Ein invasiver Schädling auf dem Vormarsch
Der Japankäfer (Popillia japonica) ist ein Vertreter der Familie der Blatthornkäfer, zu der auch der Südliche Getreidelaubkäfer, Maikäfer oder Gartenlaubkäfer zählt. Der ursprünglich aus Asien stammende Käfer hat sich in den letzten Jahren in Europa, insbesondere in Norditalien und der Südschweiz ausgebreitet.
Merkmale, Lebenszyklus
Der Japankäfer ist ein relativ kleiner Käfer, der bis zu zehn Millimeter lang ist. Er hat eine metallisch grüne Farbe am Kopf- und im Brustbereich, sowie kupferfarbene Flügeldecken. Die Larven des Käfers sind typische Engerlinge, welche in der Erde überwintern.
Die adulten Käfer erscheinen im Juni und Juli und fressen Blätter, Blüten und Früchte von verschiedenen Pflanzenarten. Die Weibchen legen ihre Eier in den Boden, bevorzugt auf Rasen- oder Wiesenflächen, wo nach etwa zwei bis vier Wochen die Larven schlüpfen. Die Engerlinge fressen Wurzeln und unterirdische Pflanzenteile, bevor sie sich verpuppen und im nächsten Jahr als adulte Käfer schlüpfen. In den meisten Regionen Österreichs ist von einem einjährigen Lebenszyklus des Käfers auszugehen.
Auswirkungen, Schäden
Der Japankäfer kann erhebliche Schäden an krautigen Pflanzen und Laubgehölzen verursachen. Er zählt zu den polyphagen Käferarten, das bedeutet, dass er viele verschiedene Pflanzenarten als Nahrungspflanze nutzen kann. Bisher sind schon über 400 verschiedene Pflanzenarten bekannt, die auf den Speiseplan der erwachsenen Käfer stehen. Darunter sind Obstgehölze und Ackerkulturen sowie diverse Zierpflanzen. Die Schäden können zu einer Verringerung der Ernte, einer Verschlechterung der Pflanzengesundheit und einer Erhöhung der Kosten für die Bekämpfung führen. Auch der Larvenfraß im Boden kann Rasen- und Wiesenflächen schaden. Vor allem Rollrasenflächen aber auch Dauergrünland stellen bevorzugte Flächen für die Eiablage dar. In Laubmischwäldern ist die Gefahr eines massenhaften Kahlfraßes durch adulte Käfer derweil noch nicht beobachtet worden.
Bekämpfung, Überwachung
Die Bekämpfung des Japankäfers ist schwierig, da er sehr mobil ist, sich dementsprechend schnell verbreitet und einen kurzen Entwicklungszyklus hat. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die ergriffen werden können, um den Schaden zu minimieren. Dazu zählt vor allem die Früherkennung eines Befalls. In den Monaten Juni und Juli zählt eine regelmäßige Überwachung von Pflanzen auf Schäden und Käferbefall zu den wichtigsten Maßnahmen.
Entsprechende Verdachtsfälle müssen direkt beim Amtlichen Pflanzenschutzdienst Kärnten gemeldet werden:
Amtlicher Pflanzenschutzdienst Kärnten
Telefon: 0664/ 80 536 11417 oder DW 11 418
E-Mail: abt10.pflanzenschutz@ktn.gv.at
In Kärnten wurde der Japankäfer noch nicht amtlich festgestellt. Allerdings wurde im vorigen Herbst in Slowenien nahe der österreichischen Grenze ein Exemplar in einer Lockstofffalle gefunden. Seither findet eine verstärkte Überwachung an Risikoorten, wie Verkehrs- und Handelsrouten statt.