Schulterschluss für zukunftsfitten Mahlroggenanbau
Eine hochkarätige Enquete zur Zukunft des Kärntner Mahlroggenanbaus gab es auf Initiative der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Klagenfurt–St. Veit-Rosental. Karl Fischer von Agrifood skizzierte die Kärntner Anbauzahlen, die in den letzten beiden Jahren bei Mahlroggen rückläufig waren – besonders beim konventionellen Anbau. „Der Kärntner Schwarzbrotbedarf kann derzeit aus heimischer Produktion nicht gedeckt werden“, stellte Martin Kropfitsch, Erfinder des „Kärntner Korns“, fest.
Schlimmer noch, auch in den typischen österreichischen Roggenanbaugebieten, wie im Waldviertel, ist die Produktion stark rückläufig. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Mahlroggen aus rein heimischer Produktion nicht mehr verfügbar ist und Importe aus Tschechien, Slowakei oder Polen notwendig werden.
Dabei kann Mahlroggen durchaus auf eine lange und erfolgreiche Geschichte in der Kärntner Brotkultur verweisen. Die leichten, sandigen Böden im Klagenfurter Becken sowie im Krappfeld mit genügender Durchlüftung bringen hervorragende Qualitäten. Der Strohanteil ist enorm. Durch den Einsatz von Hybridsaatgut stiegen die Erntemengen, und die Fallzahlen verbesserten sich, sodass die Kultur auf geeigneten Böden sehr wettbewerbsfähig ist. Die Kulturführung ist im Vergleich zum anspruchsvollen Weizen einfacher und auch mit weniger Düngeraufwand verbunden. Die Erzeugerpreise im Kontraktprogramm werden heuer voraussichtlich deutlich über 400 Euro inklusive MwSt. ausmachen. Damit wird Roggen zur wertvollsten Getreideart.
Schlimmer noch, auch in den typischen österreichischen Roggenanbaugebieten, wie im Waldviertel, ist die Produktion stark rückläufig. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Mahlroggen aus rein heimischer Produktion nicht mehr verfügbar ist und Importe aus Tschechien, Slowakei oder Polen notwendig werden.
Dabei kann Mahlroggen durchaus auf eine lange und erfolgreiche Geschichte in der Kärntner Brotkultur verweisen. Die leichten, sandigen Böden im Klagenfurter Becken sowie im Krappfeld mit genügender Durchlüftung bringen hervorragende Qualitäten. Der Strohanteil ist enorm. Durch den Einsatz von Hybridsaatgut stiegen die Erntemengen, und die Fallzahlen verbesserten sich, sodass die Kultur auf geeigneten Böden sehr wettbewerbsfähig ist. Die Kulturführung ist im Vergleich zum anspruchsvollen Weizen einfacher und auch mit weniger Düngeraufwand verbunden. Die Erzeugerpreise im Kontraktprogramm werden heuer voraussichtlich deutlich über 400 Euro inklusive MwSt. ausmachen. Damit wird Roggen zur wertvollsten Getreideart.
Probleme durch Befall
In den letzten Jahren bereitete der zunehmende Mutterkornbefall Probleme. „Die Kärntner Saatbau“ und „die Kärntner Mühle“ haben sich fotosensorische Farbsortierer angeschafft, mit deren Hilfe Mutterkornbesatz reduziert werden kann. Friedrich Katz (Kärntner Saatbau) vermutet, dass die geringere Aussaatkornzahl bei Hybridroggen zu dichterer Bestockung, damit zu längerer Blütezeit und infolgedessen zu höherer Inkubation führen könnte. Eine zu hohe Stickstoffdüngung könnte das Ansteckungsproblem ebenso wie ungepflegte Böschungen und Raine verschärfen. Diskutiert wurden auch mögliche Qualitätsverluste durch den Einsatz von Hybridroggen, wie trockenere Brotkonsistenz und ein weniger „erdiges“ Geschmackserlebnis.
Versuchsprogramm
Als Ergebnis der Enquete erklärt sich „die Kärntner Saatbau“ mit Unterstützung der beteiligten Handelsfirmen bereit, ihr Versuchsprogramm sowohl auf den unternehmenseigenen Parzellen als auch im Großversuch auszuweiten. Höhere Aussaatmenge, ein definiertes Mischungsverhältnis zwischen Hybrid- und Populationssorten sowie eine Düngerreduktion sollten auf Mutterkornanfälligkeit getestet werden. Unterschiedliche Geschmacksnuancen sollten im Backversuch erprobt werden, wobei allfällige Ausmahlungen durch die höhere technische Lehranstalt für Lebensmitteltechnologie in Wels durchgeführt werden.
Die beteiligten Handelsbetriebe erklärten sich bereit, im mehrjährigen Projekt Kontraktmodelle zu entwickeln, welche die starken Preissprünge bei Mahlroggen sowie zwischen Futter- und Mahlroggen zugunsten der Bauern abfedern. Mit der Enquete wird erstmalig ein breiter Schulterschluss in der Lieferkette gezogen, der langfristig die regionale Lebensmittelsicherheit der Kärntner Bevölkerung sicherstellen soll.
Die beteiligten Handelsbetriebe erklärten sich bereit, im mehrjährigen Projekt Kontraktmodelle zu entwickeln, welche die starken Preissprünge bei Mahlroggen sowie zwischen Futter- und Mahlroggen zugunsten der Bauern abfedern. Mit der Enquete wird erstmalig ein breiter Schulterschluss in der Lieferkette gezogen, der langfristig die regionale Lebensmittelsicherheit der Kärntner Bevölkerung sicherstellen soll.