Welche Düse(n) für die jeweilige Anwendung?
Für den Praktiker stellen sich nun grundsätzlich folgende Fragen: Kann ich meine Kulturen mit einer Düse zufriedenstellend behandeln, oder sollte ich lieber auf eine Zwei-Düsen-Strategie zurückgreifen? Welche Düsenbauart und Kaliber sind dafür am besten geeignet? Mögliche Antworten darauf liefert Tabelle 3, die je nach Anwendung und der dafür erforderlichen Tropfengrößen Empfehlungen zu Wasseraufwandmenge und Düsengröße bei Verwendung von kompakten oder langen Injektordüsen liefert.
An einem Beispiel soll gezeigt werden, für welche Düse(n) sich ein Landwirt entscheiden könnte:
1| Strategie mit einer Düse für alle Anwendungen
2| Strategie mit zwei Düsen:
Mit der kurzen Injektordoppelflachstrahldüse:
An einem Beispiel soll gezeigt werden, für welche Düse(n) sich ein Landwirt entscheiden könnte:
- Betrieb mit Hauptkulturen Getreide, Mais, Soja
- Herbizid-, Fungizid- und Insektizidmaßnahmen im Getreide
- Herbizidspritzung im Nachauflauf im Mais
- Herbizid- und Insektizidmaßnahmen in der Sojabohne
- Wasseraufwandmenge 200 bis 300 l/ha
- Fahrgeschwindigkeit 7 bis 9 km/h
1| Strategie mit einer Düse für alle Anwendungen
- kurze Injektordüse Größe 04 (IDK/IDKN, Airmix, AIXR, Minidrift, CVI) oder
- kurze Injektordoppelflachstrahldüse (IDKT, Minidrift Duo, CVI Twin)
- 300 l/ha, 7 km/h, 3,6 bar – Vorauflaufherbizid in der Sojabohne und generell für alle Anwendungen einsetzbar, bei ungünstigen Witterungsbedingungen Fahrgeschwindigkeit und somit auch Arbeitsdruck reduzieren.
- 250 bis 300 l/ha, 8 km/h, 3,3 bis 4,7 bar – Nachauflaufherbizide in Getreide, Mais und Soja, frühe Fungizide im Getreide, Insektizide im Getreide und Soja, bei Kontaktwirkstoffen sowie bei der Ungrasbekämpfung und verdeckten Unkräutern eher im oberen Druckbereich arbeiten.
- 250 l/ha, 9 km/h, 4,1 bar – späte Fungizidanwendung im Getreide, Ährenbehandlung.
2| Strategie mit zwei Düsen:
- kurze Injektordoppelflachstrahldüse Größe 03 (IDKT, Minidrift Duo, CVI Twin) und
- kurze Injektordüse Größe 04 (IDK/IDKN, Airmix, AIXR, Minidrift, CVI)
Mit der kurzen Injektordoppelflachstrahldüse:
- 200 l/ha, 8,5 km/h, 4,2 bar – späte Fungizidanwendung im Getreide, Ährenbehandlung.
- 250 l/ha, 7 km/h, 4,4 bar – bei günstigen Witterungsbedingungen bei Herbiziden im Nachauflauf und Insektiziden im Getreide und Soja, bei Kontaktwirkstoffen sowie zur Ungrasbekämpfung.
- Mit der kurzen Injektordüse:
- 300 l/ha, 7 km/h, 3,6 bar – Vorauflaufherbizid in der Sojabohne, früher Fungizideinsatz im Getreide (Halmbruchbekämpfung) und alle anderen Anwendungen bei ungünstigen Witterungsbedingungen.
Expertentipp: Beratung Pflanzenschutz
Die Düsenauswahl für Pflanzenschutzarbeiten im Feldbau richtet sich nach der Kultur (Zielflächen), Wasseraufwandmenge, Fahrgeschwindigkeit und Anforderungen an die Abdriftminderung (Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern)! Injektordüsen sind hierfür Stand der Technik. Die Düsen sollten immer im optimalen Druckbereich gefahren werden, damit eine ausreichende biologische Wirksamkeit der eingesetzten Pflanzenschutzmittel gegeben ist. Kompakte Injektordüsen sind als „Allround-Düse“ sehr gut geeignet. Lange Injektordüsen können bei sehr ungünstigen Bedingungen und hohen Fahrgeschwindigkeiten sehr gut eingesetzt werden. Doppelflachstrahldüsen in Injektorausführung verbessern die Anlagerung bei schwierig zu benetzenden Zielflächen bzw. beim Einhalten der Abstandsauflagen der 90 % Abdriftminderungsklasse! Praxiserfahrungen zeigen, dass die Vorteile der Doppelflachstrahldüsentechnik überwiegen und sie somit für eine Vielzahl von Anwendungen sehr gut geeignet sind.
Um die Vorteile aktueller Düsentechnik nutzen zu können, darf auch die Düsenpflege nicht vernachlässigt werden. Ursache für einen unzureichenden Behandlungserfolg ist selten die Düsentechnik an sich, sondern häufig der falsche Einsatz bzw. die nicht erfolgte Pflege der Düse!
Um die Vorteile aktueller Düsentechnik nutzen zu können, darf auch die Düsenpflege nicht vernachlässigt werden. Ursache für einen unzureichenden Behandlungserfolg ist selten die Düsentechnik an sich, sondern häufig der falsche Einsatz bzw. die nicht erfolgte Pflege der Düse!