Transparente Fleischkontrolle
Der Prüf- und Kontrollring
Kärnten (PKK) ist auf drei
Schlachthöfen in Kärnten
tätig:
- ÖSG Schlachtbetriebe GmbH Werk Klagenfurt
- Ilgenfritz
- Tauernfleisch
Ebenso ist es besonders wichtig, dass gemäß Tierkennzeichnungs- und Registrierungsverordnung die Mastschweine, die länger als 30 Tage in einem österreichischen Betrieb gehalten werden, vor der Verbringung zur Schlacht mithilfe eines Tätowierstempels zu kennzeichnen sind. Ein gereinigter und ein vollständig intakter Tätowierstempel in Kombination mit einer Tätowierfarbe gewährleisten eine gut leserliche Kennzeichnung. Zudem ist zu beachten, dass die Schweine mindestens 30 Tage vor der Schlachtung tätowiert werden.
Sind Schweineschlachtkörper nicht eindeutig identifizierbar, weil die Tätowierung am Schlachtkörper fehlt oder unleserlich ist, werden am Ende der Schlachtung die Schlachtkörper nach Plausibilität zugeordnet. Für die Richtigkeit dieser Zuordnung wird keine Haftung übernommen, und es können auch keine Markenprogramme wie z.B. das „AMA-Gütesiegel“ ausgelobt werden.
Klassifizierung:
Jeder Landwirt, der einen Zugang zu eAMA besitzt, kann unter www.oefk.at – Landwirte Login mit seiner Betriebsnummer und seinem eAMA Pincode auf seine eigenen Klassifizierungsergebnisse(daten) zugreifen.
Jeder Landwirt, der einen Zugang zu eAMA besitzt, kann unter www.oefk.at – Landwirte Login mit seiner Betriebsnummer und seinem eAMA Pincode auf seine eigenen Klassifizierungsergebnisse(daten) zugreifen.
Drei Fragen an …
… KR ÖR Ing. Helmut Fleißner, Obmann des Prüf und Kontrollrings Kärnten (PKK)
Herr Fleißner, welche Aufgaben und Funktionen hat der PKK, und welche Neuerungen ergeben sich in der Zukunft?
Durch die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen des PKK ist
eine begleitende Kontrolle
der Schlachttiere von der Anlieferung bis ins Kühlhaus des
Schlachthofes gegeben. Als
neutraler und unabhängiger
Klassifizierungsdienst ist er
für die Klassifizierung und
Verwiegung von Schlachttieren zuständig. Die
Schlachtkörper werden in
Handelsklassen eingestuft,
welche die Basis der Preise
für Rinder, Schweine und
Lämmer sind. Wichtig für die
Rinder- und Schweinebauern
ist der Fortbestand der drei
Schlachthöfe in Kärnten. Die
ÖFK als Dachorganisation
entwickelt mit einer Softwarefirma ein Programm für
die Rinderklassifizierung.
Das wird die Klassifizierung
noch weiter standardisieren
und die Klassifizierer unterstützen.
Welche Dienstleistungen neben der gesetzlichen Schlachtkörperklassifizierung bietet der PKK noch an, und welche Vorteile für Bäuerinnen und Bauern ergeben sich daraus?
Unsere Klassifizierungsorgane überwachen die Einhaltung der Zurichtungsnormen und verhindern somit, dass vor der Waage Fleischteile weggeschnitten werden, die laut Viehhandelsusancen den Bäuerinnen und Bauern über den Kilopreis ausbezahlt werden müssen. Die Auslobung der Markenprogramme nimmt eine sehr bedeutende Rolle ein. Dabei werden die Angaben am Lieferschein überprüft, mit den in der EDV hinterlegten Betriebsdaten bezüglich Teilnahmevoraussetzung abgeglichen und, sofern der Schlachtkörper die jeweiligen Erfordernisse (Gewichts-, Alterskulisse, Fleischfarbe etc.) erfüllt, das entsprechende Gütesiegel am Etikett ausgedruckt und abgespeichert. Nur so können die Zuschläge für die Markenprogramme von den Käufern auch ausbezahlt werden. Eine sehr wertvolle Information für die Bäuerinnen und Bauern liefert die abendliche Überspielung der Schlachtdaten in die ÖFK-Datenbank, wo jeder noch am selben Tag die Ergebnisse seiner Schlachttiere einsehen kann. Nirgendwo in der Vermarktung gibt es eine derart unabhängige Einstufung unserer bäuerlichen Erzeugnisse wie bei der Schlachtkörperklassifizierung durch den PKK bzw. die anderen Dienste in den Bundesländern. In allen anderen Bereichen liefern wir uns der alleinigen Qualitätsbeurteilung durch die Aufkäufer und somit deren Preisgestaltung aus.
Produktions- und Erhaltungskosten sind heutzutage gestiegen, trotzdem liegt der Preis bei den Schlachtrindern auf niedrigem Niveau. Wie stehen Sie dazu?
Die Schlachtrinder hatten im vergangenen Jahr Verkaufspreise, die uns aufgrund der teilweise noch alten Einstandspreise bei Futter, Stroh, Energie und Dünger eine Verschnaufpause eingeräumt haben. Diese Erholung der Verkaufspreise war unbedingt notwendig, um überhaupt eine Basis fürs Weitermachen zu haben, reicht aber bei Weitem nicht aus, um die Versäumnisse beim Einkommen der Jahre davor zu kompensieren. Wenn wir die Entwicklung der Konsumentenwünsche beobachten, kommen wir an mehr Tierwohl nicht vorbei. Mehr Tierwohl und die NEC-Richtlinie bedeuten, dass auf den Höfen massiv in Stallungen und Wirtschaftsdüngerlagerstätten investiert werden muss. Das relativ gute Preisniveau von 2022 ist von unseren Vermarktungorganisationen inflationsbedingt nach oben zu entwickeln, sonst wird ihnen speziell im Viehbereich der Tierbestand und somit ihre Daseinsberechtigung wegbrechen.
Zur Person:
Helmut Fleißner (57) führt einen Betrieb in Maria Saal mit Schwerpunkt Rindermast, Ackerbau und Saatgutvermehrung. Des Weiteren ist er noch Kammerrat der Landwirtschaftskammer, Vorstand bei Kärntner Fleisch und Aufsichtrats-Vorsitzender der Kärntner Saatbau.
Helmut Fleißner (57) führt einen Betrieb in Maria Saal mit Schwerpunkt Rindermast, Ackerbau und Saatgutvermehrung. Des Weiteren ist er noch Kammerrat der Landwirtschaftskammer, Vorstand bei Kärntner Fleisch und Aufsichtrats-Vorsitzender der Kärntner Saatbau.