Wintergetreide - so schalten Sie Unkräuter schon im Herbst aus
Bausteine für eine gute Wirkung sind ein eher feinkrümeliges Saatbett und feuchte Witterung nach der Anwendung. Ein starkes Argument für eine Herbstbehandlung ist auch Vermeidung von Resistenzen v.a. bei Windhalm. Wurzelunkräuter können im Herbst nicht zufriedenstellend bekämpft werden. Die Wirkstoffpalette im Herbst bleibt gleich, es kommen aber zwei neue Produkte auf den Markt (Merkur, Battle Delta Flex).
Welche Vorteile hat eine Herbstunkrautbekämpfung?
Die Vegetationsperiode dauert im Herbst immer länger, dadurch können sich v.a. bei frühem Anbau Unkräuter wie Klettenlabkraut, Kamille, Vogelmiere, Ehrenpreisarten, Ackerveilchen, Taubnessel und von den Ungräsern Windhalm zu großen, bestockten Pflanzen entwickeln, dem Getreide Wasser und Nährstoffe wegnehmen. Bei starkem Druck von Ackerfuchsschwanzgras oder Raygräsern muss ebenfalls bereits im Herbst eine Behandlung gesetzt werden. Die im Herbst eingesetzten Wirkstoffe haben mit Ausnahme von Viper Compact deutlich andere Wirkmechanismen als die oft im Frühjahr verwendeten ALS-Hemmer (v.a. gräseraktive Sulfonylharnstoffe). In manchen Regionen Oberösterreichs gibt es mit resistentem Windhalm schon größere Probleme. Bei Viper Compact wird empfohlen, eine Tankmischung aus 0,75 l/ha und 1,5 l/ha Lentipur 500 bzw. 0,9 l/ha Axial 50 zu verwenden.
Welche Risiken bestehen?
Leider werden im Herbst keine Wurzelunkräuter unzureichend erfasst. Diese können nur mit einer gezielten Behandlung im Frühjahr bekämpft werden werden. Lediglich junger Ampfer kann mit Express SX im Herbst zumindest stark geschädigt werden.
Bei klutigen Böden kann die Wirkung der hauptsächlich bodenaktiven Produkte durch einen Spritzschatten und durch das spätere Zerfallen der Erdbrocken nicht ausreichend sein und v.a. Klettenlabkraut noch keimen. Dort wo es möglich ist, bietet das Walzen der Böden eine gute Basis für eine gute Wirkung der Bodenherbizide. Gegen Klettenlabkraut oder Distel kann mit einer breiten Palette an Produkten noch bis ins Fahnenblatt korrigiert werden, bei Ackerfuchsschwanzgras ist rasch zu reagieren.
Die Verträglichkeit der Produkte kann bei starken Niederschlägen etwas leiden, v.a. der Wirkstoff Diflufenican kann hier zu Aufhellungen führen, die sich aber wieder auswachsen. Unmittelbar nach der Ausbringung sollen die Nachttemperaturen drei Tage lang nicht unter -3°C fallen.
Bei klutigen Böden kann die Wirkung der hauptsächlich bodenaktiven Produkte durch einen Spritzschatten und durch das spätere Zerfallen der Erdbrocken nicht ausreichend sein und v.a. Klettenlabkraut noch keimen. Dort wo es möglich ist, bietet das Walzen der Böden eine gute Basis für eine gute Wirkung der Bodenherbizide. Gegen Klettenlabkraut oder Distel kann mit einer breiten Palette an Produkten noch bis ins Fahnenblatt korrigiert werden, bei Ackerfuchsschwanzgras ist rasch zu reagieren.
Die Verträglichkeit der Produkte kann bei starken Niederschlägen etwas leiden, v.a. der Wirkstoff Diflufenican kann hier zu Aufhellungen führen, die sich aber wieder auswachsen. Unmittelbar nach der Ausbringung sollen die Nachttemperaturen drei Tage lang nicht unter -3°C fallen.
Welche Rahmenbedingungen sind zu beachten?
Das Saatgut soll mit Erde bedeckt sein, da es sonst zu Auflaufproblemen kommen kann. Die Palette an Herbstherbiziden hat zugenommen, wobei die Anzahl der Wirkstoffe gleichgeblieben ist. Diese sind hauptsächlich bodenaktiv, besitzen aber gegen Unkräuter und Ungräser im Keimblatt- bis beginnendem Laubblattstadium noch eine sehr gute Wirkung.
Feuchte Bedingungen an der Erdoberfläche verbessern die Wirkung deutlich. Bei gewalzten Böden ist bei trockener Witterung ein besserer kapillarer Aufstieg möglich. Im Herbst gibt es in der Regel eine höhere Luftfeuchtigkeit, einen niedrigeren Sonnenstand und auch durch Nebel bleibt die Feuchtigkeit eher erhalten.
Sind viele Gräser mit senkrecht stehenden Blättern vorhanden, haben Doppelflachstrahldüsen gewisse Vorteile in der Benetzung.
Nach der Anwendung sollen noch 10 bis 14 Tage aktives Wachstum bei Getreide aber auch Unkraut gegeben sein.
Feuchte Bedingungen an der Erdoberfläche verbessern die Wirkung deutlich. Bei gewalzten Böden ist bei trockener Witterung ein besserer kapillarer Aufstieg möglich. Im Herbst gibt es in der Regel eine höhere Luftfeuchtigkeit, einen niedrigeren Sonnenstand und auch durch Nebel bleibt die Feuchtigkeit eher erhalten.
Sind viele Gräser mit senkrecht stehenden Blättern vorhanden, haben Doppelflachstrahldüsen gewisse Vorteile in der Benetzung.
Nach der Anwendung sollen noch 10 bis 14 Tage aktives Wachstum bei Getreide aber auch Unkraut gegeben sein.
Strategien
Die Produktauswahl sollte sich nach der zu erwartenden Verunkrautung richten. Hauptunkräuter, die auch bei der Ernte noch ein Problem sein können, sind Klettenlabkraut, Kamille-Arten, von der Gräserseite Windhalm und regional Ackerfuchsschwanzgras. Ehrenpreis-Arten, Taubnessel, Stiefmütterchen und Vogelmiere stellen bei der Ernte zwar kein Problem dar, sind aber starke Platz-, Nährstoff- und Wasserräuber, die manchmal im Frühjahr schwierig zu bekämpfen sind. In einigen Gebieten ist auch auf Kornblume und Klatschmohn zu achten.
Der Hauptanwendungszeitpunkt für die meisten primär bodenaktiven Produkte ist im Keimblatt- bzw. max. 1- bis 2-Blattstadium der Unkräuter – hier ist auch noch eine sehr gute Wirkung über die Blätter zu erwarten. Saracen und Express SX bzw. Flame Duo besitzen nur eine Wirkung bei aufgelaufenem Unkraut. Viper Compact besitzt neben einem bodenwirksamen auch noch sehr stark blattaktive Wirkstoffe. Dominiert Ackerfuchsschwanzgras, so muss je nach Zulassungsbestimmungen, in das Auflaufen des Ungrases behandelt werden (siehe Kasten).
Der Hauptanwendungszeitpunkt für die meisten primär bodenaktiven Produkte ist im Keimblatt- bzw. max. 1- bis 2-Blattstadium der Unkräuter – hier ist auch noch eine sehr gute Wirkung über die Blätter zu erwarten. Saracen und Express SX bzw. Flame Duo besitzen nur eine Wirkung bei aufgelaufenem Unkraut. Viper Compact besitzt neben einem bodenwirksamen auch noch sehr stark blattaktive Wirkstoffe. Dominiert Ackerfuchsschwanzgras, so muss je nach Zulassungsbestimmungen, in das Auflaufen des Ungrases behandelt werden (siehe Kasten).
Als Komplettlösung für die oben genannten Unkräuter und Ungräser (mit Ausnahme von Ackerfuchsschwanzgras und Raygräsern) gibt es eine breite Palette an Möglichkeiten (siehe Tabelle auf lk-online).
Stark gegen Klettenlabkraut sind Kombinationen mit Boxer (Roxy), der Mateno Duo Pack bzw. Pontos können mit Flame Duo verstärkt werden. Über den Wirkstoff Florasulam hat auch Carmina Perfekt eine sehr gute Klettenlabkrautwirkung – das gilt auch für Viper Compact.
Kornblume breitet sich in manchen Regionen stärker aus. Produkte mit dem Wirkstoff Florasulam wie Carmina Perfekt, Viper Compact oder die Mischpartner zu anderen Produkten wie Flame Duo oder Saracen haben hier eine sehr gute Wirkung. Der Wirkstoff Chlortoluron (in Lentipur 500, Trinity, Stomp Perfekt) wirkt bei Kornblumen nur im Keimblattstadium gut.
Treten Ausfallraps oder andere Kreuzblütler auf, so werden diese von allen Produkten gut erfasst, bei Boxer, Pontos oder auch Stomp Aqua/Activus SC muss Express SX oder Flame Duo beigemengt werden.
Stark gegen Klettenlabkraut sind Kombinationen mit Boxer (Roxy), der Mateno Duo Pack bzw. Pontos können mit Flame Duo verstärkt werden. Über den Wirkstoff Florasulam hat auch Carmina Perfekt eine sehr gute Klettenlabkrautwirkung – das gilt auch für Viper Compact.
Kornblume breitet sich in manchen Regionen stärker aus. Produkte mit dem Wirkstoff Florasulam wie Carmina Perfekt, Viper Compact oder die Mischpartner zu anderen Produkten wie Flame Duo oder Saracen haben hier eine sehr gute Wirkung. Der Wirkstoff Chlortoluron (in Lentipur 500, Trinity, Stomp Perfekt) wirkt bei Kornblumen nur im Keimblattstadium gut.
Treten Ausfallraps oder andere Kreuzblütler auf, so werden diese von allen Produkten gut erfasst, bei Boxer, Pontos oder auch Stomp Aqua/Activus SC muss Express SX oder Flame Duo beigemengt werden.
Windhalm wird in der Regel von allen Kombinationen gut bekämpft, Minderwirkungen sind nicht auf Resistenzen zurückzuführen sondern auf ungünstige Anwendungsbedingungen (grobscholliger Boden, trockene Witterung).
Die Wirkungsspektren der Produkte und auch deren Auflagen (insbesondere die Abstände zu Oberflächengewässern und auf abtragsgefährdeten Flächen) sind der Tabelle auf lk-online zu entnehmen. Bei vielen Produkten ist auch darauf zu achten, dass sie nur einmal pro Kultur und Vegetationsperiode eingesetzt werden dürfen und manche nur alle zwei Jahre auf derselben Fläche (z.B Battle Delta, Lentipur 500, Nucleus, Pontos).
Die Wirkungsspektren der Produkte und auch deren Auflagen (insbesondere die Abstände zu Oberflächengewässern und auf abtragsgefährdeten Flächen) sind der Tabelle auf lk-online zu entnehmen. Bei vielen Produkten ist auch darauf zu achten, dass sie nur einmal pro Kultur und Vegetationsperiode eingesetzt werden dürfen und manche nur alle zwei Jahre auf derselben Fläche (z.B Battle Delta, Lentipur 500, Nucleus, Pontos).
Neue Produkte
Merkur ist eine Kombination von bekannten und bewährten Wirkstoffen (Pendimethalin, Diflufenican, Flufenacet). Die Anwendung kann vom Vorauflauf bis in den frühen Nachauflauf erfolgen. Die leichte Schwäche bei Kamille, Kornblume Klatschmohn und Ausfallraps kann mit Beimengung von 20 g/ha Express SX zu 1,75 l/ha Merkur ausgeglichen werden. Bei Ackerfuchsschwanzgras sind 3 l/ha notwendig.
Für Den Kombi-Pack Delta Battle Delta Flex wird es ein Pre-Marketing geben. Er besteht aus dem bekannten Battle Delta und BeFlex. Der Wirkstoff von BeFlex ist Beflubutamid, dieser gehört zur Resistengruppe F1 (Chlorotika) genau so wie Diflufenican. Die Anwendung ist ab Auflaufen des Getreides zugelassen, BeFlex unterstützt Battle Delta in der Wirkung gegen Gräser wie das Ackerfuchssschwanzgras (0,6 l/ha Battle Delta + 0,5 l/ha BeFlex). Bei mittlerer Verunkrautung mit Windhalm genügen jeweils 0,33 l/ha der beiden.
Für Den Kombi-Pack Delta Battle Delta Flex wird es ein Pre-Marketing geben. Er besteht aus dem bekannten Battle Delta und BeFlex. Der Wirkstoff von BeFlex ist Beflubutamid, dieser gehört zur Resistengruppe F1 (Chlorotika) genau so wie Diflufenican. Die Anwendung ist ab Auflaufen des Getreides zugelassen, BeFlex unterstützt Battle Delta in der Wirkung gegen Gräser wie das Ackerfuchssschwanzgras (0,6 l/ha Battle Delta + 0,5 l/ha BeFlex). Bei mittlerer Verunkrautung mit Windhalm genügen jeweils 0,33 l/ha der beiden.
Sonderfall Ackerfuchsschwanzgras
Das Ackerfuchschwanzgras ist weiterhin in Ausbreitung begriffen, seine Gefahr wird noch immer sträflich unterschätzt. Die Samen sind mit 10 Jahren deutlich länger im Boden lebensfähig als bei Windhalm, das Samenpotential ist hoch. Im Jugendstadium ist die Bestimmung schwierig, wirklich erkennbar ist das Ungras an der walzenförmigen Ähre. Verbreitet wird es hauptsächlich über den (überbetrieblichen) Maschineneinsatz. Bei stark verseuchten Feldern sollen die Geräte vor dem Verlassen des Feldes gereinigt werden. Hat sich das Ungras auf einem Schlag etabliert, wird die Bekämpfung schwierig und v.a. teuer.
Deshalb heißt es, wehret den Anfängen. Ackerfuchsschwanzgras tritt nicht nur im Wintergetreide auf, sondern, wenn auch in nicht so starkem Umfang, in Sommerungen wie Mais und Sojabohne. Reduzierte Bodenbearbeitung kann die Ausbreitung fördern.
Deshalb heißt es, wehret den Anfängen. Ackerfuchsschwanzgras tritt nicht nur im Wintergetreide auf, sondern, wenn auch in nicht so starkem Umfang, in Sommerungen wie Mais und Sojabohne. Reduzierte Bodenbearbeitung kann die Ausbreitung fördern.
Langjährige Versuche zeigen, dass bei starkem Befall nur eine konsequente Behandlung im Herbst und im Frühjahr zum Ziel führt. Eine starke Wirkung hat der Wirkstoff Flufenacet mit einer Aufwandmenge von 240 g/ha. Deshalb muss bei den verwendeten Produkten, die obere Aufwandmenge eingesetzt werden (zB. 0,6 l/ha Battle Delta, 0,6 l/ha Carpatus SC, 0,5 l/ha Cadou SC, 3,0 l/ha Merkur, 0,6 l/ha Nucleus, 0,4 l/ha Glosset SC). Die besten Effekte werden beim Durchstoßen im Keimblattstadium bei feuchtem, feinkrümeligen Boden erzielt (mit Ausnahme bei Pontos). Zu diesem frühen Zeitpunkt kann Klettenlabkraut manchmal noch nicht aufgelaufen sein – eine Korrektur kann möglich werden. Pontos muss mit 1,0 l/ha im Vorauflauf eingesetzt werden, sonst kommt es zu Schäden am Getreide. Auch hier wird Klettenlabkraut schlecht erfasst.
Axial 50 (0,9 l/ha) ist rein blattaktiv und kann daher erst ab dem 3-Blattstadium des Ungrases eingesetzt werden. Es verträgt auch kühlere Temperaturen. In der Praxis wird es mit 0,75 l/ha Viper Compact kombiniert, damit auch die restlichen Unkräuter erfasst werden. Auch wenn bereits eine Vorlage mit einem anderen Produkt erfolgt ist, soll die Aufwandmenge nicht gesenkt werden. Mischungen mit Stomp Aqua/Activus SC sind möglich, meist sind aber hier die zweikeimblättrigen Unkräuter schon zu stark entwickelt für eine gute Wirkung. Axial 50 darf nur einmal in der Vegetationsperiode eingesetzt werden.
Bei starkem Druck gibt es mit allen Produkten im Herbst keine ganz zufriedenstellende Wirkung, deshalb wird im Frühjahr eine Korrektur notwendig werden. In Wintergerste kann nur mehr Axial 50 bzw. Axial Komplett eingesetzt werden, wurde das Produkt Axial 50 bereits im Herbst verwendet, so kann nur mehr mit 1,0 l/ha Puma Extra korrigiert werden. Stark bestockte oder sich bereits im Ährenschieben befindliche Pflanzen werden auch mit 1,2 l/ha Axial 50 nicht mehr erfasst; diese späten Einsätze erhöhen zusätzlich die Resistenzgefahr. In Weizen/Roggen/Triticale können auch Gräserherbizide mit höherer Dosierung (1,0 l/ha Atlantis OD, 1,8 l/ha Avoxa, 220 g/ha Broadway) zum Einsatz gelangen – hier soll Ackerfuchsschwanzgras noch nicht zu stark bestockt sein und absolut nicht schossen.
Bei starkem Druck gibt es mit allen Produkten im Herbst keine ganz zufriedenstellende Wirkung, deshalb wird im Frühjahr eine Korrektur notwendig werden. In Wintergerste kann nur mehr Axial 50 bzw. Axial Komplett eingesetzt werden, wurde das Produkt Axial 50 bereits im Herbst verwendet, so kann nur mehr mit 1,0 l/ha Puma Extra korrigiert werden. Stark bestockte oder sich bereits im Ährenschieben befindliche Pflanzen werden auch mit 1,2 l/ha Axial 50 nicht mehr erfasst; diese späten Einsätze erhöhen zusätzlich die Resistenzgefahr. In Weizen/Roggen/Triticale können auch Gräserherbizide mit höherer Dosierung (1,0 l/ha Atlantis OD, 1,8 l/ha Avoxa, 220 g/ha Broadway) zum Einsatz gelangen – hier soll Ackerfuchsschwanzgras noch nicht zu stark bestockt sein und absolut nicht schossen.