Ergebnisse der Umfrage zum Schweregrad der Blauzungenkrankheit
Insgesamt nahmen 181 Personen teil, die Rinder, Schafe, Ziegen, Alpakas und Lamas halten und davon ausgehen, dass ihr Bestand von BTV betroffen war. Diese Studie ist nicht statistisch repräsentativ für ganz Österreich, zeigt aber für Tierhaltende relevanten Tendenzen zur BTV auf.
Mit 53% hielten mehr als die Hälfe der Teilnehmenden Rinder. Der größte Anteil der Teilnehmenden kam aus Vorarlberg, gefolgt von der Steiermark, Oberösterreich und Tirol. Zum Zeitpunkt der Umfrage waren fast jeder zehnte Rinderbetrieb in Vorarlberg von BTV betroffen, während in Tirol etwa 1% und in den restlichen Bundesländern bis zu 0,3% aller rinderhaltenden Betriebe betroffen waren.
Mit 53% hielten mehr als die Hälfe der Teilnehmenden Rinder. Der größte Anteil der Teilnehmenden kam aus Vorarlberg, gefolgt von der Steiermark, Oberösterreich und Tirol. Zum Zeitpunkt der Umfrage waren fast jeder zehnte Rinderbetrieb in Vorarlberg von BTV betroffen, während in Tirol etwa 1% und in den restlichen Bundesländern bis zu 0,3% aller rinderhaltenden Betriebe betroffen waren.
Große Unterschiede bei Schweregrad
Die Umfrageergebnisse bestätigen die Erfahrungen in anderen Ländern, dass von Betrieb zu Betrieb große Unterschiede im Schweregrad der Krankheit bestehen: Zu Rindern meldeten 18% der Teilnehmenden Symptome in ihrem Bestand; 11% würden einzelne erkrankte Rinder sogar als "schwer erkrankt" einstufen. Am häufigsten waren Rinder mit Milchleistungsrückgang, Fieber, Aborte und Fruchtbarkeitsprobleme auffällig. Zur Milch wurde am häufigsten ein Rückgang von 2 bis 5 Litern pro Tier und Tag gemeldet. Der Milchleistungsrückgang hielt immer über eine Woche an; sieben Teilnehmende gaben an, dass sich die Milchleistung erst nach über drei Wochen normalisierte, bzw. keine Normalisierung eintrat.
21 Schafhalter:innen machten Angaben zu Symptomen: 24% dieser Teilnehmenden meldeten Symptome in ihrer Herde; 19% würden einzelne erkrankte Schafe als "schwer erkrankt" einstufen und meldeten Verendungen oder Euthanasie. Bei Schafen wurden am häufigsten Fieber und Kopfödeme beobachtet. Diese Beobachtungen decken sich mit aktuellen Forschungsergebnissen, die bestätigen, dass meist nur ein Teil der Schafherde an BTV erkrankt, betroffene Schafe aber öfter als Rinder einen schweren Krankheitsverlauf zeigen.
Zu Ziegen und Neuweltkameliden (Alpakas und Lamas) wurden in dieser Umfrage keine schweren Erkrankungen gemeldet.
Die Umfrageergebnissen lassen keine gesicherten Schlüsse über Rasse-spezifische Unterschiede in der Anfälligkeit gegenüber BTV zu, da nur 21 Teilnehmende die Rasse der betroffenen Tiere angaben. Wie erwartbar, gaben Halter:innen von milchbetonten Rassen tendenziell öfter Milchleistungsreduktion als Symptom an.
Alle Teilnehmenden gingen davon aus, dass ihr Bestand von BTV betroffen war, aber nur ein Teil gab an, dass BTV durch eine Blutuntersuchung bzw. amtstierärztlich bestätigt wurde. Teilnehmende ohne amtliche Bestätigung berichteten auch von schweren Symptomen und Euthanasie, die mit BTV zusammenhängen könnten. Da diese Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten können, ist es von größter Wichtigkeit eine tierärztliche Abklärung einzuleiten, ob es sich um BTV handelt. BTV ist eine meldepflichtige Tierseuche und erkrankte Tiere gehören behandelt.
21 Schafhalter:innen machten Angaben zu Symptomen: 24% dieser Teilnehmenden meldeten Symptome in ihrer Herde; 19% würden einzelne erkrankte Schafe als "schwer erkrankt" einstufen und meldeten Verendungen oder Euthanasie. Bei Schafen wurden am häufigsten Fieber und Kopfödeme beobachtet. Diese Beobachtungen decken sich mit aktuellen Forschungsergebnissen, die bestätigen, dass meist nur ein Teil der Schafherde an BTV erkrankt, betroffene Schafe aber öfter als Rinder einen schweren Krankheitsverlauf zeigen.
Zu Ziegen und Neuweltkameliden (Alpakas und Lamas) wurden in dieser Umfrage keine schweren Erkrankungen gemeldet.
Die Umfrageergebnissen lassen keine gesicherten Schlüsse über Rasse-spezifische Unterschiede in der Anfälligkeit gegenüber BTV zu, da nur 21 Teilnehmende die Rasse der betroffenen Tiere angaben. Wie erwartbar, gaben Halter:innen von milchbetonten Rassen tendenziell öfter Milchleistungsreduktion als Symptom an.
Alle Teilnehmenden gingen davon aus, dass ihr Bestand von BTV betroffen war, aber nur ein Teil gab an, dass BTV durch eine Blutuntersuchung bzw. amtstierärztlich bestätigt wurde. Teilnehmende ohne amtliche Bestätigung berichteten auch von schweren Symptomen und Euthanasie, die mit BTV zusammenhängen könnten. Da diese Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten können, ist es von größter Wichtigkeit eine tierärztliche Abklärung einzuleiten, ob es sich um BTV handelt. BTV ist eine meldepflichtige Tierseuche und erkrankte Tiere gehören behandelt.
Impfung weiterhin empfohlen
Abschließend zur Impfung: Rund 60% der Teilnehmenden gaben an ihren Bestand geimpft zu haben. Gemäß den Umfrageergebnissen kam es nach der Impfung nur bei einer sehr kleinen Anzahl an Tieren zu Nebenwirkungen. Am häufigsten wurde dabei eine Schwellung der Einstichstelle genannt.
Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass der BTV-Seuchenzug in Österreich weniger dramatisch verläuft als in den Niederlanden. Die Ursachen dafür sind noch nicht geklärt. Ebenso bleibt offen, warum teilweise nur wenige Tiere in einem Bestand schwer erkranken. Die Impfung von klinisch gesunden Tieren gegen die zirkulierenden BTV-Serotypen wird daher für den österreichischen empfänglichen Tierbestand uneingeschränkt empfohlen um Tierleid abzuwenden und finanzielle Verluste für Tierhaltende zu reduzieren.
Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass der BTV-Seuchenzug in Österreich weniger dramatisch verläuft als in den Niederlanden. Die Ursachen dafür sind noch nicht geklärt. Ebenso bleibt offen, warum teilweise nur wenige Tiere in einem Bestand schwer erkranken. Die Impfung von klinisch gesunden Tieren gegen die zirkulierenden BTV-Serotypen wird daher für den österreichischen empfänglichen Tierbestand uneingeschränkt empfohlen um Tierleid abzuwenden und finanzielle Verluste für Tierhaltende zu reduzieren.
Impfempfehlung zur Blauzungenkrankheit
des Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und der AGES - Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmBH
- Eine Impfung stellt aktuell die wirksamste Maßnahme dar, um empfängliche Tiere zu schützen und wird dringlichst empfohlen. Eine Impfung schützt vor einer klinischen Erkrankung und einer Virusverbreitung oder kann den Krankheitsverlauf und die Sterblichkeit mildern
- Bei der Blauzungenkrankheit kann von nicht von einer vollständigen Durchseuchung der Herde ausgegangen werden. Eine Impfung wird demzufolge auch für Herden empfohlen, in denen bereits Fälle von BTV aufgetreten sind.
- Eine Impfung von bereits erkrankten Tieren soll nicht durchgeführt werden, kann Nebenwirkungen verstärken und wird auch von Seiten der Impfstoffhersteller ausgeschlossen.
- Zwischen den BTV-Serotypen besteht keine Kreuzimmunität: Eine Feldinfektion mit BTV-8 schützt beispielsweise nicht gegen eine neuerliche Infektion mit BTV-3 oder BTV-4.
- In den Regionen mit Zirkulation von BTV-4 und BTV-8 (gleichzeitig oder zeitlich versetzt) wird die Immunisierung mit einem der zugelassenen Kombinationsimpfstoffe empfohlen.