Unkraut im Mais: Viele Auflagen, wenig neue Mittel
Die Methoden
- Mechanische Bekämpfung: Voraussetzung für eine erfolgreiche mechanische Unkrautbekämpfung ist ein ebenes, trockenes, gut rückverfestigtes und feinkrümeliges Saatbett.
- Kombinierte Verfahren: Neben einer rein mechanischen Unkrautkontrolle sind auch kombinierte Verfahren zur Unkrautregulierung im Mais denkbar. Bei diesem Verfahren erfolgt im Zwei- bis Vierblattstadium eine blattwirksame Herbizidapplikation. Kurz vor Reihenschluss folgt dann eine mechanische Bearbeitung mit der Hacke.
- Chemische Bekämpfung: Für jeden Standort sollte nach Zusammensetzung und Umfang der Verunkrautung eine individuelle Herbizidstrategie in der Unkrautbekämpfung entwickelt werden. Hier gilt es, neben Mittelwahl, Kosten und Wirkungsspektrum auch die Wirkungsweise (Blatt/Boden) bzw. Wirkmechanismen zu beachten.
Einsatzzeitpunkt
Schwerpunkt ist der frühe Nachauflauf
Der Schwerpunkt der Behandlungen findet im frühen Nachauflauf statt, also im Zwei- bis Fünfblattstadium des Maises. In dieser Entwicklungsphase ist der Mais unempfindlicher als im Sechs- bis Achtblattstadium. Zudem stellen die kleinen Unkräuter und Ungräser zu diesem Zeitpunkt kaum eine Konkurrenz für den Mais dar, sind aber gleichzeitig gut bekämpfbar.
In der Regel werden Tankmischungen aus mehreren Wirkstoffen eingesetzt. Generell wird der Einsatz einer Kombination aus blatt- und bodenwirksamen Komponenten empfohlen. Dies ist vor allem bei den in mehreren Wellen auflaufenden Hirsearten sowie bei erst nach der Behandlung keimenden Unkräutern wichtig. Im frühen Nachauflauf muss ganz besonders auf Wetter und Temperatur geachtet werden - dies gilt vor allem beim Einsatz von Sulfonylharnstoff-Produkten.
Tipps zum Erdmandelgras
- Für den frühen Einsatz eignet sich Adengo in Kombination z.B. mit Spectrum.
- Es sollten die maximalen Aufwandmengen von z.B. 1,4 l/ha Spectrum mit 0,4 l/ha Adengo im Vorauflauf oder frühen Nachauflauf eingesetzt werden.
- Wenn nur mehr Erdmandelgras dominiert, können auch nur Bodenherbizide (Spectrum, Spectrum Gold, Dual Gold, Gardogold) im Vorauflauf eingesetzt werden.
- Wiederaufgelaufenes Erdmandelgras kann dann mit 1 l/ha Callisto + 0,75 l/ha Onyx im Nachauflauf korrigiert werden.
Einsatz von Terbuthylazin
Die Verwendung von terbuthylazinhältigen Pflanzenschutzmittel ist heuer ein Hauptthema.
- Auflage 1: Der Einsatz von Terbuthlazin darf in drei aufeinanderfolgenden Jahren maximal einmal auf demselben Feld erfolgen. 2023 darf ein terbuthylazinhältiges Produkt nur mehr dann eingesetzt werden, wenn in den beiden Jahren zuvor (2021 und 2022) darauf verzichtet wurde. Im Mais wird der Verzicht auf Terbuthylazin vor allem die Wirkung der Herbizide auf Hirsen, aber auch auf Samenunkräuter, hier vor allem auf den Ehrenpreis, beeinflussen.
- Auflage 2: Terbuthylazinhältige Produkte dürfen nicht in Wasserschutz- und Schongebieten angewendet werden.
- Auflage 3: kein Einsatz auf Flächen, die bei der Teilnahme am "Vorbeugenden Gewässerschutz" im Rahmen des ÖPUL 2023 relevant sind.
In welchen bekannten Kombipackungen ist Terbuthylazin enhalten?
- Aztec Komplett Pack = Spectrum Gold + Kelvin Ultra + Arrat + Dash E. C.
- DaFranz Maispack = Border + Successor Tx + Talisman + Kalimba
- Diego MX = Hector Max + Successor Tx + Activator X
- Elumis Eco Pack = Elumis + Gardo Gold + Peak
- Elumis Eco WG Pack = Elumis + Gardo Gold + Mais-Banvel WG
- Laudis/Capreno + Aspect Pro (+ Monsoon)
- Laudis Plus = Laudis + Aspect Pro
- Locast Mais-Pack = Loop 240 OD + Border + Successor Tx
- Omega Gold Pack = Spectrum Gold + Arigo + Netzmittel
- Onyx Komplett Pack = Onyx + Temsa SC + Successor T
- Zintan Platin Pack = Calaris + Dual Gold;
- Zintan Gold Pack = Gardo Gold + Callisto
Die Palette an Maisherbiziden ist nach wie vor groß, so dass noch Ausweichmöglichkeiten bestehen. Achten Sie neben weiteren Zulassungsbestimmungen, wie Gewässerabstände, abtragsgefährdete Flächen, Mengenbeschränkungen und dergleichen auch auf die Sachkundigkeit, Geräteüberprüfung und Dokumentationsverpflichtungen!