Rechtssicherheit für Gailtaler Almbauern
Vor knapp 102 Jahren, am 10. September 1919, besiegelte der Friedensvertrag von St. Germain in Paris die Zerschlagung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Durch die damalige neue Grenzziehung bewirtschaften sechs Gailtaler Almgemeinschaften rund 154 ha, die in das italienische Staatsgebiet hinreichen – die sogenannten Gailtaler Überlandflächen. Es handelt sich hierbei um die Eggeralm-Zinia (7 ha davon liegen in Italien), die Poludniger Alm (5 ha in Italien), die Feistritzer Alm (92 ha), die Achomitzer Alm (30 ha), die Göriacher Alm (20 ha) und die Treßdorfer Alm (30 ha).
Jahrelange Verhandlungen
Nach dem Auslaufen alter Pachtverträge im Jahr 2016 schloss die Region Friaul-Julisch Venetien mit den Kärntner Bauern neue Verträge mit stark erhöhten Pachtpreisen ab. Zudem waren die betroffenen Gailtaler Almbauern auf Grund der besonderen Grenzsituation von EU-Förderungen bisher ausgeschlossen. Verhandlungen über mehrere Jahre zwischen dem Land Kärnten und der autonomen italienischen Region Friaul-Julisch Venetien mündeten am Montag in Klagenfurt in der Unterzeichnung einer gemeinsamen politischen Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“). Es soll die Bewirtschaftung von Gailtaler Almflächen auf italienischem Boden langfristig sichern.
Konkret wird Italien dem Land Kärnten die Almflächen zur Verfügung stellen. Die alten Pachtverträge sind aufgelöst. Außerdem hat Friaul-Julisch Venetien entsprechende Gesetzesänderungen vorgenommen. In weiterer Folge wird das Land Kärnten diese Almen an die Gailtaler Bewirtschafter kostenlos weitergeben. Fünf der betroffenen Almen sind von dieser Einigung umfasst. Für die sechste, die Treßdorfer Alm, muss noch eine Lösung gefunden werden. Der italienische Teil der Treßdorfer Alm gehört nicht mehr der Region Friaul-Julisch Venetien, sondern der friulanschen Gemeinde Pontebba. Ein Bewirtschaftungsvertrag für die nächsten 30 Jahre besteht derzeit aber auch hier.
Außerdem vereinbarten das Land Kärnten und Friaul-Julisch Venetien eine intensivere Zusammenarbeit – etwa beim Logistik Center Austria Süd in Fürnitz; des Weiteren bei der Prävention und Bekämpfung von Waldschädlingen und Waldbränden.
Konkret wird Italien dem Land Kärnten die Almflächen zur Verfügung stellen. Die alten Pachtverträge sind aufgelöst. Außerdem hat Friaul-Julisch Venetien entsprechende Gesetzesänderungen vorgenommen. In weiterer Folge wird das Land Kärnten diese Almen an die Gailtaler Bewirtschafter kostenlos weitergeben. Fünf der betroffenen Almen sind von dieser Einigung umfasst. Für die sechste, die Treßdorfer Alm, muss noch eine Lösung gefunden werden. Der italienische Teil der Treßdorfer Alm gehört nicht mehr der Region Friaul-Julisch Venetien, sondern der friulanschen Gemeinde Pontebba. Ein Bewirtschaftungsvertrag für die nächsten 30 Jahre besteht derzeit aber auch hier.
Außerdem vereinbarten das Land Kärnten und Friaul-Julisch Venetien eine intensivere Zusammenarbeit – etwa beim Logistik Center Austria Süd in Fürnitz; des Weiteren bei der Prävention und Bekämpfung von Waldschädlingen und Waldbränden.
Aufgefallen ist …
- Vertreter der betroffenen Gailtaler Almen, Almgemeinschaften und Gemeinden wohnten dem feierlichen Unterzeichnungsakt im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung bei. Aus Friaul-Julisch Venetien war Stefano Zannier, Landesrat für Landwirtschaft, mit einer zehnköpfigen Delegation angereist.
- Landeshauptmann Peter Kaiser und Agrarlandesrat Martin Gruber zeigten sich mit dem Abkommen sehr zufrieden: „Mit dieser Unterzeichnung schaffen wir die Grundlage für eine langfristige Lösung für die Almbauern, die Almbewirtschaftung als Einkommensgrundlage und den Tourismus.“ Landesrat Gruber dankte als Hauptverhandler des Landes Kärnten allen Beteiligten. Er sprach von einem „Freudentag für die Gailtaler Almbauern“ und dankte den Landwirten für ihre „grenzenlose Geduld“.
- Seit Jahren habe das Thema Gailtaler Überlandflächen Almbauern, Politik und Fachbeamte beschäftigt. „Hätten wir keine Lösung gefunden, wäre die Almwirtschaft in diesem Bereich massiv gefährdet gewesen. Es hätte eine Trennung der Almflächen durch einen Zaun entlang der Grenze zwischen Österreich und Italien bedeutet“, sagte Gruber.
- Stefano Zannier sprach ebenso allen den Dank der Region Friaul-Julisch Venetien aus. Der Landesrat für Landwirtschaft betonte, dass mit dem Memorandum die Beziehungen zwischen Triest und Klagenfurt weiter gestärkt würden.