Ertragseinbußen durch lange Trockenperioden
Auswertungen der ZAMG zufolge sind in Teilen Kärntens im Juli Niederschlagsdefizite von 80 % zu verzeichnen. Dazu kommen die hohen Temperaturen über 30 °C, in Klagenfurt plus 2,7 °C zum langjährigen Mittel, welche die Lage zusätzlich verschärfen. Stark betroffen ist das Grünland, wo schon der 2. Schnitt ausgefallen ist bzw. es keinen Ertrag vom 3. Schnitt geben wird. Es bleibt abzuwarten, wie hier im Grünland Auswertungen über den Dürreindex der österreichischen Hagelversicherung Abhilfe schaffen werden können. Sollte es diese Woche nicht regnen, sieht es auch für die Ackerkulturen Mais und Sojabohnen, vor allem auf leichten und schottrigen Böden, nicht gut aus. Ertragseinbußen müssen regional bereits jetzt einkalkuliert werden. Besonders am Futtermittelsektor spitzt sich die Lage zu, denn die hohen Preise heizen die Lage noch zusätzlich an.
Trockenheit und Kulturpflanzen
Lange Trockenperioden bei gleichzeitig hohen Temperaturen führen dazu, dass der Boden stark austrocknet. Den Kulturpflanzen steht dann nicht mehr genügend Wasser zur Verfügung, um genügend Ertrag zu liefern. Wenn die Wurzel einer Pflanze mitbekommt, dass es zu trocken ist, schickt sie ein Alarmsignal – in Form eines Stresshormons – an die Blätter. Das sorgt dafür, dass die Spaltöffnungen, das sind kleine Poren in den Blättern, geschlossen werden. Über diese Spaltöffnungen gelangt normalerweise Wasser (und Sauerstoff) nach außen, während Kohlendioxid (CO2) ins Blatt aufgenommen wird. Durch das Schließen der Spaltöffnungen versucht die Pflanze, sich vor dem Austrocknen zu schützen. Das ist einerseits gut, denn auf diese Weise kann die Pflanze Wasserverluste (bis zu 90 %) vermeiden. Andererseits kann sie während dieser Zeit auch keine Photosynthese mehr betreiben. Denn dafür müsste sie die Spaltöffnungen wieder öffnen und CO2 hereinlassen. Es kommt also zum Stillstand des Pflanzenwachstums, was bereits Ernteeinbußen bedeuten kann. Der Pflanze macht das erst einmal nicht viel aus. Denn sie kann auf diese Weise für einen gewissen Zeitraum gut (über)leben. Bleibt es jedoch über lange Zeit trocken und heiß, schafft die Pflanze es meist nicht mehr, die Spaltöffnungen zu schließen. Dann verlieren die Zellen Wasser, und die Pflanze welkt.