Wie die Kammerfraktionen die LK-Finanzgebarung bewerten
KR Maria Irrasch lobte die für die LK-Finanzen verantwortliche Mag. Inge Della Pietra und ihr Team: Mit deren Kompetenz sei es gelungen, „das Beste herauszuholen“ und den im Voranschlag ausgewiesenen Jahresfehlbetrag zu verringern. Die Kammerrätin zieht den Hut vor dem „vorausschauenden Umgang“ mit der Besamungsstation Perkohof, wodurch ein „buchhalterischer Mehrwert“ entstand. Zu gestiegenen Kosten für die Produktion der Fachzeitung der LK Kärnten hält sie fest: „Der Kärntner Bauer wird gern und viel gelesen. Er ist ein Medium, das wir brauchen.“ Die Mandatarin schlägt vor, in Gremien zu erörtern, wie man Prozesse effizienter gestalten könne. Insgesamt betont sie: „Nur Mitarbeiter, die finanziell wertgeschätzt werden, bringen eine gute Leistung und gehen individuell auf Bedürfnisse ein.“
„Ein Manager kostet allein etwa gleich viel wie 75 LK-Mitarbeiter. Das Geld steht ihnen zu, weil sie die Leistung erbringen“, bricht der Kammerrat eine Lanze für die Beschäftigten der Kammer. Stapel mit LK-Zeitungen sehe man in Bauernfamilien. Doch Betriebe seien im Social-Media-Zeitalter nicht mehr inseratenfreudig. „Wir müssen zum Kärntner Bauer stehen, zur LK, zur Bildung, zu unseren Mitarbeitern stehen, dann wird es uns weiterhin gut gehen“, versichert er. In Replik zu KR Karheinz Gigler verweist KR Schluder auf die großen Leistungen der Landeszucht. Die Stiere seien günstig und hätten einen guten Gesamtzuchtwert. Auch Schluder zeigt sich erleichtert, dass das Minus in schwierigen Rahmenbedingungen nicht größer ausgefallen sei.
Er hebt die perfekte Vorbereitung des Rechnungsabschlusses hervor und spricht Mag. Inge Della Pietra für die präzise Arbeit seinen Dank aus. Als „kleines blaues Auge“ bezeichnete er angesichts „bewegter Zeiten“ den Abgang gesamt betrachtet. Die Auslagerung eines Teiles des Besitzes der LK Kärnten, der Besamungsstation Perkohof, sei positiv für die Finanzierung der Landwirtschaftskammer Kärnten. Der Zweite Vizepräsident Roman Linder wünscht sich mehr Information, wohin die Beiträge zur LKÖ im Detail fließen. Betreffend die Kostensteigerungen in der Herstellung des Kärntner Bauer im Vergleich zum Voranschlag 2023 empfiehlt Linder, nachzudenken, wie man das Minus schmälern könne. Jeder Bauer, jede Bäuerin wisse, dass nicht jeder Betriebszweig am Hof immer das gleiche Plus bzw. Minus bringe.
Ein herzliches Dankeschön erntet die LK-Finanzabteilung unter der Führung von Mag. Inge Della Pietra auch von ihm. Bei hoher Inflation habe man es mit Kostensteigerungen zu tun, gibt er zu bedenken. „Wir müssen Regionalität in der Landwirtschaft in der Kammer vorleben und die Außenstellen in einer gewissen Stärke erhalten“, betont er. „Speziell in der Landwirtschaft sprechen uns immer Leute an und sagen: ‚Gott sei Dank haben wir noch etwas zum Lesen, kommt noch der Briefträger’“, äußert er sich zum Kärntner Bauer. „Das ist ein Nachschlagewerk“, ruft er die „Überflutung mit Informationen“ vor dem Hintergrund der Digitalisierung in Erinnerung. „Ein Printmedium hat eine Legitimation und Tradition.“
Dass das Minus nicht so hoch ausgefallen sei, wie im Voranschlag vorgelegt, bewertet der Kammerrat als positiv. „Der Beitrag, der für den Versand des Kärntner Bauer zu entrichten ist, macht nicht einmal das Porto aus“, stellt KR Matschek klar. „Wir müssen in Bildung, in die Jungen, in Bäuerinnen und Bauern investieren“, ist er, den Umbau des Bildungshauses Schloss Krastowitz ansprechend, überzeugt. Es brauche gerecht entlohnte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unter anderem in der Beratung, in den Außenstellen. Mag. Inge Della Pietra und ihrem Team zollt er für Transparenz bei der Erarbeitung des Rechnungsabschlusses Respekt, die es in anderen Bundesländern nicht gebe. Die finanzielle Unterstützung durch das Land sei nicht selbstverständlich, unterstreicht Matschek.
„Bei 20 Mio. Budget muss es möglich sein, einen Überschuss von 300.000 zu erwirtschaften“, sagt der Mandatar der Liste, der die „gute Arbeit“ der LK-Finanzabteilung würdigt. Zu Investitionen in Bildung, die von der öffentlichen Hand unterstützt werden, lautet sein Motto: „Bildung heißt: gute Programme“. Die Onlineschulungen von heute finden in diesem Zusammenhang nicht seine Zustimmung. Der Mandatar der Liste Urbas empfindet die regelmäßigen Mitteilungen, welche Schulungen Bäuerinnen und Bauern für den Bezug von Förderungen benötigen, als störend. 1995 sei eine Entwicklung weg von Exportstützungen erfolgt, was die Landwirtinnen und Landwirte tatsächlich bräuchten, seien Einkommenstützungen, ist das Credo von KR Heimo Urbas.
Der neue Kammerrat, ein Tierarzt mit über 30 Jahren Praxis, nimmt zur geförderten Teilnahme von potenziellen Studierenden der Veterinärmedizin Stellung. Kritisch merkt er an: Man könne es zwar positiv sehen, dass jetzt Zuchtverbände für die Besamung zuständig sind. Die Verbände könnten die Stiere aber in erster Linie für ihre Mitglieder aussuchen, befürchtet Gigler: „Weiterhin werden eher die milchbetonten Stiere forciert werden.“ Auch seien bei weitem nicht alle Rinderzüchter in Kärnten Mitglieder eines Zuchtverbandes. Diese müssten aber auch betreut werden. Es brauche Stiere, die almtauglich seien: „Wir können Turbokühe und auch ihre Nachzucht nicht mehr alpen.“
Neuer Kammerrat angelobt
Als neuer Kammerrat der Grünen Bäuerinnen und Bauern Kärnten wurde Dr. Karlheinz Gigler nach dem Ausscheiden von Hanno Erian aus der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten am 26. April 2024 angelobt. Der hinzugekommene Mandatar im Parlament der Kärntner Landwirtinnen und Landwirte stammt aus Hiplersdorf bei Malta. Er ist Nebenerwerbslandwirt, züchtet Pustertaler Sprinzen und verfügt über eine mehr als 30-jährige Erfahrung als Tierarzt im Liser- und Maltatal. Gigler versprach, sich rasch einarbeiten und seine berufliche Expertise engagiert einbringen zu wollen. Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der in der Vollversammlung repräsentierten Fraktionen, allen voran der Präsident der LK Kärnten, Siegfried Huber, wünschten dem Neuen in ihrer Mitte für seine Tätigkeit im Dienst der Bäuerinnen und Bauern viel Erfolg.
Kammerrätinnen und Kammerräte
Diese Kammerrätinnen und Kammerräte waren bei der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten am 26. April anwesend und nahmen an der Diskussion teil:
Entschuldigt waren KR Elisabeth Kienzl, KR Gerhard Neunegger und KR Kurt Standmann.
- Kärntner Bauernbund: Präsident Siegfried Huber, Erste Vizepräsidentin Astrid Brunner, Erich Pachler, Dipl.-Ing. Walter Rainer Hochsteiner, Alfred Andrej, Franz Zarfl, LAbg. Stefanie Ofner, Hermann Schluder, Hansjörg Winkler, Mathias Jakob Themeßl, Markus Polaschek, Ing. Friedrich Bergner, Konrad Kogler, Kathrin Unterweger, Daniela Pichler, Andrea Isabella Weiß, Marcel Emmanuel Wernisch, BSc.
- Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft: Zweiter Vizepräsident Roman Linder, Markus Prieß, ÖR Ing. Helmut Fleißner, Maria Irrasch, Thomas Rinner, Michael Jörgl.
- Gemeinschaft der Kärntner Bäuerinnen und Bauern: Ing. Marjan Čik, ÖR Dipl.-Ing. Stefan Domej, LAbg. Franz Josef Smrtnik, Franz Baumgartner.
- SPÖ Bäuerinnen und Bauern Kärnten: Franz Matschek, Johann Thaler, Johannes Dobernig
- Liste Heimo Urbas/Österr. Unabhängiger Bauernverband – UBV Kärnten: Heimo Josef Urbas, Hermann Gerald Eberhard
- Grüne Bäuerinnen und Bauern Kärnten: Dr. Karlheinz Gigler
Entschuldigt waren KR Elisabeth Kienzl, KR Gerhard Neunegger und KR Kurt Standmann.