaben zu finanzieren und damit Leute an unser Unternehmen gebunden. Sie waren und sind daran interessiert, wie es uns geht. Jedes Jahr bekommen sie Gutscheine im Wert von 2 % vom eingesetzten Kapital, mit diesen können sie bei uns einkaufen.
Man kann übrigens immer noch einsteigen!
Welche Bedeutung hat das Projekt für die Region aus Ihrer Sicht?
Es bleibt Wertschöpfung im Ort. Es ist auch für Gäste interessant, da sie gerne was aus der Region mitnehmen. Es wurden insgesamt acht volle Arbeitsplätze geschaffen.
Zurzeit haben wir insgesamt 15 Angestellte, darunter vier Lehrlinge, die den Beruf des Käsers lernen können. Wir sind umgeben von Almen und Milchviehbetrieben, wo dieser Lehrberuf dringend gebraucht wird.
Klaus Kohlweiss: Da ich schon einige Projekte auf die Beine gestellt habe und von der Idee von Michael Kerschbaumer – eine Käserei zu bauen – begeistert war, gingen wir die Sache gemeinsam an. Wir suchten Leute, die mitziehen und haben dazu eine Sitzung ausgeschrieben, um die Idee vorzustellen.
Es waren fast 100 Personen anwesend und zwei davon sind übriggeblieben. Es wurden Gleichgesinnte gesucht und auch gefunden. Zurzeit sind dreizehn bäuerliche Familienbetriebe in der Genossenschaft und drei Lieferanten mit dabei.
Warum wurde die Idee in Radenthein verwirklicht?
Wir haben uns einiges angesehen und sind auf den Standort Radenthein gekommen, da dieser geografisch zentral ist. Die Region rund um Radenthein, Millstättersee, Bad Kleinkirchheim hat jährlich 2,2 Mio. Nächtigungen. Für den Tourismus ist eine funktionierende Kulturlandschaft, die bewirtschaftet wird, sehr wichtig.
Die Bauern können die Flächen nur bewirtschaften, wenn sie davon leben können. Ein Hotelier hat zu mir mal gesagt, er kaufe lieber bäuerliche Produkte, bevor er zwanzig Hausmeister anstellen muss, die die Böschungen rundherum mähen.
Wie konnten Sie die Bevölkerung für das Projekt begeistern?
Wir haben zuerst mit den ganzen Nachbarn gesprochen und ihnen unser Vorhaben präsentiert. Wir wollten ein Projekt entwickeln, das im Einvernehmen mit der Bevölkerung wachsen kann. Als ein älterer Herr in der Versammlung mit den Nachbarn aufstand und uns zu unserem Vorhaben gratulierte, wussten wir, es wird gelingen.
Vor zehn Jahren wären wir mit diesem Projekt gescheitert. Jetzt merkt man immer mehr was passiert, wenn verschiedene Ämter und Geschäfte zusperren. Es ist nicht mehr selbstverständlich alles vor Ort zu haben und zu bekommen. Wir haben die Bevölkerung ständig über unseren Projektstand informiert.
Sie haben bei der Finanzierung des Projektes auch auf Bürgerbeteiligung gesetzt. Wie geht das? Crowdfunding (eine Form der Finanzierung durch Beteiligung) ist seit September 2016 bei uns möglich. Wir haben dringend Geld gebraucht, um unser Vorhaben zu finanzieren und damit Leute an unser Unternehmen gebunden. Sie waren und sind daran interessiert, wie es uns geht. Jedes Jahr bekommen sie Gutscheine im Wert von 2 % vom eingesetzten Kapital, mit diesen können sie bei uns einkaufen.
Man kann übrigens immer noch einsteigen!
Welche Bedeutung hat das Projekt für die Region aus Ihrer Sicht?
Es bleibt Wertschöpfung im Ort. Es ist auch für Gäste interessant, da sie gerne was aus der Region mitnehmen. Es wurden insgesamt acht volle Arbeitsplätze geschaffen.
Zurzeit haben wir insgesamt 15 Angestellte, darunter vier Lehrlinge, die den Beruf des Käsers lernen können. Wir sind umgeben von Almen und Milchviehbetrieben, wo dieser Lehrberuf dringend gebraucht wird.

Sie machen auch Führungen durch die „Kaslab’n Nockberge“. Welche Informationen bekommen die Gäste hier mit?
Wir erklären unsere Philosophie sehr genau. Damit die Besucher ein Bewusstsein dafür bekommen, warum es Sinn macht, dort einzukaufen wo man lebt, wo die Lebensmittel produziert werden und wie dadurch die Kulturlandschaft gepflegt werden kann.
Bei uns kommen einige 1000 Personen in die Käserei und sind interessiert an der Käseherstellung und dabei kann man ganz viel Bewusstsein für heimische Produkte und den Leistungen der bäuerlichen Familien in Kärnten schaffen.
Welchen Rat würden Sie jungen bäuerlichen Familien geben?
Bildung ist ein wichtiger Schlüssel, um Perspektiven zu erkennen, die auch wirtschaftlich interessant sind. Auch ist der Dialog mit der Gesellschaft wichtig.
Die Jugend muss erkennen, dass sie selbst gestalten können, dass das Potenzial in den bäuerlichen Betrieben noch lange nicht ausgeschöpft ist. Jeder bäuerliche Haushalt muss selbst dazu beitragen, dass heimische Lebensmittel eingekauft werden. In Zukunft wird das gemeinsame Auftreten wichtiger sein. Früher wusste man, dass man miteinander arbeiten muss. Dieses nachbarschaftliche Zusammenarbeiten muss wieder neu aufgebaut werden. Wenn jemand für die Region was tun will, muss er dort einkaufen, wo er zu Hause ist.
Wo wollt ihr mit dem Projekt in zehn Jahren stehen?
Ideen haben wir noch viele. Auf jeden Fall werden wir hier weiter Milch zu Käse verarbeiten. Ob wir das Sortiment noch ausweiten, werden wir erst sehen. Unsere Region lebt von der Milch- und Fleischproduktion und auch im Fleischbereich gäbe es noch einige Ideen.
Wir erklären unsere Philosophie sehr genau. Damit die Besucher ein Bewusstsein dafür bekommen, warum es Sinn macht, dort einzukaufen wo man lebt, wo die Lebensmittel produziert werden und wie dadurch die Kulturlandschaft gepflegt werden kann.
Bei uns kommen einige 1000 Personen in die Käserei und sind interessiert an der Käseherstellung und dabei kann man ganz viel Bewusstsein für heimische Produkte und den Leistungen der bäuerlichen Familien in Kärnten schaffen.
Welchen Rat würden Sie jungen bäuerlichen Familien geben?
Bildung ist ein wichtiger Schlüssel, um Perspektiven zu erkennen, die auch wirtschaftlich interessant sind. Auch ist der Dialog mit der Gesellschaft wichtig.
Die Jugend muss erkennen, dass sie selbst gestalten können, dass das Potenzial in den bäuerlichen Betrieben noch lange nicht ausgeschöpft ist. Jeder bäuerliche Haushalt muss selbst dazu beitragen, dass heimische Lebensmittel eingekauft werden. In Zukunft wird das gemeinsame Auftreten wichtiger sein. Früher wusste man, dass man miteinander arbeiten muss. Dieses nachbarschaftliche Zusammenarbeiten muss wieder neu aufgebaut werden. Wenn jemand für die Region was tun will, muss er dort einkaufen, wo er zu Hause ist.
Wo wollt ihr mit dem Projekt in zehn Jahren stehen?
Ideen haben wir noch viele. Auf jeden Fall werden wir hier weiter Milch zu Käse verarbeiten. Ob wir das Sortiment noch ausweiten, werden wir erst sehen. Unsere Region lebt von der Milch- und Fleischproduktion und auch im Fleischbereich gäbe es noch einige Ideen.