Wasserversorgung über Hydraulischen Widder
Die französischen Brüder Montgolfier hinterließen der Nachwelt zwei bedeutende Erfindungen. Den Heißluftballon und den Hydraulischen Widder. Beim "Widder" handelt es sich um eine mechanische Stoßhebepumpe, der von Quellwasser angetrieben wird.
Funktionsweise des Hydraulischen Widders
Das Triebwasser tritt bei der Quelle in die Triebwasserleitung ein und hebt das Stoßventil. Die Geschwindigkeit des ausströmenden Wassers steigt schließlich so weit an, dass das Stoßventil gegen seinen oberen Sitz gepresst wird und mit einem Schlag die Strömung abschneidet. Die Folge davon ist eine plötzliche Drucksteigerung (Wasserschlag). Das Wasser sucht nun den Ausweg nach oben durch das Ventil beim Windkessel und strömt durch das Steigrohr nach oben. Um den Gang des Widders gleichmäßiger zu gestalten, wird ein Windkessel dazwischengeschaltet, der die Druckspitzen etwas ausgleicht. Nach Abklingen der Druckspitze schließt das Ventil im Windkessel und das Stoßventil fällt durch sein Eigengewicht herab und öffnet dadurch wieder den Auslauf des Wassers. Das Spiel beginnt sodann von Neuem.
Dieser Vorgang wiederholt sich im Sekundentakt. Ein Hydraulischer Widder benötigt 70 bis 95% des Wassers zum Antrieb. Nur ein kleiner Teil wird bergauf gepumpt.
Ein solcher "Widder“ versorgt auch den "Mayr im Hof“ in Wolfern mit Wasser. Seit mehr als 80 Jahren pumpt er das kostbare Nass über eine 300 m lange Leitung zum Hof, der wiederum 35 Meter höher liegt. Vor 15 Jahren musste lediglich das Stoßventil erneuert werden.
Am Hof läuft das Wasser in einen modernen Wasserspeicher aus Beton mit 15.000 Liter Inhalt.
Er verfügt über einen Trockeneinstieg und wurde vor Ort geschalt und betoniert. Ein schönes Beispiel für eine Symbiose zwischen alten und neuen Anlageteilen.