Schadholz muss rasch aus dem Wald

Die Coronapandemie traf die Holzbranche massiv. „Was sagen wir jenen Waldbesitzern, die dringend Schadholz aufarbeiten müssen und keine Verträge bekommen?“, brachte LK-Präsident ÖR Ing. Johann Mößler die Frage gegenüber den Vertretern aus Forst, Säge und Papier beim Marktgespräch auf den Punkt, zu dem er gemeinsam mit Landesrat Martin Gruber am 26. Mai in das Bildungshaus Schloss Krastowitz geladen hatte. Präsident Mößler und Landesrat Gruber betonten unisono die aktuelle außerordentliche Situation, in der sich die gesamte Wertschöpfungskette Forst und Holz befindet. „Umso wichtiger ist deshalb die Einschätzung der aktuellen Marktlage und der zu bewältigenden Holzmengen“, sagte Mößler. Er verwies auf die teilweise existenziellen Probleme vieler betroffener Waldbesitzer durch Verlust der Holzvorräte, zusätzliche Qualitätsminderungen infolge verzögerter Holzabfuhr und niedrige Holzpreise, die oft nicht mehr die Erntekosten deckten.
„Mit den flächenwirtschaftlichen Projekten und dem kürzlich beschlossenen Forst-Maßnahmenpaket ist es uns gelungen, dass wir Waldbesitzer, die von Sturm- und Schneebruchschäden betroffen sind, mit 35 Mio. Euro bei der Schadensbewältigung unterstützen können“, unterstrich Landesrat Gruber die erfolgreichen Bemühungen seitens des Landes zur Minderung der Folgeschäden. Hauptziel müsse jetzt sein, die aufzuarbeitenden Mengen rasch aus dem Wald zu bekommen, betonte Gruber. Diese dürften deutlich höher als ursprünglich angenommen sein. „Wir rechnen mit etwa 650.000 Festmeter Schadholz durch Schneebruch und Windwurf. Dazu kommen noch ca. 150.000 Festmeter von den Sturmschäden 2017/2018“, schätzt Landesforstdirektor Dipl.-Ing. Christian Matitz. Rechnet man noch die zwangsweise anfallenden Mengen, die bei der Aufarbeitung von Schadholz z. B. durch Seiltrassenhiebe notwendig sind, dazu, dann sei mit einer Menge von etwa einer Million Festmeter zu rechnen, gab Forstdirektor Dipl.-Ing. Martin Straubinger zu bedenken. „Wir dürfen diese Mengen keinesfalls unterschätzen“, so Straubinger.
„Mit den flächenwirtschaftlichen Projekten und dem kürzlich beschlossenen Forst-Maßnahmenpaket ist es uns gelungen, dass wir Waldbesitzer, die von Sturm- und Schneebruchschäden betroffen sind, mit 35 Mio. Euro bei der Schadensbewältigung unterstützen können“, unterstrich Landesrat Gruber die erfolgreichen Bemühungen seitens des Landes zur Minderung der Folgeschäden. Hauptziel müsse jetzt sein, die aufzuarbeitenden Mengen rasch aus dem Wald zu bekommen, betonte Gruber. Diese dürften deutlich höher als ursprünglich angenommen sein. „Wir rechnen mit etwa 650.000 Festmeter Schadholz durch Schneebruch und Windwurf. Dazu kommen noch ca. 150.000 Festmeter von den Sturmschäden 2017/2018“, schätzt Landesforstdirektor Dipl.-Ing. Christian Matitz. Rechnet man noch die zwangsweise anfallenden Mengen, die bei der Aufarbeitung von Schadholz z. B. durch Seiltrassenhiebe notwendig sind, dazu, dann sei mit einer Menge von etwa einer Million Festmeter zu rechnen, gab Forstdirektor Dipl.-Ing. Martin Straubinger zu bedenken. „Wir dürfen diese Mengen keinesfalls unterschätzen“, so Straubinger.
Nachhaltigkeit gefährdet
Auf die prekäre Situation der Waldbesitzer verwies auch Dipl.-Ing. Alberich Lodron von Land&Forst Betriebe Kärnten. Hohe Erntekosten und massiv gesunkene Preise bewirken, dass vielfach keine Kostendeckung mehr gegeben und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung nicht mehr möglich sei. „Unter diesen Umständen gefährdet die Holzindustrie ihre eigene Rohstoffversorgung, kritisierte Lodron die Preispolitik der Holzindustrie. Forstausschussobmann KR Ing. Werner Mattersdorfer und Mag. Karl Kurath (Waldverband Kärnten) appellierten gleichermaßen an die Vertreter der Papier- und Plattenindustrie, die Übernahme bzw. Abfuhr des anfallenden Schadholzes vorrangig sicherzustellen, um die Folgeschäden für die Waldbesitzer in Grenzen zu halten.
„Wir haben die unsichere Phase überstanden, es geht wieder schrittweise aufwärts, seit einer Woche ist der italienische Markt für uns wieder offen“, umriss Mag. Johann Gregor Offner als Vorsitzender der Fachgruppe in Kärnten die aktuelle Situation der Sägeindustrie. Die Abnahme des anfallenden Schadholzes sollte seitens der Kärntner Sägeindustrie angesichts der derzeitigen Entwicklungen aber möglich sein. „Wir haben auch während der kritischen Phase versucht, die Schnittholzproduktion zumindest auf 50 % des Normalniveaus zu halten, und sie liegt zwischenzeitig schon wieder deutlich darüber“, berichtete Christoph Kulterer von Hasslacher Norica Timber und gab sich im Hinblick auf die Nachfrage leicht optimistisch. Gleichzeitig dämpfte er aber auch frühzeitige Erwartungen im Hinblick auf steigende Preise. „Die Märkte springen zwar an, damit ist aber vorerst nur die Menge gemeint. Der Preisdruck beim Schnittholz bleibt durch den hohen Konkurrenzdruck auf den Absatzmärkten weiterhin hoch; die Zeit für Frischholznutzungen ist noch nicht gekommen“, sagte Kulterer. Für Offner ist es auch nachvollziehbar, dass die aktuellen Rundholzpreise für den Forst nicht zufriedenstellend seien, sie lägen aber noch deutlich über dem Niveau von Nieder- und Oberösterreich oder Tschechien.
„Wir haben die unsichere Phase überstanden, es geht wieder schrittweise aufwärts, seit einer Woche ist der italienische Markt für uns wieder offen“, umriss Mag. Johann Gregor Offner als Vorsitzender der Fachgruppe in Kärnten die aktuelle Situation der Sägeindustrie. Die Abnahme des anfallenden Schadholzes sollte seitens der Kärntner Sägeindustrie angesichts der derzeitigen Entwicklungen aber möglich sein. „Wir haben auch während der kritischen Phase versucht, die Schnittholzproduktion zumindest auf 50 % des Normalniveaus zu halten, und sie liegt zwischenzeitig schon wieder deutlich darüber“, berichtete Christoph Kulterer von Hasslacher Norica Timber und gab sich im Hinblick auf die Nachfrage leicht optimistisch. Gleichzeitig dämpfte er aber auch frühzeitige Erwartungen im Hinblick auf steigende Preise. „Die Märkte springen zwar an, damit ist aber vorerst nur die Menge gemeint. Der Preisdruck beim Schnittholz bleibt durch den hohen Konkurrenzdruck auf den Absatzmärkten weiterhin hoch; die Zeit für Frischholznutzungen ist noch nicht gekommen“, sagte Kulterer. Für Offner ist es auch nachvollziehbar, dass die aktuellen Rundholzpreise für den Forst nicht zufriedenstellend seien, sie lägen aber noch deutlich über dem Niveau von Nieder- und Oberösterreich oder Tschechien.
Rundholzimporte notwendig
Die Vertreter der Sägeindustrie betonten auch unisono, dass die Versorgung zum überwiegenden Teil regional erfolge. Importe aus Slowenien müssten unter diesem Gesichtspunkt gesehen werden. „80 % bis 90 % des Rundholzes stammten aus einem Umkreis von 100 km. Holz aus Slowenien liegt für Betriebe in Unterkärnten im Einzugsgebiet und ist näher verfügbar als z. B. Holz aus dem Gailtal“, argumentierte Kulterer.
Auch Dr. Christian Schnedl von der Papierholz Austria betonte die Notwendigkeit der Rundholzimporte beim Faserholz. „Bei einem Tagesbedarf von 15.000 Festmetern wäre der laufende Betrieb ohne Importe nicht aufrecht zu erhalten“, sagte Schnedl und verwies auf die Importrate, die seit Jahren zwischen 20 und 40 % des Jahresbedarfs liege, aktuell sogar im unteren Bereich. Seitens der Papierindustrie sei man aber intensiv bemüht, trotz der großen Lagerstände das anfallende Rundholz aus dem Wald abzutransportieren.
Auch Dr. Christian Schnedl von der Papierholz Austria betonte die Notwendigkeit der Rundholzimporte beim Faserholz. „Bei einem Tagesbedarf von 15.000 Festmetern wäre der laufende Betrieb ohne Importe nicht aufrecht zu erhalten“, sagte Schnedl und verwies auf die Importrate, die seit Jahren zwischen 20 und 40 % des Jahresbedarfs liege, aktuell sogar im unteren Bereich. Seitens der Papierindustrie sei man aber intensiv bemüht, trotz der großen Lagerstände das anfallende Rundholz aus dem Wald abzutransportieren.
Tipps für Waldbesitzer
- Auch für Schadholznutzungen Schlussbriefe möglichst mit vertrauten Firmen und Händlern schriftlich vereinbaren.
- Die anfallenden Mengen vorher bestmöglich schätzen und mit dem Abnehmer Lieferprofile vereinbaren.
- Holznutzungen auf die Aufarbeitung von Schadholz beschränken, reguläre Nutzungen wenn möglich vermeiden.
- Für Faserholz allenfalls Zwischenlagerplätze andenken, damit die laufende Abfuhr des (wertvolleren) Sägerundholzes erfolgen kann.
- Für Sägerundholz allenfalls eine Folienlagerung in Erwägung ziehen, wenn die Abnahme nicht gewährleistet ist.
- Mit der Bezirksforstinspektion auch im Hinblick auf die Fördermöglichkeiten im Zusammenhang mit der Schadholzaufarbeitung Kontakt aufnehmen.