Auf zum Kärntner Rindfleischfest
An einem der malerischsten Plätze Kärntens wird den Besuchern Kulinarik auf höchstem Niveau geboten. Vom traditionellen Rindsgulasch, dem typisch österreichischen gekochten Rindfleisch mit Semmelkren, Rindsbraten mit Folienkartoffel, gebratener Rinderrippe, Burger bis hin zu gegrillten Rindssteaks in verschiedensten Variationen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für Nachtisch ist reichlich gesorgt. So werden handgemachte Mehlspeisen wie Krapfen, Kärntner Reindling, Kuchen, Torten und Eis aus bäuerlicher Produktion angeboten. Für den gelungenen Abschluss des Genießens gibt es zum „Abrunden“ beste Edelbrände, die natürlich alle aus bäuerlicher Produktion stammen.
Mittlerweile kommen jährlich mehr als 6000 Besucher aus dem In- und Ausland zum Fest. Dies ist nicht nur ein Zeichen für die Qualität des heimischen Rindfleisches, sondern auch für die Wertschätzung der täglichen Arbeit auf den bäuerlichen Betrieben.
Die Kärntner Rinderproduktionsringe und die BVG Kärntner Fleisch freuen sich auf Ihren Besuch.
Programm
11. August (Sonntag), Gut Ossiacher Tauern
- Beginn 10 Uhr – ökumenischer Gottesdienst
- Rindfleischspezialitätenstraße
- Traditionelle bäuerliche Mehlspeisen
- Kulturelles und Unterhaltsames der Rinderproduktionsringe
- Musikalischer Rahmen
- Kinderbetreuung
- Grilltipps von Grill weltmeister Adi Matzek
Unsere Zukunftschance ist die Qualität
Drei Fragen an…
Ing. Manfred Schurian, Obmann Rinderproduktionsring Feldkirchen
Ing. Manfred Schurian, Obmann Rinderproduktionsring Feldkirchen
Welche Bedeutung hat das Rindfleischfest? Greifen Konsumenten eher zu heimischen Premiumprodukten, die sie verkostet haben?
Manfred Schurian: Es ist wichtig, Konsumenten auf das Rindfleisch und die heimische Produktion aufmerksam zu machen. Es soll die ganze Vielfalt, alles, was man mit Rindfleisch machen kann, gezeigt werden. Das reicht von Premiumprodukten, von Rinderfilet über Beiried und Asado bis hin zu gekochtem Rindfleisch und Gulasch. Der Gast hat die Möglichkeit, alles zu verkosten. Viele arbeiten ehrenamtlich an diesem wunderschönen Fest in einem einzigartigen Ambiente am Ossiacher Tauern mit. Für viel Interesse der Besucherinnen und Besucher sorgt Grillweltmeister Adi Matzek. Ich kann nicht sagen, ob all das direkt in den Kauf des heimischen Fleisches umgemünzt wird. Denn Konsumenten sagen oft: Das ist super, das kaufen wir. Aber wenn man sich den Absatz anschaut, wird dann oft nicht zum heimischen Premiumprodukt, sondern zur ausländischen Billigware gegriffen. In diesen Ländern gibt es nicht unsere Auflagen und größere Flächen. Zum Weltmarktpreis können wir unter unseren Voraussetzungen nicht produzieren.
Sehen Sie darin die größte Herausforderung für Rinderbauern?
Wir haben hohe Auflagen, allein wenn man die Stallbauten betrachtet. Die Kostenexplosion hat auch uns getroffen. Die Produkte, die wir erzeugen, sei es die Milch, das Fleisch, das Holz, das Getreide, haben in den letzten 40, 50 Jahren ja preislich gesehen eigentlich nicht an Wert gewonnen. Die Kosten für Produktionsmittel sind immens gestiegen. Das passt nicht mehr zusammen. Mein Vater hat immer gesagt, dass er früher mit acht oder zehn Stieren einen kleinen Traktor gekauft hat. Heute braucht man dafür 100 Stiere. Den Klimawandel spüren wir natürlich auch, etwa, wenn Unwetter den Silomais oder das Getreide zerstören. Trotz Hagelversicherung ist es eine enorme Arbeit, alles wieder sauberzumachen. Viele Betriebe haben einen Wald dabei. Da wächst ein Baum 40, 50 oder 60 Jahre, und dann kommt der Käfer, und man hat Riesenverluste. Derzeit beträgt der Holzpreis nur 95 Euro, und dann wird einem noch einmal 30 Euro abgezogen. Die Arbeitskräfte in der Landwirtschaft werden auch nicht mehr. Das geplante Mercosur-Abkommen schwebt ebenfalls wie ein Damoklesschwert über uns.
Worin sehen Sie Zukunftschancen für die heimische Produktion?
Wir können nur mit der Qualität punkten, auf Masse können wir nicht setzen. Die Landschaftspflege, die wir im Tourismusland Kärnten auch aufgrund der kleinen Strukturen vorweisen können, würde ohne Rinderhaltung nicht funktionieren. Das sollte auch der Politik vermittelt werden. Früher gab es in meinem Umfeld sechs Betriebe, jetzt bin ich allein. Die Flächen werden nicht weniger, aber der Arbeitsaufwand und die Kosten werden immer höher. Die verbleibenden Betriebe müssen größer werden, damit sich das Rad weiterdreht. Mein Vater hat vor 40 Jahren 15 Milchkühe gehabt, gut davon gelebt und einen höheren Holzpreis als heute erzielt. Der Diesel hat damals 5 bis 6 Schilling gekostet, heute sind es 1,60 Euro. Jedes Produktionsmittel ist teurer, auch der Strom. Wenn ich mit dem Traktor zur Werkstatt fahre, bin ich in der Stunde sicher 90 Euro los. Konsumenten muss bewusstgemacht werden, dass sie zum heimischen Produkt greifen und die hohe Qualität preislich honorieren müssen, wenn es weiter so ein Landschaftsbild wie in Kärnten geben soll. Es gilt ihnen klar zu machen, dass die Förderungen für die Bauern eigentlich nur eine Preisstützung für die Konsumenten sind. Der Milcherzeugerpreis liegt bei 56 Cent. Bei einem Euro bräuchten wir keine Förderung. Viele Leute wären bereit, mehr zu zahlen, aber wenn sie im Geschäft stehen und der Preisunterschied 50 % beträgt, greifen sie zum billigeren Produkt. Essen hat nicht mehr den Stellenwert wie früher, es muss günstig sein, fast keiner hat mehr Zeit, sich zum Mittagstisch dazuzusetzen und bewusst zu essen, es muss alles nebenbei und schnell gehen. Konsumenten fehlt oft der Zugang zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Deshalb ist es ganz wichtig, ihnen den Wert heimischer Produkte näherzubringen.
Zur Person
Ing. Manfred Schurian stammt aus Moosburg. Er ist Obmann des Rinderproduktionsrings Feldkirchen. Schurian bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb. Insgesamt gibt es dort 130 Rinder. Der Betrieb umfasst 25 ha Wald, 75 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 30 ha Acker sowie 45 ha Wiesen und Weiden