Weidehaltung: gewusst wie
In den letzten Jahren zeigt sich in den Grünlandregionen wieder ein stärkeres Interesse an der Weidehaltung. Denn unter bestimmten Produktionsbedingungen (biologische Wirtschaftsweise, Heumilchproduktion, Low-Input usw.) können angepasste Weidehaltungssysteme durchaus mit der ganzjährigen Stallhaltung konkurrieren.
Besonders die steigenden Energie- und Futterkosten, aber auch sinkende bzw. schwankende Milchpreise sind eine starke Motivation, sich wieder mit dem Thema Weidehaltung auseinanderzusetzen. Darüber hinaus führen die relativ strengen Produktionskriterien in der Milchproduktion zu einer begrenzten Verfügbarkeit von geeigneten Proteinkraftfuttermitteln (vor allem im Biobereich) und damit erhöht sich deren Preis.
Weidefutter stellt eine billige und gute Alternative dar. Es ist das mit Abstand preiswerteste Futter und kann mit hohen Energie- und Proteingehalten punkten. Würde die Qualität der Gräserbestände vom Feld über die Konservierung bis zum Trog erhalten bleiben bzw. in Form von Weidefutter in die Ration eingebaut werden, könnte Proteinkraftfutter eingespart werden.
Damit Weidehaltung gelingt, braucht es neben geeigneten Beständen (Hauptbestandesbildner: Wiesenrispe, Raygras, Weißklee) und der erforderlichen Infrastruktur (Triebwege, Weidezäune, Wasser- und Stromversorgung und dergleichen mehr) auch entsprechendes Wissen über Pflanzenwachstum, Weidestrategien und Weidemanagement.
Betriebsangepasste Weideverfahren sind notwendig, um das Optimum herauszuholen und das können auch durchaus Kombinationen aus mehreren Systemen sein. Kurzrasenweide und Koppelweide haben sich in den letzten Jahren als gängigste Weideverfahren etabliert und damit großteils die sehr arbeitsintensive und oft schlecht betriebene Portionsweide, bei der täglich frisch vorgezäunt wird, abgelöst.
Besonders die steigenden Energie- und Futterkosten, aber auch sinkende bzw. schwankende Milchpreise sind eine starke Motivation, sich wieder mit dem Thema Weidehaltung auseinanderzusetzen. Darüber hinaus führen die relativ strengen Produktionskriterien in der Milchproduktion zu einer begrenzten Verfügbarkeit von geeigneten Proteinkraftfuttermitteln (vor allem im Biobereich) und damit erhöht sich deren Preis.
Weidefutter stellt eine billige und gute Alternative dar. Es ist das mit Abstand preiswerteste Futter und kann mit hohen Energie- und Proteingehalten punkten. Würde die Qualität der Gräserbestände vom Feld über die Konservierung bis zum Trog erhalten bleiben bzw. in Form von Weidefutter in die Ration eingebaut werden, könnte Proteinkraftfutter eingespart werden.
Damit Weidehaltung gelingt, braucht es neben geeigneten Beständen (Hauptbestandesbildner: Wiesenrispe, Raygras, Weißklee) und der erforderlichen Infrastruktur (Triebwege, Weidezäune, Wasser- und Stromversorgung und dergleichen mehr) auch entsprechendes Wissen über Pflanzenwachstum, Weidestrategien und Weidemanagement.
Betriebsangepasste Weideverfahren sind notwendig, um das Optimum herauszuholen und das können auch durchaus Kombinationen aus mehreren Systemen sein. Kurzrasenweide und Koppelweide haben sich in den letzten Jahren als gängigste Weideverfahren etabliert und damit großteils die sehr arbeitsintensive und oft schlecht betriebene Portionsweide, bei der täglich frisch vorgezäunt wird, abgelöst.
Kurzrasenweide
Eine Kurzrasenweide ist eine intensive Standweide für Gunstlagen mit ausreichend Niederschlag (mehr als 800 mm) und Graswachstum. Die Fläche wird dabei ständig, bei einer Aufwuchshöhe von etwa 5 bis 7 cm (gemessen mit der Deckelmethode), beweidet. Da der tägliche Graszuwachs variiert und im Verlauf der Vegetationszeit abnimmt, muss die Weidefläche dem Tierbesatz angepasst werden (Besatzdichte: 2 bis 7 Kühe je ha).
Koppelweide
Koppelweide ist das Weidesystem der Neuseeländer. Die Tiere werden, je nach Graszuwachs, in 6 bis 12 gleich große Koppeln getrieben und verbleiben dort 3 bis 5 Tage. Die Aufwuchshöhe beträgt etwa 15 bis 20 cm (Deckelmethode) beim Eintrieb und 5 cm beim Austrieb. Die nachfolgende Weideruhe steigt im Verlauf der Vegetationszeit von etwa 3 Wochen in der Hauptwachstumsphase auf etwa 6 bis 7 Wochen im Spätsommer.
Mob Grazing
Gänzlich anders ist eine Weidestrategie, die aus Kanada stammt. Im Süden Kanadas finden sich harte Winter und kurze Vegetationsperioden mit trockenen Sommermonaten. Die kanadischen Rancher nahmen sich daher die Bisons bzw. Büffel, die in großen Herden umherzogen und einzelne Flächen sehr intensiv beweideten, zum Vorbild. In der extensiveren Tierhaltung (z. B. bei Mutterkühen) könnte das sogenannte Mob Grazing auch in den Trockenregionen Europas eine Alternative zu den oben beschriebenen, sehr intensiven Weidesystemen darstellen.
Charakteristisch für dieses Verfahren ist ein extremer, aber nur kurzzeitiger Weidedruck, auf den eine lange Ruhezeit folgt. Jede Weideparzelle wird maximal 3 Tage bestoßen und täglich 2- bis 5-mal ein neuer kleiner Weidestreifen dazugezäunt. Danach wird die Parzelle erst wieder bestoßen, wenn sich die Weidepflanzen wieder vollständig erholt haben. Der Pflanzenbestand ist artenreicher, neben den oben genannten Hauptbestandesbildnern für Intensivweiden sind auch Tiefwurzler wie die Luzerne und Horstgräser (Rohr-, Rot- und Wiesenschwingel, Liesch- und Kammgras und anderes mehr) durchaus für dieses System geeignet. Im sehr hohen Aufwuchs (bis 60 cm) bildet sich ein Mikroklima, in dem weniger Wasser verdunstet und der Boden vor Verschlemmung und Erosion geschützt wird.
Charakteristisch für dieses Verfahren ist ein extremer, aber nur kurzzeitiger Weidedruck, auf den eine lange Ruhezeit folgt. Jede Weideparzelle wird maximal 3 Tage bestoßen und täglich 2- bis 5-mal ein neuer kleiner Weidestreifen dazugezäunt. Danach wird die Parzelle erst wieder bestoßen, wenn sich die Weidepflanzen wieder vollständig erholt haben. Der Pflanzenbestand ist artenreicher, neben den oben genannten Hauptbestandesbildnern für Intensivweiden sind auch Tiefwurzler wie die Luzerne und Horstgräser (Rohr-, Rot- und Wiesenschwingel, Liesch- und Kammgras und anderes mehr) durchaus für dieses System geeignet. Im sehr hohen Aufwuchs (bis 60 cm) bildet sich ein Mikroklima, in dem weniger Wasser verdunstet und der Boden vor Verschlemmung und Erosion geschützt wird.