Ohne Preise kein Holz
Witterungsbedingt, aber auch dem relativ niedrigen Preisniveau geschuldet, war noch vor wenigen Monaten das Holzaufkommen in Kärnten verhalten, die Aufnahmefähigkeit seitens der Sägeindustrie dank bester Konjunkturaussichten und steigender Nachfrage auf den Schnittholzmärkten groß. Die Preisdynamik ab dem zweiten Quartal dieses Jahres hat – mit Verzögerung – endlich auch dazu geführt, dass den Waldbäuerinnen und Waldbauern bessere und fairere Rundholzpreise geboten und bezahlt wurden. Die Bereitschaft, wieder verstärkt Holz zu nutzen, ist merklich gestiegen. Vor genau zwei Wochen wurde noch signalisiert, dass am Schnittholzmarkt die Preisspitzen zwar gebrochen wurden, man aber mit einem Rekordeinschnitt rechne und man bestrebt sei, den Rundholzpreis hochzuhalten (siehe Bericht links zum Internationalen Holztag 2021).
Ohne Verträge kein Holz nutzen
Kaum sind die Rahmenbedingungen für Holznutzungen besser geworden und die Waldbesitzer wieder vermehrt bereit, Rundholz zu verkaufen und Ernteaktivitäten zu planen, gibt es von Holzeinkäufern aktuell die Auskunft: „Momentan können wir keinen Preis nennen“. Dies lässt vermuten, dass
- die Säge über den Winter ausreichend mit Holz versorgt und an keinen zusätzlichen Schlüssen interessiert ist; oder
- bewusst eine Verunsicherung geschürt wird, um Waldbesitzer auch zu Schlüssen mit geringeren Preisen zu bewegen (nach dem Motto besser den Spatz in der Hand als die Taube am Dach); oder
- Mehrnutzungen provoziert werden sollen, um in der Folge den Preisverfall den Waldbäuerinnen und Waldbauern in die Schuhe zu schieben.