Kärnten stellt Körungssieger bei Haflingern
Die Auftaktveranstaltung des dicht gedrängten Terminkalenders der Pferdezüchter in Österreich ist wie auch schon in den letzten Jahren die ARGE-Haflinger-Hengstkörung. Am 4. Februar stellten sich die Köranwärter der Kommission, bestehend aus Ing. Manfred Lientschnig, Dipl.-Ing. Johann Wieser, Dr. Leopold Erasimus, Bartholomäus Haigermoser, Willy Feuerle, Friedrich Auer und Lukas Scheiber. Diese Musterung ist der erste Schritt für Junghengste in ihrer möglichen Laufbahn als Zuchthengst. Um nur die bestmögliche Genetik verbunden mit einem tadellosen Exterieur und geregelten Bewegungsabläufen in den Deckeinsatz zu schicken, müssen sich die Anwärter einer gründlichen und sehr gewissenhaften Bewertung unterziehen. Am Vortag wurden die Köranwärter bereits gemessen, die Nationale wurde kontrolliert, und die tierärztliche Untersuchung wurde durchgeführt.
Bei schönem Wetter begann am Vormittag des Körtages pünktlich die Musterung am harten Boden. Heuer durfte aufgrund der Einhaltung strenger Coronaregeln wieder Publikum vor Ort sein. Diejenigen, welche die Hengstkörung bequem zuhause im Wohnzimmer verfolgen wollten, konnten auch heuer wieder den Livestream via „clipmyhorse“ verfolgen. Es gibt dort auch die Möglichkeit, die verschiedenen Einzelvorstellungen nachträglich nochmals anzusehen.
Bei schönem Wetter begann am Vormittag des Körtages pünktlich die Musterung am harten Boden. Heuer durfte aufgrund der Einhaltung strenger Coronaregeln wieder Publikum vor Ort sein. Diejenigen, welche die Hengstkörung bequem zuhause im Wohnzimmer verfolgen wollten, konnten auch heuer wieder den Livestream via „clipmyhorse“ verfolgen. Es gibt dort auch die Möglichkeit, die verschiedenen Einzelvorstellungen nachträglich nochmals anzusehen.
Seltene S-Linie
17 Hengste, davon vier aus Kärnten, stellten sich dem Urteil der oben bereits erwähnten Fachjury. Mit dem heurigen Jahrgang wurden wieder mehrere Junghengste der seltenen S-Linie vorgestellt. Dies ist sehr erfreulich, da man in den letzten Jahren vor allem die A-Linie sehr stark beschickte und die seltenen Blutlinien etwas verdrängt wurden. Umso schöner, dass man in den verschiedenen Pedigrees auch züchterisch sehr interessante Linien vorfinden kann. Dieser Umstand ist unbedingt notwendig, um die Diversität in dieser Rasse wieder weiter zu fördern und vor allem zu erhalten. Lediglich aus der W-Linie wurde in diesem Jahr kein Hengst vorgestellt.
Am Nachmittag durften sich bei der Verkündung der Körergebnisse neun Auftreiber über ein positives Urteil freuen. Sehr erfreulich, dass sich darunter auch alle aus Kärnten vorgestellten Hengste befanden – einer davon setzte sich ganz an die Spitze.
Am Nachmittag durften sich bei der Verkündung der Körergebnisse neun Auftreiber über ein positives Urteil freuen. Sehr erfreulich, dass sich darunter auch alle aus Kärnten vorgestellten Hengste befanden – einer davon setzte sich ganz an die Spitze.
Körungsergebnisse
- Den Körungssieg mit der Wertnote von 7,92 sicherte sich an diesem Tag, mehr als verdient, der überaus schicke, schön gefärbte und maskuline vierjährige Hengst mit dem passenden Namen Sommerhit. Der 148 cm gemessene Sommerhit wurde in Deutschland bei der ZG Dr. Rainer Hackländer gezüchtet. Die Familie Dominik und Isabella Glantschnig aus Obervellach im Mölltal machte mit dem Kauf dieses Hengstes einen wahren Glücksgriff. Nicht nur linientechnisch sehr interessant, zeigte sich der Seewind-Sohn über Stainz gezogen am Körtag von seiner besten Seite. Ausgestattet mit einem trockenen und korrekt gestellten Fundament und sehr guten Körperverbindungen, trabte er sich buchstäblich zum Körungssieg. Vor allem die raumgreifende und mit viel Schub ausgestattete Trabbewegung und die gut unter den Schwerpunkt gesprungene Bergaufgaloppade zählen zu den Stärken dieses Hengstes. Seine Qualitäten als Reitpferd sowie seine Leistungsbereitschaft hat Sommerhit bereits im letzten Jahr mit seinem Sieg bei der Reitpferdeprüfung in Kärnten sowie der positiv absolvierten Leistungsprüfung unter Beweis gestellt. Sommerhit ist somit im Haupthengstbuch der ARGE Haflinger Österreich eingetragen – ein besonderer Hengst, der die S-Linie wieder stärken kann.
- Silas-C – ein Sohn des San Diego über Wintersturm gezogen. Gezüchtet wurde der 151 cm große Hengst in Südtirol bei Alfred Hofer und steht nun im Besitz des Slowenischen Pferdezuchtverbandes. Der äußerst bewegungsstarke Junghengst wurde von der ZGM Grilc-Kokovica aus Feistritz ob Bleiburg vorgestellt und erhielt ebenfalls ein positives Körurteil mit einer Wertnote von 7,67 – ein weiterer Vertreter der seltenen S-Linie.
- Der überaus charmante und schicke Junghengst Andrassy nach Alfred aus der Staatsprämie Trofaia nach gezogen stammt aus der Zucht und steht im Besitz von Helmut Winkler, Weissensee. Er platzierte sich am 8. Platz ex. mit der Wertnote von 7,63. Gemessen wurde dieser Junghengst mit 150 cm. Das Prädikat „gekört“ ist ein weiterer Meilenstein für seinen Züchter Helmut Winkler. In dieser Vaterlinie ist Andrassy bereits der vierte gekörte Hengst aus seinem Zuchtstall – eine wahre Glanzleistung.
- Ebenfalls den 8. Platz ex. erreichte der Junghengst Maximus nach Monti aus der Staatsprämienstute Balea nach Atlantic. Balea wurde 2018 bei der Landesjungstutenschau 1. Landesreservesiegerin und gewann 2019 die 2. Bundesreservesiegerschärpe in der Klasse der Mutterstuten. Eine sehr gute Abstammung, die dieser maskuline Junghengst mit viel Entwicklungspotenzial mitbringt. Maximus stammt aus der Zucht von Wolfgang Nepraunig, Arnoldstein, und wurde als Fohlen zur Aufzucht am Ossiacher Tauern vom Landespferdezuchtverband Kärnten angekauft. Der mit 152 cm gemessene Sohn des Hengstes Monti wird seine erste Decksaison in Deutschland am Haflingerhof Noack absolvieren. Dafür wünschen wir ihm alles Gute. Im Austausch dafür wird der Hengst Wendelin für die Decksaison 2022 in Kärnten aufgestellt.